Bäume sterben womöglich ab
Giftanschlag auf zwei 180 Jahre alte Linden in Stade

Unbekannte haben auf diese Linde (li.) und einen weiteren Baum einen Gitftanschlag mit Glyphosat verübt, indem sie Löcher in die bohrten (re.) und die Substanz hineinschmierten | Foto: Hansestadt Stade / jd
  • Unbekannte haben auf diese Linde (li.) und einen weiteren Baum einen Gitftanschlag mit Glyphosat verübt, indem sie Löcher in die bohrten (re.) und die Substanz hineinschmierten
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Sie wird besungen in einem der bekanntesten deutschen Volkslieder ("Kein schöner Land..."): die Linde. Und in dem bedeutendsten mittelhochdeutschen Epos, dem Nibelungenlied, ist es ein Lindenblatt, das eine Stelle auf dem Rücken des Recken Siegfried bedeckte, als dieser im Drachenblut badete. Genau diese Stelle traf der Bösewicht Hagen, als er Siegfried hinterrücks umbrachte. In Stade wurde jetzt die Linde selbst Opfer eines heimtückischen Anschlags. Zwei Exemplare dieses schönen Baumes wurden bei einer Gift-Attacke schwer geschädigt.

Die bisher unbekannten Täter gingen gezielt vor: Sie bohrten in die beiden rund 180 Jahre alten Linden, die auf einem städtischen Grundstück in der Stader Teichstraße stehen, rund 15 Zentimeter tiefe Löcher und verschmierten diese mit einer giftigen Substanz. Ein Baumsachverständiger entnahm Proben aus den Löchern entnommen und ließ diese in einem Umweltlabor untersuchen. Dabei stellte sich heraus, dass es sich bei der Substanz um Glyphosat in hoher Konzentration handelt. Das Unkrautvernichtungsmittel wird im gewerblichen Bereich und vor allem in der Landwirtschaft genutzt, um Unkraut zu vernichten. Der umstrittene Wirkstoff kommt oftmals zum Einsatz, um ganze Felder "totzuspritzen". 

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Die attackierten Linden kämpfen nun quasi um ihr Leben. "Es gibt kein Gegenmittel", teilt die Stadt auf WOCHENBLATT-Nachfrage mit. Es bleibe nur zu hoffen, dass der hochgiftige Wirkstoff in der jetzigen Vegetationsruhe abgebaut werde und die Bäume beim Neuaustrieb im Frühling wenig Schäden aufweisen.  

Wie gut die beiden Linden den Giftanschlag überstanden haben, wird sich erst im Frühjahr herausstellen. Sollten die Bäume absterben, geht die Stadt Stade von einem Sachschaden in Höhe von rund 20.000 Euro aus. "Die Hoffnung der Abteilung Umwelt und Freiraumplanung ist groß, dass die 180 Jahre alten,  ortsbildprägenden Linden überleben", heißt es aus dem Rathaus.

Der Anschlag auf die zwei Linden muss sich in den vergangenen Wochen ereignet haben - und zwar nach dem 23. November. Die Polizei sucht jetzt Zeugen. Wer etwas gesehen hat, meldet sich bitte bei der Stader Wache unter Tel. 04141 - 102215.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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