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Millionenschaden im Buchholzer Freibad

Corona-Impfungen: Das ist die Lage im Landkreis Harburg

Die Impfzentren im Landkreis Harburg werden in den kommenden Wochen die ersten über 80-Jährigen gegen COVID-19 impfen  | Foto: bim
  • Die Impfzentren im Landkreis Harburg werden in den kommenden Wochen die ersten über 80-Jährigen gegen COVID-19 impfen
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(bim/ts). "Wie komme ich denn nun an einen Impftermin? Die Impfhotline ist dauernd besetzt!" Sätze wie diese hören das Team vom WOCHENBLATT und die Mitarbeiter im Kreishaus täglich von zahlreichen Senioren über 80 Jahre, die vergeblich versuchen, einen Impftermin zu bekommen. Im Landkreis Harburg gibt es immerhin rund 17.500 über 80-Jährige, die nicht in Seniorenheimen leben und höchste Impfpriorität haben. Der Frust über den misslungenen Impfstart ist groß. Aber der Eindruck, dass gar nichts geht, ist falsch. Hier die Antworten auf wichtige Fragen zur Impflage im Landkreis Harburg:
Wie äußert sich der Frust
bei den Senioren?

Senioren, die häufig unterschiedliche Vorerkrankungen haben und befürchten, eine Corona-Erkrankung nicht zu überleben, machen sich Gedanken, wie das Impfen beschleunigt werden kann - etwa nach alphabetischer Reihenfolge oder eingeteilt nach Müllabfuhrbezirken. Doch das alles nützt leider nichts, weil - wie bundesweit vielfach berichtet - nicht genügend Impfstoff verfügbar ist. Deswegen können aktuell weder über die Landes-Impf-Hotline (Tel. 0800 - 99 88 665) noch über die Online-Plattform des Landes (www.impfportal-niedersachsen.de) Termine gebucht werden.
Viele Senioren sind deshalb auch wütend auf die Verantwortlichen im Land. "Ministerpräsident Stephan Weil ist der schlechteste Bezieher von Impfdosen", schimpfte ein Anrufer darüber, dass andere Bundesländer offenbar mehr Impfstoff abbekommen hätten. Ein 85 Jahre alter Mann aus Seevetal hat nach eigenen Angaben dreihundertmal bei der Impf-Hotline angerufen und nie jemanden erreicht.
Soll ich ohne Termin ein
Impfzentrum aufsuchen?

Nein, auf keinen Fall. Alexander Jansen, Kreisbereitschaftsführer der Johanniter Unfallhilfe, appelliert an alle, die keinen Termin haben, den Impfzentren fernzubleiben. Bis zu 50 Menschen am Tag kämen auf Verdacht zu dem Impfzentrum in der Buchholzer Schützenhalle in der Hoffnung, irgendwie einen Impftermin zu erhalten. "Wir können keine Hotline einrichten und keine Impftermine vergeben", sagt er. Das Impfzentrum aufzusuchen, hilft also nicht weiter. Dadurch entstünden nur unnötige Kontakte, die das Ansteckungsrisiko erhöhen.
Wie viele Menschen haben
eine Impfung erhalten?

An der Anzahl der bisher Geimpften habe sich seit einer Woche nichts geändert, teilt Kreissprecher Andres Wulfes mit: Insgesamt wurden im Landkreis Harburg in 31 von 34 Senioreneinrichtungen die Erstimpfungen vorgenommen - bei 1.720 von insgesamt 1.948 Bewohnern und bei 1.186 von 1.750 Mitarbeitern. In acht Einrichtungen seien bereits die Zweitimpfungen erfolgt. Die Johanniter zum Beispiel haben bislang 1.444 Menschen jeweils eine Erst- und Zweitimpfung verabreicht. Zusätzlich wurde in den Kliniken das Personal geimpft, das mit vulnerablen Gruppen zu tun hat.
Verzichten Menschen
auf eine Schutzimpfung?

Nach dem Impfstart in Deutschland zeigte sich eine unterschiedliche Impfbereitschaft beim Pflegepersonal. In einigen Altenheimen hätten sich beinahe 100 Prozent der Mitarbeiter impfen lassen, in anderen Einrichtungen ließen sich zwei Drittel nicht impfen, sagte der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, im Januar der "Ärztezeitung". Die Johanniter und das DRK im Landkreis Harburg erfassen nicht die Zahl der Personen, die sich trotz Berechtigung nicht impfen lassen wollen. Gefühlt sei die Impfbereitschaft aber hoch, sagt Alexander Jansen (Johanniter). "In den Pflegeheimen haben wir eine hohe Zustimmungsquote."
Treten nach Impfungen
Nebenwirkungen auf?

Schwere Nebenwirkungen hätten die bisher geimpften Menschen nicht gezeigt, sagt Jörn Jepsen, ärztlicher Leiter der Landkreis-Impfzentren in Buchholz und Winsen. „Insgesamt haben wir nur wenige Impfreaktionen beobachtet. Wie bei jeder anderen Impfung auch, können das leichte Schmerzen an der Einstichstelle, geschwollene Lymphknoten oder ein leichtes Krankheitsgefühl mit leichtem Fieber sein. Die Impfreaktionen waren aber spätestens nach zwei bis drei Tagen wieder verschwunden. Schwere Nebenwirkungen gab es bei niemandem.“
Wie komme ich
zum Impfzentrum?

Wer einen Impftermin erhalten hat, aber gesundheitsbedingt auf einen Einzeltransport ins Impfzentrum angewiesen ist, spricht mit seinem Hausarzt und lässt sich eine Transportbescheinigung geben, informiert der Landkreis. Anschließend muss mit der Krankenkasse geklärt werden, ob die Kosten übernommen werden. Das Land steht dazu in Gesprächen mit der Bundesregierung und den Krankenkassen. Zahlt die Kasse nicht, kann man Transportbescheinigung und Transportrechnung beim Impfzentrum mit der Angabe der Kontonummer einreichen. Die Kosten werden rückwirkend erstattet. Eine Erstattung vor Ort im Impfzentrum findet nicht statt.
Wie geht es weiter mit
den Corona-Impfungen?

Die Impfzentren im Schützenhaus in Buchholz und in der Stadthalle Winsen sowie DRK und Johanniter sind bereits seit Mitte Dezember startbereit. Kommende Woche werden dort die ersten Senioren, die außerhalb von Pflegeheimen leben, geimpft. Pro Impfzentrum wurden jeweils 566 Termine vergeben. Am Donnerstag sind dafür 2.000 Impfdosen eingetroffen. 868 Dosen werden für weitere Erstimpfungen von Mitarbeitern der stationären und ambulanten Krankenpflege verwendet. Zusätzlich sind weitere 2.000 Dosen für die fälligen Zweitimpfungen eingetroffen. Der Landkreis ist nun zuversichtlich, alle 14 Tage frischen Impfstoff geliefert zu bekommen. Termine für die beiden Impfzentren können jeweils nur solange gebucht werden, wie Impfstoff verfügbar ist.

Die Impftermin-Vergabe wird zum Krimi
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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