Gegenseitige Vorwürfe
Streit um das geschlossene Feibad in Bützfleth wird zum Politikum

Das Bützflether Freibad bleibt vorerst geschlossen | Foto: Trägerverein Freibad Bützfleth
  • Das Bützflether Freibad bleibt vorerst geschlossen
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Die Nicht-Öffnung des Bützflether Freibades ist in Stade mittlerweile fast zu einem Politikum geworden. Wie berichtet, hatte der Vorstand des Trägervereins beschlossen, dass das Freibad in dieser Saison dicht bleibt. Politik und Verwaltung haben bisher kein Umdenken beim Verein erreicht: Der Vorstand bleibt bei seinem kategorischen Nein. Das ist für die Bützflether höchst ärgerlich. Sie haben am Mittwoch mit einer Protestaktion ihrem Unmut Luft gemacht. Rund 200 Personen zogen vor das verschlossene Freibad und forderten dessen Öffnung. Im Vorjahr hatte das Freibad Bützfleth immerhin knapp 21.000 Besucher.

Personalmangel als Grund für Schließung 

Hintergrund des Bützflether Freibad-Dilemmas ist der Personalmangel (das WOCHENBLATT berichtete). Zwei Fachangestellte für Bäderbetriebe - früher hießen sie Bademeister bzw. Bademeisterin - sind für den ordnungsgemäßen Schwimmbadbetrieb erforderlich. Sie standen bis Ende der Freibadsaison 2022 auch zur Verfügung. Die eine Kraft ging dann in den Mutterschutz bzw. in die Elternzeit, die andere kündigte. Der Trägerverein konnte bisher nur eine Stelle neu besetzen. Das reicht nicht, um das Freibad zu öffnen, entschied der Vorstand.

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Die komplizierte Rechtslage macht die Sache nicht gerade einfacher: Das Bützflether Freibad gehört der Stadtwerke-Tochter Stader Bädergesellschaft. Diese wiederum hat den Freibadbetrieb per Dienstleistungsvertrag an den Trägerverein übertragen. Die meisten Arbeiten im Bad erledigen Ehrenamtliche aus dem Verein. Für die Aufsicht am Becken und die Technik müssen aber hauptamtliche Fachkräfte bereitstehen. Das Gehalt nach Tarif zahlt der Verein und lässt es sich von der Bädergesellschaft erstatten.

Vorsitzender weist Kritik zurück

Die Stadt Stade hatte auf Nachfrage aus der Politik kürzlich erklärt: "Der Verein ist vertraglich verpflichtet, das Freibad für den Badebetrieb zu öffnen." Diese Aussage will der Vereins-Vorsitzende Hannes Rolapp nicht gelten lassen. Einen solchen Passus gebe es im Dienstleistungsvertrag nicht. Auch den Vorwurf, die Entscheidung, das Freibad nicht zu öffnen, sei für die Bützflether aus heiterem Himmel gekommen, weist Rolapp zurück: "Wir vom Vorstand sind sehr offensiv mit unseren Sorgen durch den Ort gegangen."

Die schwierige personelle Situation wurde laut Rolapp zuvor auch mit Stadtwerke-Chef Christoph Born als Geschäftsführer der Bädergesellschaft besprochen - ohne Erfolg, so der Vereins-Vorsitzende: "Man sah sich außerstande, uns mit Personal zu unterstützen." Borns Äußerung im WOCHENBLATT, er sei von der Entscheidung des Trägervereins, das Freibad nicht zu öffnen, überrascht worden, widerspricht Rolapp. Er habe Born im Februar darauf angesprochen, ob nicht die wegen der Hallenbad-Schließung während der Sommersaison frei werdende Kraft dann im Bützflether Freibad aushelfen könnte. Das sei von Born direkt mit einem Nein beantwortet worden.

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Diskussion über Teilbetrieb

Die Unterredung im Februar hat Born anders in Erinnerung: Der Vorstand des Trägervereins habe damals signalisiert, "dass er mit Blick auf die Sommersaison optimistisch sei". Für die Besetzung von anderthalb bis zwei Stellen stünden Bäderfachangestellte startbereit. "Vor diesem Hintergrund war die Mitteilung des Vorstands, dass der Verein die per Dienstleistungsvertrag vereinbarten Aufgaben nicht durchführen könne, sehr wohl überraschend", sagt Born. Wegen der personellen Situation sei nach seiner Einschätzung auch ein Teilbetrieb ausreichend, um die vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen.

Doch den Vorschlag aus Verwaltung und Politik, das Freibad bis zur Einstellung einer zweiten Fachkraft nur halbtags zu öffnen, lehnt Rolapp rundweg ab. Der Vorsitzende des Trägervereins beharrt auf seinem Standpunkt: "Einen Teilbetrieb wird es mit dem derzeitigen geschäftsführenden Vorstand nicht geben." Born will dennoch eine Lösung anstreben, um eine zumindest zeitweise Öffnung zu erreichen: "Aktuell bleibt uns der Versuch, auf den Verein einzuwirken, seine vertraglichen Verpflichtungen zu übernehmen."

Nach aktuellen WOCHENBLATT-Informationen zeichnet sich jetzt doch ab, dass das Freibad demnächst geöffnet wird. Mehr dazu, sobald weitere Infos vorliegen.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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