Nutria-Population hat sich im Landkreis Harburg verdoppelt

Eine Nutria hat es sich am Ufer eines Flusslaufes gemütlich gemacht | Foto: thl
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thl. Winsen. Sie sind bis zu 65 Zentimeter lang und wiegen zwischen acht und zehn Kilogramm, ihr kaum behaarte Schwanz misst zwischen 30 und 45 Zentimeter: die Nutria. Die auch als Biberratte oder Sumpfbiber bekannten Nager breiten sich in der Region immer weiter aus. Das belegen die Zahlen der Jägerschaft. Wurden im Jagdjahr 2015/2016 noch 255 Nutria (zzgl. 15 Fallwild) erlegt, stieg die Zahl jedes Jahr weiter an. Im Jagdjahr 2020/2021 waren es bereits 1.135 erlegte Nutria plus 26 Fallwild (Tiere, die zu Krankheit, Hunger, Kälte oder einem Unfall zu Tode gekommen sind). Für das noch laufende Jagdjahr 2021/2022 gehen Experten von noch höheren Zahlen aus.
Wie hoch ist die Nutriapopulation im Landkreis Harburg und welche Auswirkungen haben die Tiere auf dem Hochwasserschutz? So eine Anfrage der AfD im zuständigen Kreisausschuss. Hintergrund: Die eigentlich aus Südamerika stammende Nutria ist an Gewässer gebunden. Dort unterhöhlen die Tiere Deichanlagen und zerstören Röhrichte.  Die von Nutrias geschaffenen Hohlräume sind sehr groß, die dadurch entstehenden Einstürze im Erdreich können auch den Autoverkehr gefährden. Die Nutria gilt in Europa als invasive, gebietsfremde Art. Aufgrund des Klimawandels hat sich die Population in den vergangenen Jahren aber nahezu verdoppelt. Eine besondere Häufung der Tiere ist an der Seeve und in der Elbmarsch zu beobachten. Wie viele Tiere dort allerdings genau leben, darüber gibt es laut der Ordnungsbehörde des Landkreises Harburg, die die AfD-Anfrage beantwortet hat, keine Erhebungen.
Positiv: Bislang wurde noch keine Schäden durch Nutria an den Hochwasseranlagen im Landkreis festgestellt. Die Kreisverwaltung geht allerdings davon aus, dass sich die Situation mit zunehmender Population ändern wird. Deshalb wird auch die Bejagung der Tiere unterstützt. Jährlich stehen im Haushalt 20.000 Euro dafür zur Verfügung. Daraus wird zum einen die sogenannte Schwanzprämie (6 Euro pro erlegtem Tier) an die Jäger gezahlt, zum anderen aber auch die Anschaffung von Lebendfallen gefördert. Wobei Letzteres Augenwischerei ist. Denn einer Nutria, die in eine Lebendfalle tappt, hat ebenfalls die letzte Stunde geschlagen.

Nutria-Fleisch gilt als Delikatesse

Nutriafleisch gilt als sehr schmackhaft. Es ist sehr zart und kommt etwa dem Spanferkel gleich. Ein Fachbuch für Pelztierzüchter der DDR aus dem Jahr 1953 beschreibt die Verarbeitung des Fleischs zu Rouladen, Mettwurst, Kochsalami und mittels Räuchern zu Landjägern. Laut Jägerschaft lassen sich aber auch moderne Wildgerichte, wie z.B. Nutria-Kebap oder Nutriakeule mit gebackenen Süßkartoffeln, gut zubereiten.

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Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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