Schwimmendes LNG-Terminal kann kommen
Übergabe mit zwei Ministern: Stader LNG-Anleger ist fertig

Die Minister Olaf Lies (li.) und Christian Meyer (re.) mit NPorts-Geschäftsführer Holger Banik bei der Übergabe des Stader LNG-Anlegers | Foto: Andreas Burmann / NPorts
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Bei der derzeit größten Hafenbaustelle Deutschlands in Stade kann Vollzug gemeldet werden: Die Hafenanlagen für das schwimmende LNG-Terminal am Stader Seehafen wurden an diesem Samstag den Betreibern übergeben. Das Terminal hat die offizielle Bezeichnung "Anleger für verflüssigte Gase" (AVG Stade). Zur feierlichen Übergabe direkt vor Ort an der Elbe kamen der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sowie sein Amtskollege aus dem Umweltressort, Christian Meyer (Grüne) und der parlamentarische Staatssekretär aus dem Bundes-Umweltministerium, Stefan Wenzel (Grüne). Mit dabei waren rund 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung - darunter auch Stades Landrat Kai Seefried. Dieser hatte sich bereits in seiner Zeit als Landtagsabgeordneter massiv für den Ausbau des Stader Energiehafens starkgemacht. "Wir leisten hier im Landkreis Stade unseren Beitrag zur Energiewende", so der Landrat.

Der neue Stader Anleger für verflüssigte Gase (AVG) ist fertiggestellt | Foto: Andreas Burmann / NPorts
  • Der neue Stader Anleger für verflüssigte Gase (AVG) ist fertiggestellt
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LNG-Spezialschiff legt Anfang kommenden Jahres an

Was noch fehlt, ist das schwimmende Terminal selbst. Das Spezialschiff "Transgas Force", das verflüssigte Gase (LNG) wieder in einen gasförmigen Zustand umwandelt, wird im Februar in Stade erwartet. Die "Transgas Force" wird von der Deutschen Energy Terminal GmbH (DET) im Auftrag der Bundesregierung betrieben. Das Schiff hat für die Anlandung, Speicherung und Wiederverdampfung von LNG eine jährliche Kapazität von durchschnittlich fünf Milliarden Kubikmetern. Die Übergabe der Stader Hafenanlagen sei "ein weiterer und sehr wichtiger Baustein auf dem Weg zu mehr Versorgungssicherheit" beim Gas und gleichzeitig eine wichtige Grundlage für die Energiezukunft Deutschlands, so der DET-Geschäftsführer Dr. Peter Röttgen.

Jede Menge Presserummel bei der Übergabe des Anlegers | Foto: Landkreis Stade
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Anleger wurde in Rekordzeit errichtet

Der neue Anleger, der quasi ein eigener Hafen ist, wurde in Rekordzeit geplant, genehmigt und gebaut. Im Januar war der Startschuss für den Bau der Stader Anlage erfolgt. Diese ist nach dem LNG-Terminal in Wilhelmshaven bereits die zweite Hafenanlage, die von der landeseigenen Hafengesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) in kürzester Zeit in Betrieb genommen wurde, um die Gasversorgung für Deutschland zu sichern.  Lies und Meyer betonten gemeinsam den Stellenwert für eine sichere und immer stärker klimaneutrale Gasversorgung für Deutschland: Niedersachsen liefere hier ab, um Deutschlands Versorgungssicherheit zu gewährleisten und später Klimaneutralität zu erzielen. An diesem Tag gehe einmal mehr ein Signal aus, so Lies: "Auf Niedersachsen ist Verlass, wenn es um den Bau von Infrastruktur in Rekordzeit geht." 

Die wichtigste Baustelle im Kreis Stade: das LNG-Terminal

Größtes Bauvorhaben in der Geschichte von NPorts

Mit einem Investitionsvolumen von 300 Millionen Euro Investitionen ist der Neubau des Stader LNG-Anlegers das größte Bauprojekt in der Geschichte von NPorts. Die Kaianlage ist insgesamt 1,6 Kilometer lang und umfasst eine Wasserfläche von rund vier Hektar. Mehr als eine Million Kubikmeter ausgebaggerter Kleiboden können für den Deichbau wiederverwendet werden. Mit der Realisierung des Anlegers hatte NPorts die ARGE AVG beauftragt. Diese besteht aus der Depenbrock Gruppe, der TAGU Tiefbau GmbH Unterweser sowie der Nordsee Nassbagger und Tiefbau GmbH. 

Später kommt das landbasierte Terminal

Parallel zum schwimmenden LNG-Terminal ist seit 2019 ein landbasiertes Terminal vom Hanseatic Energy Hub (HEH) in Planung. Dieses soll im Jahr 2027 fertiggestellt sein und jährlich 13,3 Milliarden Kubikmeter LNG-Gase umschlagen. Bis es so weit ist, wird die neu errichtete Hafeninfrastruktur dafür genutzt, mithilfe des Spezialschiffes verflüssigtes Gas (LNG)  zu importieren und zu regasifizieren. Anfangs handelt es sich dabei um LNG-Gas, im weiteren Verlauf sollen auch regenerativ erzeugte Gase wie grüner Wasserstoff und Ammoniak umgeschlagen werden. Der Anleger ist also „Green-Gas-ready".

Genehmigung für Stader LNG-Terminal erteilt

Klimafreundliches Gas als Zukunftsperspektive

Damit stehe der neue Hafen auch für die Einlösung des Versprechens, dass die Nutzung von fossilem Gas nur eine vorübergehende Lösung ist und im nächsten Schritt klimafreundliche Gase importiert werden, so Wirtschaftsminister Lies. Dieser neue „Energie-Hafen" sei ein starker Standortvorteil für Stade und die ganze Region. "Er sichert den Industriestandort Stade. Wir sorgen damit für Magneteffekte und schaffen so das Potenzial für weitere Ansiedlungen und neue, gute Arbeitsplätze", so Lies.

Für Umweltminister Christian Meyer ist der neue Anleger auch ein wichtiger Baustein in Sachen Klimaschutz und Energiewende: "Wir wollen uns unabhängig von fossilen Importen machen und die Transformation der Industrie in Richtung Klimaneutralität unterstützen." Die Option einer grünen Energieversorgung sei bereits jetzt ein wichtiger Standortvorteil für Stade.

Landrat: Ein guter Tag für den Landkreis

„Heute ist ein guter Tag für den Landkreis Stade - und auch für Niedersachsen und Deutschland", erklärte Landrat Seefried nach dem Termin im Hafen. „Die neue Hafenanlage mit dem Anleger für verflüssigte Gase ist ein Beispiel dafür, was in Deutschland möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen." Dieses Tempo müsse Schule machen. Fast zwei Kilometer neue Kai-Linie und vier Hektar Hafenfläche in nur elf Monaten - „das ist einfach großartig", sagt Seefried. „Ich danke allen, die an der Realisierung beteiligt waren."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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