Buchholz
Schülergruppe der BBS geht Diabetes auf den Grund

Es wird ein bewusster Umgang mit zuckerhaltigen Nahrungsmitteln und Süßstoffen empfohlen | Foto: unsplash/ Towfiqu barbhuiya
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Im Rahmen eines Projektes hat sich eine Schülergruppe der zwölften Klasse der BBS Buchholz mit der Fachrichtung Gesundheit/Pflege intensiv mit der Erkrankung Diabetes mellitus auseinandergesetzt. Mit dem Ziel, ein Bewusstsein für die Erkrankung zu schaffen, damit die Bevölkerung auf einen gesunden Lebensstil achtet, führten die engagierten jungen Leute eine Umfrage in der Buchholzer Innenstadt durch. Im Anschluss interviewten sie eine Diabetologin und verfassten einen Artikel zum Thema Diabetes, der der allgemeinen Aufklärung dienen soll:

Früher Todesurteil – heute behandelbar: Leben mit der Volkskrankheit Diabetes mellitus

Erhöhtes Durstgefühl, langsam heilende Wunden und starker Harndrang – Das kommt Ihnen bekannt vor? Dann ist es ratsam, Ihren Blutzuckerwert einmal beim Arzt oder in der Apotheke messen zu lassen. Liegt dieser nicht im Normbereich, ist es wahrscheinlich, dass Sie genau wie knapp sieben Millionen Menschen innerhalb Deutschlands an Diabetes mellitus leiden.

Die Volkskrankheit zeichnet sich dadurch aus, dass die Betazellen, welche sich in der Bauchspeicheldrüse befinden und für die Bildung unseres Hormons Insulin verantwortlich sind, vom Immunsystem weitgehend zerstört werden. Ist der Körper nicht mehr in der Lage, Insulin zu produzieren, kann die durch die Nahrung aufgenommene Glukose nicht in die Zellen unseres Körpers gelangen, da das Insulin hierbei als eine Art Schlüssel fungiert. Als Folge dessen bleibt die Glukose ungenutzt im Blut – Der Blutzuckerwert steigt drastisch in die Höhe.

Die Krankheit Diabetes lässt sich in verschiedene Typen unterteilen; die am häufigsten auftretende Form ist der Typ II. Dieser ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich im Laufe der Zeit bei einer ungesunden Lebensführung: Bewegungsmangel, der Verzehr von fett- und zuckerreichen Speisen sowie Rauchen erhöhen das Risiko einer Insulinresistenz und damit die Entstehung des Diabetes`. 90 bis 95 Prozent der Personen mit einem diagnostizierten Diabetes gehören dem Typ II an. Dass diese Form der Erkrankung mit Abstand am häufigsten auftritt, wussten zwei Drittel der Passanten in der Buchholzer Innenstadt. Unsere Recherche, die wir im Rahmen eines Schulprojektes durchgeführt haben, zeigt also, dass bei Weitem nicht allen Personen bewusst ist, wie essenziell und ausschlaggebend der eigene Lebensstil bei der Entstehung von Diabetes ist. Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, ist oftmals eine Form der Insulintherapie von Nöten, um den Blutzuckerspiegel zu normalisieren und Folgeerkrankungen wie beispielsweise das diabetische Fußsyndrom oder das ketoazidotische Koma - ein Zustand, in dem das Blut als Reaktion auf einen absoluten Insulinmangel stark übersäuert - zu verhindern.

In regelmäßigen Abständen nehmen Betroffene den Termin bei einem Facharzt / einer Fachärztin für Diabetologie wahr, um u.a. ihren Langzeitzuckerwert, welcher Aufschluss über die Qualität der Blutzuckereinstellung gibt, kontrollieren zu lassen. Eine Expertin auf diesem Gebiet ist Frauke Benthack aus dem Diabeteszentrum Buchholz, welche sich für ein Interview bereit erklärt hat. Da Süßstoffe wie z.B. Aspartam derzeit an Beliebtheit gewinnen und immer öfter als „gesunde Zuckeralternative“ eingesetzt werden, haben wir uns bei der Fachärztin für Diabetologie nach ihrer Einschätzung bezüglich der gesundheitsförderlichen bzw. -schädlichen Wirkung erkundigt. „Es gibt nicht ausreichend wissenschaftliche Erkenntnisse. […] Der süße Geschmack auf der Zunge setzt ja schon etwas an Nervenreizen in Gang, die auch was im Gehirn machen wiederum, was unser Belohnungssystem bedienen kann, wo wir langfristig vielleicht bei der Lust auf Süßes bleiben“, so Frauke Benthack. Zudem sei eine Wirkung der Süßstoffe auf die Darmschleimhaut bekannt, welche sich auf unser Sättigungsgefühl auswirke. Grundsätzlich empfiehlt sie einen bewussten Umgang mit zuckerhaltigen Nahrungsmitteln sowie Süßstoffen. So sollte ein Stück Kuchen am Nachmittag eine Ausnahme darstellen statt zur Gewohnheit zu werden.

Schlussendlich lässt sich zusammenfassen, dass das Fachwissen über die Erkrankung, die wir selbst zu einem großen Teil beeinflussen können, hilft, eine Entstehung des Diabetes vorzubeugen. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit reichlich frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, gesunden ungesättigten Fetten aus Nüssen und Samen, Hülsenfrüchten sowie fettarmen Milch- und Fleischprodukten hilft neben sportlicher Betätigung, das Krankheitsrisiko zu senken. Letzteres kann bereits ein aktiv gestalteter Alltag darstellen: Sowohl Kraft- und Ausdauersport als auch Spaziergänge, Gartenarbeit oder Radtouren erhöhen die Insulinsensibilität und senken den Blutzuckerspiegel.
(BBS/tw).

Redakteur:

Tamara Westphal aus Buchholz

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