Altenheim Falkenhof in Maschen ist insolvent
Hiobsbotschaft für Senioren

Das Senioren- und Pflegeheim Falkenhof in Maschen hat Insolvenz angemeldet | Foto: ts
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Wieder trifft es ein Altenheim aus der Region: Der Falkenhof in Maschen ist insolvent. Die Betreibergesellschaft Villa Vitalia Gruppe verkündete jüngst, dass sie Anträge auf Eröffnung gleich mehrerer Insolvenzverfahren gestellt hat. Erst im Frühjahr 2022 übernahm die Gruppe die Pflegeeinrichtung von einem privaten Betreiber. Damit sollte der Falkenhof eigentlich für die Zukunft gewappnet sein. Trotz Hiobsbotschaft seien aber Unterbringung der rund 45 Bewohner, Betreuung der weiteren Senioren in der Tagespflege sowie die Arbeitsplätze der Mitarbeiter erstmal gesichert.
„Wir haben uns lange gegen die Branchenkrise gestemmt. Letztlich mussten wir erkennen, dass es nicht reicht. Der Schritt, die Restrukturierung der Gruppe unter dem Schutz des Insolvenzrechts fortzusetzen, ist uns schwergefallen. Aber die Zahlen sprechen nun einmal eine eindeutige Sprache. Gemeinsam mit den Sanierungsexperten an unserer Seite werden wir jetzt alles dafür tun, neue Zukunftsperspektiven zu erarbeiten“, sagt Dr. Wolfgang Röhr, Gründer und Vorstand der Villa Vitalia AG. Als Sanierungsexperte wurde Dr. Malte Köster, Partner der Kanzlei WillmerKöster, vom Amtsgericht Schwerin zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Derzeit verschaffe Köster sich einen Überblick über die wirtschaftliche Situation der Gruppe und der einzelnen Tochterunternehmen. Zur Gruppe zählen u.a. insgesamt fünf stationäre Pflegeeinrichtungen. Neben dem Falkenhof in Maschen befinden sich weitere Standorte in Kirchgellersen bei Lüneburg, Boizenburg, Brunsbüttel und Weißenstadt. Insgesamt sind dort rund 250 Personen beschäftigt. Außerdem gehören mehrere in der Cairful Group zusammengefasste Gesellschaften im Bereich der ambulanten Pflege, an neun Standorten in Deutschland mit rund 200 Beschäftigten, zur Villa Vitalia AG.

Gehälter bis Februar gesichert

Wie die Betreibergruppe in einer Pressemitteilung versichert, seien Löhne und Gehälter für alle Mitarbeiter über das Insolvenz-geld bis einschließlich Februar 2024 abgesichert. Nach WOCHENBLATT-Informationen seien derzeit auch keine Entlassungen geplant. Der Fokus liege nun, in der ersten Phase des Verfahrens, darauf, die Pflege und Versorgung dauerhaft sicherzustellen, so Sanierer Köster. „Wir werden nichts überstürzen und suchen das Gespräch mit allen Beteiligten und der zuständigen Heimaufsicht, um so schnell wie möglich klare Perspektiven für die Seniorinnen und Senioren in den Einrichtungen und ihre Angehörigen sowie für die Menschen, die auf die Pflegedienste der Gruppe angewiesen sind, zu schaffen.“

Pflege in der Krise

Eine wesentliche Ursache der finanziellen Schieflage bei der Villa Vitalia Gruppe sei die aktuelle Strukturkrise im Pflegesektor. Diese sei geprägt durch Fachkräftemangel und zu niedrige Belegungszahlen und verschärfte sich in den vergangenen Monaten durch zusätzliche Belastungen wie gestiegene Energie- und Sachkosten und allgemeine Preissteigerungen. Dass diese Faktoren vielen Unternehmen und Einrichtungen im Pflegebereich zum Verhängnis wurden, zeigt sich bundesweit. Auch im Landkreis Harburg schlossen mehrere Pflegedienste oder Altenheime oder meldeten Insolvenz an. So etwa das "Haus an den Moorlanden", dessen Schließung die Gemeinde Neu Wulmstorf im vergangenen Herbst gänzlich ohne Pflegeplätze für Senioren zurückließ.

Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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