VNP-Schafstall in Döhle freut sich über Nachwuchs
Die Lämmer sind da!

Die Schäfer Josefine Schön und Clemens Lippschus mussten die Lämmchen Lammbert (li.) und Walden (re.) mit der Flasche aufziehen, weil ihre Mütter keine Milch geben können
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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as. Döhle. Schon von weitem hört man das helle Blöken: Die Heidschnuckenherde des Vereins Naturschutzpark Lüneburger Heide (VNP) hat Nachwuchs bekommen. Die Schäfer Josefine Schön und Clemens Lippschuss sind Tag und Nacht im Einsatz, um bei den Neugeborenen und ihren Müttern nach dem Rechten zu sehen. 

Das ist wichtig, denn nicht bei allen Tieren funktioniert die Geburt reibungslos. Und auch, wenn das Lamm bereits auf der Welt ist, kann es zu Komplikationen kommen. Wie bei den Böckchen Lammbert und Walden, die von den Schäfern von Hand aufgezogen werden müssen, weil ihre Mütter nicht genügend Milch geben können.

Rund 100 Lämmchen sind seit Neujahr bereits geboren, weitere 250 sollen bis Ende März folgen. Im Sommer werden dann rund 600 Heidschnucken mit Josefine Schön und Clemens Lippschuss etwa 700 Hektar Heidelandschaft rund um Döhle pflegen. Denn die Landschaftspflege ist die Hauptaufgabe der Heidschnucken.

Die Herde in Döhle ist etwas besonders: als "Herdbuchherde" werden hier reinrassige grau gehörnte Heidschnucken gezüchtet. "So tragen wir zum Erhalt der Art bei", erklärt Schäferin Josefine Schön.  Gemeinsam mit Clemens Lippschuss hat sie beim VNP die Ausbildung zum Schäfer gemacht, seit April 2021 hüten die beiden gemeinsam die Heidschnucken in Döhle. "Die Schafe sind faszinierend. Sie kommen mit wenig Futter gut zurecht und haben die wichtige Aufgabe, die Heidelandschaft zu schützen", sagt Clemens Lippschuss. Von April bis Januar sind die Schäfer rund acht Stunden täglich mit den Tieren draußen.

Tiere, die nicht für die Zucht im Naturpark verwendet werden, werden an andere Züchter verkauft oder geschlachtet. "Unser Fleisch wird ausschließlich regional vermarktet", betont der Schäfer Clemens Lippschuss. Heidschnuckenfleisch aus Döhle gibt es zum Beispiel bei der Landschlachterei Ewald Albers in Egestorf.

Noch müssen die kleinen Lämmer im warmen Stall bleiben. Dort sollen sie erst einmal ihr Immunsystem aufbauen und sich an das Leben in der Gruppe gewöhnen. Aber ab Mitte Februar soll es, zunächst stundenweise, dann immer länger, gemeinsam mit den anderen Heidschnucken an die frische Luft gehen. Unter anderem müssen die Lämmer lernen, bei ihrer Mutter zu bleiben. "Bei manchen Heidschnucken, die trächtig sind, ist der Mutterinstinkt so ausgeprägt, dass sie sich vor der Geburt des eigenen Nachwuchses einfach andere Lämmer 'klauen', um sie zu säugen und zu pflegen", erklärt der Schäfer. "Das kann zum Problem werden, denn dann hat die Adoptivmutter nicht mehr ausreichend Biestmilch, die Milch, die kurz nach der Geburt besonders mit Abwehrstoffen angereichert ist, für ihr eigenes Kind."

Die Lammzeit, der Zeitraum, in dem die Heidschnucken ihre Lämmer kriegen, ist eine aufregende und anstrengende Zeit für die Schäfer. Denn sie müssen sich um trächtige und neugeborene Schafe kümmern und nebenbei auch noch die große Herde hüten. "Aber wenn man dann die ersten Lämmchen draußen herumspringen sieht, ist das eine große Freude", sagt Josefine Schön.

Seit mehr als 100 Jahren setzen sich der Verein Naturschutzpark e.V. und seine VNP Stiftung für Erhalt und Entwicklung der Heidelandschaft ein. Der Verein kümmert sich um rund 9.000 Hektar Heidefläche in der Lüneburger Heide. Insgesamt sind dort sechs Schafherden und eine Ziegenherde im Einsatz. Allein in diesem Jahr kommen in den Herden des VNP rund 2.500 Lämmer zur Welt. "Die Heidepflege ist ohne unsere Heidschnuckenherden weder finanzierbar, noch durchführbar", betont der Steffen Albers, Assistent der Geschäftsführung des VNP. 

Wer den Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide bei der Heidepflege unterstützen möchte, kann dies zum Beispiel mit einer Patenschaft für eine Heidschnucke tun. Infos unter www.verein-naturschutzpark.de.

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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