Hier sollen künftig die LNG-Schiffe anlegen
Stade hat derzeit die größte Hafenbaustelle Deutschlands

Die Luftaufnahme zeigt den künftigen LNG-Hafen. Unten sind die Spundwände in der Elbe zu sehen. Oben entstehen vor dem Deich die Anlagen an Land | Foto: NPorts/Ulrich Wirrwa
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Es ist aktuell die größte Hafenbaustelle an der deutschen Küste: An der Elbe nördlich von Stadersand entsteht am südlichen Rand des Dow-Geländes der neue LNG-Hafen. An Land sowie auf dem Wasser sind zahlreiche Bauarbeiter dabei, das Großprojekt des landeseigenen Hafenbetreibers NPorts förmlich aus dem Boden zu stampfen. Mehrere Kräne sind im Einsatz, Bagger holen Schlick aus dem Fluss und Laster rollen unermüdlich, um das zunächst in Schuten verladene Baggergut wieder Richtung Land abzutransportieren. Bis Dezember herrscht an der Uferseite des Industriegebietes Bützfleth noch reges Treiben. Dann soll die 300 Millionen Euro teure Baumaßnahme abgeschlossen sein und das als schwimmendes LNG-Terminal fungierende Spezialschiff anlegen. NPorts-Geschäftsführer Holger Banik informierte jetzt vor Ort über den Baufortschritt.

NPorts-Chef Holger Banik (orange Jacke) und Mitarbeiterin Alexandra Brandt schauen sich den Baufortschritt an | Foto: jd
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Es wird kein Anleger, sondern ein richtiger Hafen gebaut

Leinen los am Anleger Stadersand: Die Hafengesellschaft NPorts hat das Pressevolk zur Schifffahrt auf der Elbe eingeladen - nicht zum Vergnügen, sondern um zu informieren. Der Törn ist auch denkbar kurz. Das Ziel liegt nicht mal eine Seemeile entfernt: Das Schiff nimmt schnurstracks Kurs auf die Baustelle. Noch beim Ablegemanöver betont NPorts-Chef Banik, dass es sich nicht bloß um einen Anleger handele, wie bisher immer geschrieben wurde, sondern um einen richtigen Hafen. Gleichzeitig hebt er die Bedeutung des künftigen Hafens hervor: Er sei ein wichtiger Baustein für die Energiesicherheit in Deutschland. Anfangs wird zwar ausschließlich fossiles LNG (verflüssigtes Erdgas) umgeschlagen. Das soll aber später durch sogenannte "grüne" Gase ersetzt werden.

Der Blick vom Schiff macht deutlich: Die Bauarbeiten sind weit fortgeschritten. Mit seiner 650 Meter langen Liegewand und der eingebauten Terminal-Plattform aus Beton ist der neue Hafenbereich an der Elbe in seiner Rohform schon jetzt klar erkennbar. Bis das Spezialschiff "Transgas Force", das jetzt in einer Bremerhavener Werft auf seine Aufgabe vorbereitet wird, Ende des Jahres einlaufen kann, gibt es aber noch einiges zu tun: Poller, Fender, Zugangsstege und Beleuchtung müssen eingebaut werden. "Dafür arbeitet unser Team rund um die Uhr", betont Banik.

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Nach dem LNG-Anleger in Wilhelmshaven ist das Terminal in Stade bereits die zweite Baumaßnahme, die NPorts als Auftraggeber realisiert. Der neue Stader Hafen unterscheidet sich in seinen Dimensionen und hinsichtlich der Höhe der Investitionen deutlich vom ersten LNG-Anleger Deutschlands in Wilhelmshaven. Die Kosten in Stade sind sechsmal höher. In Wilhelmshaven wurde eine bestehende Umschlaganlage um den LNG-Anleger erweitert, während in Stade der gesamte Hafen neu gebaut wird. Das Bauprojekt in Stade ist das größte in der Geschichte von NPorts.

Ein Blick über die Spundwände hinweg in den künftigen Hafen für das schwimmende LNG-Terminal | Foto: jd
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Wie läuft es derzeit auf der Baustelle?

Im Wasser sind derzeit drei Rammeinheiten im Einsatz. Die Tragrohre werden mithilfe eines Krans in eine Rammführung gesteckt, anschließend in den Boden eingerüttelt und dann gerammt. Sogenannte Schrägpfähle werden auf einem speziellen Rammgerät für schwere Rammarbeiten abgelegt und in den Boden gerammt. Um die Tragfähigkeit der Schrägpfähle zu erhöhen, werden diese mit einer Betonmischung verfüllt. Die Rammarbeiten laufen montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr, die Nassbaggerarbeiten erfolgen sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag. Derzeit sind rund 80 Personen auf der Baustelle beschäftigt.

Was sind die weiteren Schritte bis zur Fertigstellung?

Die Rammarbeiten zur Herstellung der östlichen Schutzwand sowie die Nassbaggerarbeiten werden fortgeführt. Mit dem Herstellen der Pollerköpfe wurde begonnen. Im nächsten Schritt muss mit den Arbeiten zur Herstellung der nördlichen Flügelwand begonnen werden. Bis zur endgültigen Fertigstellung müssen u.a. noch eingebaut werden: 30 Poller mit einer Lastaufnahme von bis zu dreimal 150 Tonnen, 1.400 Meter Zugangsstege, 1.500 Meter Zufahrtsstraße, 13.000 Quadratmeter Uferbefestigung mit Wasserbausteinen, 150.000 Kubikmeter Bodeneinbau zur Deicherhöhung sowie zwei Richtfeuertürme mit einer Höhe von rund 25 Metern.

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Zahlen und Fakten zum aktuellen Stand des Hafenprojektes:

• Es wurden drei Kilometer Baustraße angelegt.
• 340 von 406 Tragrohren, Dalben und Pfählen mit einer Länge bis zu 38 Metern,
einem Durchmesser bis zu 1,82 Meter und einem Gewicht bis zu 40 Tonnen wurden eingebaut.
• 6.000 von 7.000 Kubikmetern Beton wurden verbaut. Ursprünglich waren 20.000 Kubikmeter Beton vorgesehen. Stattdessen wurde dann Stahl verwendet, weil dieser sich schneller einbauen ließ.
• 1.350 von 1.600 Tonnen Bewehrungsstahl wurden eingebaut.
• Eine Mio. von 2,5 Mio. Kubikmetern Boden wurden ausgebaut.
• 42 von 58 Schrägpfählen mit einer Länge von 55 Meter wurden eingebaut.
• Alle 147 Betonrammpfählen mit einer Länge von 30 Metern sind in den Boden gerammt.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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