Edelmetall-Klau bei Hamburger Kupferwerk
Aurubis-Prozess: Haupttäter aus Fredenbeck ist geständig

Das Aurubis-Werk im Süden Hamburgs. Dort klauten Mahmut C. und seine Mittäter das Silber | Foto: Martin Elsen/nord-luftbilder.de
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Seit rund einem Monat läuft der Prozess um den Edelmetall-Diebstahl bei der Hamburger Kupferhütte Aurubis. Jetzt haben vier der fünf Angeklagten vor dem Landgericht Hamburg ein Geständnis abgelegt. Auch der mutmaßliche Haupttäter aus dem Landkreis Stade, Mahmut C. aus Fredenbeck, packte vor den Richtern aus. Das dürfte sich günstig auf das Strafmaß auswirken. C. muss mit mindestens sechs Jahren Gefängnis rechnen. Ohne Geständnis wäre es wohl auf mehr als sieben Jahre Haft hinausgelaufen. Der Millionen-Klau bei Aurubis wurde bekannt, als die Ermittler mit einem großen Polizeiaufgebot C.s weitläufiges Grundstück in Fredenbeck im Juni 2023 stürmten. 

Haupttäter stammt aus Fredenbeck

Die Männer im Alter zwischen 33 und 50 Jahren sind angeklagt, vom Aurubis-Werksgelände zwischen Februar 2020 und Januar 2021 rund fünf Tonnen „edelmetallhaltige Zwischen- und Nebenprodukte“ im Wert von elf Millionen Euro gestohlen zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirf ihnen Bandendiebstahl und gewerbsmäßige Hehlerei vor. Es geht um sogenannte Rohsilberfegsel. Dabei handelt es sich um Rückstände, die beim Recycling und Aufbereiten von Metallen anfallen. Sie bestehen zu 80 bis 90 Prozent aus Silber und zu einem geringen Teil auch aus Gold. Mahmut C. war nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Drahtzieher der Gaunerei. Er soll den Edelmetall-Klau und den Verkauf der Beute in die Türkei organisiert haben. Den illegalen Besitz einer Waffe mitsamt Munition - beides wurde bei der Durchsuchung seines Hauses in Fredenbeck gefunden - hatte Mahmut C. bereits zuvor eingeräumt.

Razzia mit Polizeipanzer in Fredenbeck

Angeklagter bereut seine Taten 

Allerdings verweisen C.s Verteidiger darauf, dass ihr Mandant die Diebesmasche nicht erfunden habe. Der Silberklau soll schon übliche Praxis gewesen sein, bevor C. Anfang 2020 dazustieß. Aurubis soll sich um die Verluste nicht weiter geschert und diese "weggebucht" haben. Namen von weiteren Komplizen fielen im Geständnis nicht. C. wolle seine Familie nicht gefährden, heißt es. Seine Frau sei hochschwanger, die Geburt des dritten Kindes stehe kurz bevor. Zumindest so viel ließen C.s Anwälte verlautbaren: Ihr Mandant bereue seine Taten und er wolle für den entstandenen Schaden aufkommen. 

Edelmetall-Klau bei Aurubis: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Diebesgut wurde im Kreis Stade gelagert

Der Hauptangeklagte äußerte sich auch zur Vorgehensweise. Demnach wurden die Rohsilberfegsel von einem Spezialbehälter in einen Container umgefüllt, der sich außerhalb der Sichtweite von Überwachungskameras befand. Vom Container gelangte das Silber in Kisten, die mit Schlacke getarnt wurde. Diese Kisten wurden mit Fahrzeugen vom Werksgelände zu einem Depot in Hamburg gebracht  - alles innerhalb eines Tages. Die Übergabe an die Käufer erfolgte in einem "Auslieferungslager" im Landkreis Stade -  gegen Barzahlung. Laut Geständnis sollen die Sicherheitsmaßnahmen bei Aurubis lascher gewesen als von Vertretern des Unternehmens behauptet.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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