Logistikhalle brennt ab
Großfeuer bei Harsefelder Bauunternehmen Viebrock

Die Logistikhalle des Bauunternehmens Viebrock wurde ein Raub der Flammen. | Foto: FFW Harsefeld
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Großalarm am frühen Dienstagmorgen in Harsefeld: Um kurz vor 5 Uhr wird gemeldet, dass die Logistikhalle des Bauunternehmens Viebrock in Flammen steht. Dort sind die verschiedensten Baumaterialien gelagert. Menschen kamen bei dem Feuer glücklicherweise nicht zu Schaden. Die Brandursache ist bislang ungeklärt.

Die Feuerwehr rückte zunächst mit rund 120 Einsatzkräften aus sieben Ortswehren an, um den Großbrand, der sich auf die gesamte Halle mitsamt Büros ausdehnte, unter Kontrolle zu bekommen. Die Harsefelder Drehleiter war im Einsatz, um den Brand auch von oben zu bekämpfen. Um genügend Löschwasser zu haben, mussten Hunderte von Metern an Schlauchleitungen verlegt werden. Später waren zeitweise mehr als 200 Feuerwehrleute vor Ort.

Viebrock-Großbrand hielt Feuerwehr bis in die Nacht in Atem

Die Einsatzkräfte waren sich ziemlich schnell darüber im Klaren, dass die Lagerhalle nicht mehr zu retten war. So galt es, die anderen Gebäude auf dem weitläufigen Firmengelände im Gewerbegebiet Weißenfelde vor den Flammen zu schützen. Die Feuerwehrleute konnten außerdem verhindern, dass das Feuer auf einen benachbarten Reiterhof übergreift. Eine vor Jahren eingezogenen Brandmauer schützte eine direkt angrenzende Reithalle davor, dass sich das Feuer durch das Mauerwerk frisst.

Pferde wurden aus der Gefahrenzone gebracht

Auf der Reitanlage waren ein Dutzend Pferde untergebracht. Nach Angaben der Harsefelder Feuerwehr-Pressesprecherin Nora Schmidt-Eustermann rückten Nachbarn und befreundete Pferdehalter mit Pferdeanhängern an, um die Tiere in die eigenen Stallungen oder auf Weiden zu transportieren. Die Pferde waren durch Funken und die enorme Hitze gefährdet und hätten leicht in Panik geraten können.

Nach dem Viebrock-Brand: Es läuft fast alles normal

Harsefelder sollten Fenster geschlossen halten

Die dunkle Rauchwolke über Harsefeld war schon aus der Ferne am Morgenhimmel sichtbar. Per Radio und Warn-App wurden die Bewohner des Geestfleckens aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Autofahrer sollten Harsefeld umfahren. Kreis-Feuerwehrsprecher Stefan Braun betonte aber: „Es sind keine Schadstoffe ausgetreten, die die Bevölkerung hätten gefährden können. Es bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Menschen in Harsefeld.“

Die Versorgung mit Löschwasser wurde über lange Schlauchleitungen organisiert. Auf dem Firmengelände wimmelte es nur so von gelben Schläuchen. Die Feuerwehr versorgte sich aus Teichen, Hydranten und Brunnen in der Umgebung. Außerdem konnten Zisternen der Firma Viebrock angezapft werden. Senior-Firmenchef Andreas Viebrock gab den Feuerwehrleuten vor Ort persönlich Hinweise, welche Zisternen genutzt werden konnten.

Löschwasser war ausreichend vorhanden 

„Uns steht ausreichend Löschwasser zur Verfügung“, berichtete Braun am Einsatzort. Das war vor ein Tagen noch ganz anders, als es ebenfalls in der Weißenfelder Straße gebrannt hatte. Als sie am vergangenen Samstagabend ein Feuer in einem Schuppen löschen mussten, hatten die Einsatzkräfte Mühe, genügend Wasser zu bekommen. Da das Feuer bei Viebrock aber gleich bei der Alarmierung als Großbrand eingestuft wurde, waren diesmal auch gleich eine entsprechende Anzahl an Löschfahrzeugen vor Ort. Neben der Freiwilligen Feuerwehr als Harsefeld waren die Ortswehren aus Ahlerstedt, Bargstedt, Hollenbeck, Issendorf, Ohrensen, Ruschwedel und Fredenbeck im Einsatz.

Nach knapp zwei Stunden waren die Flammen weitgehend erstickt. In der Brandruine, deren Dach inzwischen eingestürzt war, loderten aber weiterhin kleine Feuer. Das Gelände war zeitweise in dichten Qualm gehüllt. Die direkt am Firmengelände vorbeiführende Bahnstrecke der EVB musste wegen der Rauchschwaden zeitweise gesperrt werden. Um die starke Rauchentwicklung einzudämmen, schaffte die Feuerwehr Schaum herbei, der dem Löschwasser hinzugefügt wurde. „Unter dem Schaumteppich können sich aber immer noch Glutnester bilden“, erläutert Braun. Deshalb werde auch eine Brandwache vor Ort bleiben. „Es kann durchaus sein, dass dann noch mal nachgelöscht werden muss.“

Logistikzentrum war ehemalige Reithalle

Bei der abgebrannten Halle handelt es sich um eine ehemalige Reithalle. Dort fanden über viele Jahre die legendären Jahresauftaktveranstaltungen statt, bei denen prominente Gäste wie der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen, der Musiker Joey Kelly oder die Torwartlegende Oliver Kahn auftraten. Vor ein paar Jahren wurde die Halle zur Logistikzentrale des Unternehmens umgebaut. Von dort aus wurden die Lkw bestückt, die die Baustellen mit Material – auch für den Innenausbau – versorgen. „Die Belieferung der Baustellen ist vorerst gesichert“, sagt Andreas Viebrock. Die Lkw waren für die Tour am Dienstag bereits am Vorabend beladen worden.

Er gehe davon aus, dass es auf den Baustellen zu keinen größeren Verzögerungen wegen möglicherweise fehlender Baustoffe kommen werde, erklärt Viebrock gegenüber dem WOHENBLATT. Allerdings hätten in der abgebrannten Halle auch Sonderanfertigung wie beispielsweise Haustüren gelagert, die speziell auf Kundenwunsch angefertigt worden seien. „Hier müssen wir die Kunden bitten, sich zu gedulden, bis Ersatz beschafft ist.“

Der Seniorchef schätzt, dass sich der Totalschaden am Gebäude auf rund zwei Millionen Euro beläuft. Hinzukommt noch das vernichtete Material im Wert von rund einer Million Euro. Noch nicht eingerechnet ist die vom Brand zerstörte Photovoltaikanlage, die sich auf dem Dach der Halle befand.
Viebrock zeigt sich aber zuversichtlich, dass das Unternehmen die Situation schnell in den Griff bekommt. Die meisten anderen Gebäude auf dem Firmengelände seien schließlich unversehrt. „Und das Allerwichtigste ist ja, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind.“

Brand in Harsefeld: Feuerwehr verhinderte Schlimmeres
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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