Winsen
Musikschule weiterhin in finanzieller Schieflage

Michael Nix, Leiter derMusikschule Winsen
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JOBS und KARRIERE

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"Neben der Bereitstellung der Räumlichkeiten im St.-Barbara-Weg und dem Schlagzeugraum an der Bleiche müsste die Musikschule Winsen 265.137 Euro von der Stadt erhalten. Genehmigt wurden 140.460 Euro. Nebenkosten in Höhe von knapp 20.000 Euro müssen aus diesem Budget bezahlt werden", sagte jetzt Michael Nix, Leiter der Musikschule Winsen, als er dem zuständigen Fachausschuss der Stadt seinen Jahresbericht vorstellte. "Es klafft aber nachweislich eine Finanzierungslücke riesigen Ausmaßes und das schon seit vielen Jahren. Dieser Finanzierungsnachteil kann in der genannten Höhe auch durch Spenden von Serviceclubs, Banken, Wirtschaft und Privatpersonen zwar gelindert, aber bei Weitem nicht ausgeglichen werden."
Die Musikschule befindet sich nach wie vor in erheblicher finanzieller Schieflage. Musikschulen in Niedersachsen bekommen von ihrem jeweiligen Landkreis durchschnittlich einen Zuschuss, der für die Winsener Einrichtung 82.685 Euro bedeuten würde. Nix: "Das ist der Betrag, der im vergangenen Jahr beantragt wurde und komplett vom Landkreis Harburg abgelehnt wurde. Begründung: kein Geld."
"Andere Landkreise müssen auch sparen, verweigern jedoch nicht die Zuschüsse für ihre kulturellen Einrichtungen, sieht man im Landkreis Harburg von den großzügigen Unterstützungen für Einrichtungen wie zum Beispiel Kiekeberg und Bossard ab", kritisierte Nix. "Musikschulen haben aber mit ihrer Arbeit weniger Strahlkraft, passen daher wohl nicht in das Imageportfolio des Landkreises."
Die Musikschule Winsen unterrichtet derzeit rund 1.400 Schüler im Alter zwischen zwei und 86 Jahren aus vielen verschiedenen Herkunftsländern, auch Menschen mit Fluchterfahrung. Alleine im Bereich der elementaren Früh-erziehung sind mehr als 200 Kinder im Alter bis zu sechs Jahren. Der größte Anteil von Schülern ist im Vokal- und Instrumentalunterricht. Auch Menschen mit Behinderungen nehmen Unterricht. "Die Ergänzungsfächer sind ein Bereich, der vor allem das gemeinsame Musizieren fördert. Dies sind Gruppen und Ensembles wie Bigband, Chöre, Folkloregruppen. Musiktheorie und Gehörbildung sind Fächer, die sich vornehmlich um Jugendliche kümmern, die erhöhtes Musikinteresse haben", erklärte Nix. Die Schüler kommen aus der Stadt Winsen sowie den Gemeinden Stelle und Elbmarsch. Sie werden von 42 Lehrkräften unterrichtet.
Kooperationen mit Kindergärten, Grundschulen, Oberschule, Gymnasien und dem Stadtorchester runden das breite Angebot ab. Für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Haushalten greift ein hauseigener Sozialtarif, denn die Musikschule Winsen möchte eine offene Musikschule für alle sein. Michael Nix: "Die Zugehörigkeit im Musikschulverband beinhaltet das Einsetzen von qualifizierten Musikpädagogen. Das vielfältige Angebot erhöht die Attraktivität der Stadt Winsen und deren Umgebung und somit das Leben im Landkreis Harburg, vor den Toren Hamburgs."
Dies habe natürlich seinen Preis. Eine nicht gewinnorientierte Bildungseinrichtung benötigt hauptsächlich vier Säulen zur Finanzierung: Unterrichtsgebühren, Zuschüsse vom Land, vom Landkreis und von der Stadt. Die Unterrichtsgebühren mussten in der jüngsten Zeit zweimal erhöht werden. Eine weitere Erhöhung würde noch mehr Schülern die Teilhabe an der Musikschule verwehren. "Einsparungsmöglichkeiten sind bei uns nicht vorhanden", so Nix abschließend. "Die Gehälter der Lehrkräfte sind bei einem absoluten Minimum kalkuliert, so knapp, dass es immer schwieriger wird, Lehrkräfte zu finden. Benachbarte Musikschulen mit fairen Zuschüssen (Lüneburg, Heidekreis, Hamburg) sind attraktivereArbeitgeber."

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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