Ort des Austausches in Stade

Gabriele Wienand schafft mit ihrer "Kreativwerkstatt" ein Angebot gegen das Einsamsein

jab. Stade. Einfach im Alltagstrott leben, dafür ist Gabriele Wienand (72) nicht der Typ. Daher hat sie sich eine neue Beschäftigung gesucht und in ihrer "Kreativwerkstatt" gefunden. Unter dem Motto "Gemeinsam nicht einsam" können hier in der Kalkmühlenstraße 4 in Stade Menschen der Generation 60+, aber gern auch jüngere Menschen am Mittwoch und Samstag von 10 bis 13 Uhr für einen Kaffee und Klönschnack vorbeikommen. Auch kreativer Austausch liegen der 72-Jährigen und ihrem Lebenspartner Manfred Berger (77) am Herzen.

Ihre Räume hat Wienand in verschiedene Bereiche eingeteilt, die sich jedoch immer wieder neu entwickeln. Am Schreibtisch arbeitet sie an der Planung sowie an ihren Drehbüchern. Dann gibt es einen Bereich für Platten und CDs sowie für die Musikinstrumente. Hier wird vor allem ihr Partner aktiv. Weiter hinten befindet sich ein Tisch, an dem gemütlich Kaffee getrunken und gegessen werden kann. Im Garten kann der Sommer genutzt werden und in einem hellen Anbau widmet sich Wienand der Malerei und bald auch wieder der Bildhauerei.

"Ich könnte mir gut vorstellen, die Räume mit anderen Künstlern zu teilen oder Ausstellungen zu organisieren", so Wienand. Denn das ist auch ihre Idee hinter der Kreativwerkstatt: sich mit anderen austauschen und sich gegenseitig neue Impulse geben. Das helfe auch dabei, fit im Kopf zu bleiben. Das ist ihr sehr wichtig.

Wienand und Berger sind in ihrem Leben bereits viel rumgekommen. Acht Jahre waren sie zuletzt in Südeuropa unterwegs. Jetzt sind sie in Stade angekommen und möchten andere an ihren Erlebnissen teilhaben lassen. Dazu arrangieren sie in der "Kreativwerkstatt" Lesungen oder Themenabende, an denen gekocht wird und Bilder oder Filme gezeigt werden. Diese Abende laufen ähnlich ab wie die beliebten "Supper-Clubs". Hier wird privat für andere Personen gekocht, die Kosten werden geteilt. "Ich bin leidenschaftliche Köchin und liebe es, andere zu bewirten", so Wienand.

Unterstützung erhält sie durch Berger. Er geht ihr zur Hand und begleitet die Abende mit Musik. Um das Angebot noch weiter zu verfeinern, suchen sie daher nach Gitarristen, Akkordeonspielern usw., die sich an den Themenabenden beteiligen möchten.

Zudem möchte Wienand gern wieder ehrenamtlich mit Kindern arbeiten. Geplant waren Kochkurse oder Besuche auf dem Wochenmarkt. Durch Corona ist das aber nicht möglich. Daher überlegt sie, einfach einen Youtube-Kanal zu gründen, um diese Inhalte zu vermitteln.

Noch viele weitere Ideen hat die Rentnerin im Köcher. "Ich muss aber erst einmal schauen, wie die Stader mein Angebot annehmen", meint die Seniorin. Dabei ist sie offen für neue Ideen. "Jeder kann seine Wünsche hier äußern." Allerdings soll es nicht zu viel werden. "Es ist ein Hobby und soll einfach Spaß machen."