150 Jahre Grauerort in Stade: Festtage in altem Gemäuer

Der vordere Teil der Festung wurde bereits restauriert | Foto: sb
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Die Festung Grauerort in Stade-Abbenfleth (Schanzenstraße 52, www.grauerort.com) feiert Jubiläum: Vor 150 Jahren wurde der Militärbau an der Elbe vor den Toren Stades fertiggestellt. In einer Rekordzeit von nur wenigen Jahren errichteten die Preußen zwischen 1869 und 1873 das Fort zum Schutz vor feindlichen Schiffen auf der Elbe. Das Jubiläum wird von Donnerstag, 7. September, bis Sonntag, 10. September, mit einem bunten Programm gefeiert (s. unten).

Obwohl das Fort bereits im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) provisorisch einsatzbereit war, kam es dort nie zu Kampfhandlungen. "Hier ist nie ein Schuss gefallen und nie ein Mensch im Kampf gestorben", sagt Werner Weimar. Der Gästeführer ist seit mehreren Jahren im Vorstand des Festungsvereins aktiv und hat in intensiven Recherchen ein Festungs-Tagebuch erstellt. "Unter anderem vermeldete das ,Stader Wochenblatt' am 24. Oktober 1873 über das Fort Grauerort, dass das Werk in den nächsten Tagen übergeben wird", erzählt Weimar. "Weiter heißt es in dem Artikel: ,Die Armierung wird dem Vernehmen nach erst später erfolgen'."

Hier wurde nie geschossen

Dass in Grauerort nie geschossen wurde, lag an der Weiterentwicklung der Waffentechnik. "Das Fort bei Stade wurde geplant und in Auftrag gegeben, weil die Kanonen in den 1860er Jahre nur eine Reichweite von 7.000 Metern hatten", erzählt Weimar. "Das reichte für die Feindabwehr bei Cuxhaven, wo die Elbe deutlich breiter ist, nicht aus. So entstand die Idee, bei Stade einen weiteren Verteidigungsbau zu errichten." Als die Festung fertig war, hatten modernere Kanonen jedoch eine größere Reichweite erreicht. Und so wurde Grauerort nicht mehr benötigt und von der Armee nur kurz bis 1895 in Betrieb genommen.
Zwischen 1917 bis 1945 diente die Festung als Seeminendepot. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges beschlagnahmte die britische Armee das Fort und es wurde ab 1947 bis zum Ende der 50er Jahre als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt. Zwischen 1958 und 1985 war dann die Firma Kaus und Steinhausen Besitzer

der Festung und nutzte sie zur Delaborierung (Rückbau) von Munition. Seit 1998 kümmert sich der Festungsverein um das historische Gemäuer, das in den vergangenen Jahren saniert wurde (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach). Der Verein zählt rund 200 Mitglieder, von denen zwölf Ehrenamtliche im Festungsgeschehen aktiv tätig sind und u.a. Führungen anbieten und das Café betreiben. Zudem finden hier zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt.

Das Programm zum runden Festungsgeburtstag

Donnerstag, 7. September
17 Uhr: Vortrag "150 Jahre Fort Grauerort – Zwischen Kanonen und Kultur" mit anschließender Festungsführung. Referent: Werner Weimar. Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich
Freitag, 8. September
18 Uhr: Dämmerschoppen auf dem Festungsgelände
21 Uhr: Abendliche Führung
Samstag, 9. September
9 bis zirka 13 Uhr: Geführte Wanderung mit Gästeführer Werner Weimar rund um die Festung mit Erläuterungen zu Geschichte, Bauweise und Hintergründen. Die Strecke führt über Abbenfleth und Barnkrug und umfasst zirka acht Kilometer. Inklusive: Feldbahnfahrt und Kasemattenbesichtigung. Teilnahme: 10 Euro. Anmeldung bei Werner Weimar, Tel. 0172-7984973
Sonntag, 10. September
11 Uhr: Festungsgeburtstag am Tag des offenen Denkmals mit Böllerschüssen. Verschiedene kostenfreie Führungen zur Geologie, Geschichte, Architektur sowie den Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen. Öffnung der Ausstellungen wie Pangaea mit Fossilien und Funden aus der Elbe, die Kunstgalerie, die Textilmanifaktur und die Jugendbauhütte, sowie viele kulinarische Angebote. 

Idyllischer Ort für Wohnmobilisten

Mit dem Wohnmobil kann man in der Festung sogar Urlaub machen. Auf dem Festungsgelände befinden sich insgesamt 25 Stellplätze im Innen- und im Seitenhof. Zum Service gehören Sanitäranlagen mit Duschen (Münzautomat: sechs Minuten kosten 2 Euro), Strom- und Wasseranschluss sowie eine Camper-Clean-Station (2 Euro pro Durchgang).
Neben dem besonderen Charme der historischen Festung ist der nur wenige Hundert Meter entfernte Elbstrand ein weiteres Highlight des Platzes. Stellplatz-Reservierungen ist notwendig (www.stade-tourismus.de).

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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