Schiff muss nicht abgewrackt werden
Lühe-Schulau-Fähre: Hoffnungsvoller Start in die Sommersaison

Gute Nachricht: Die "Dat Ole Land II" kann auch in Zukunft zu Linien- und Ausflugsfahrten ablegen  | Foto: Landkreis Stade
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Ende des Monats startet die Lühe-Schulau-Fähre in die Sommersaion. Ab Montag, 27. März, gilt der Sommerfahrplan für die Verbindung zwischen dem Lühe-Anleger und Wedel auf der schleswig-holsteinischen Seite der Elbe. Mit dem Saison-Start sind hohe Erwartungen verknüpft: Betreiber und Anteilseigner hoffen, dass der Fährbetrieb nicht noch einmal so hohe Verluste verursacht wie im Vorjahr. Mit zum Erfolg beitragen soll eine verstärkte touristische Nutzung.

Ein Aufatmen gibt es bei den Pendlern und Kommunen: Die Lühe-Schulau-Fähre (LSF) ist entgegen früherer Befürchtungen doch für die Fahrt auf der Elbe geeignet. Das stellte ein Schiffsgutachter fest. Nachdem die Fähre im vergangenen Jahr mehrfach wegen eines Antriebsschadens ausfiel, hieß es zunächst, dass das Schiff aufgrund seiner Konstruktion nicht mit dem schlickreichen Gewässer zurechtkommt. Die aufgewirbelten Sedimente hatten der Antriebswelle immer wieder zugesetzt. Aufgrund der Ausfälle und der Reparaturkosten sowie wegen der hohen Dieselpreise mussten die fünf Anteilseigner der Fährgesellschaft im vergangenen Jahr ein Defizit von 275.000 Euro ausgleichen. Das soll sich dieses Jahr nicht wiederholen.

Die Befürchtung, dass die Fähre verkauft oder gar verschrottet werden muss, dürfte damit vom Tisch sein. Laut Gutachter kann die "Dat Ole Land II" weiter zwischen dem Lühe-Anleger und dem schleswig-holsteinischen Wedel verkehren - bei richtiger Wartung und Anpassung der Technik. Damit wäre die Zukunft der Fähre gesichert und die Gesellschafter müssen sich nicht um eine Neuanschaffung als Ersatz für das erst 2011 gebaute Schiff bemühen. Mit 35 Prozent ist der Landkreis Stade der größte Anteilseigner. Die Hansestadt Stade und die Stadt Wedel folgen mit 25 bzw. 20 Prozent. Die Samtgemeinde Lühe und die Gemeinde Jork sind mit jeweils zehn Prozent beteiligt.

Lühe-Schulau-Fähre erneut ausgefallen

Gerke: Winterbetrieb möglicherweise einstellen

Lühes Samtgemeinde-Bürgermeister Timo Gerke zeigt sich beruhigt: "Ich bin zuversichtlich, dass wir die Lühe-Schulau-Fähre auch in den nächsten 50 Jahren erhalten können. Hier möchte niemand auf die Traditionsfähre verzichten." Allerdings warf er gleichzeitig die Frage auf, ob es sich überhaupt lohne, die Fährverbindung während der Wintermonate aufrechtzuerhalten. Vielleicht sollte man ohnehin überdenken, ob das Schiff dann nur noch für touristische Fahrten genutzt werden sollte. "Für uns wäre es deutlich günstiger, die Handvoll Pendler mit dem Taxi nach drüben zu fahren, als jeden Morgen die Fähre anzuschmeißen", so Gerke.

Nach Angaben der Geschäftsführerin der Lühe-Schulau-Fähre, Ute Bülau, befördert die Fähre derzeit täglich rund 30 Pendler. Andere Fahrgäste nutzen die Verbindung in den Wintermonaten kaum. Während der Pandemie seien zahlreiche Abos gekündigt worden, weil viele Berufstätige ins Homeoffice gegangen sind. "Jetzt werden vor allem Zehnerkarten gekauft."

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Touristisches Potenzial stärker nutzen

Bülau setzt jetzt große Hoffnung auf das touristische Potenzial der Fähre, um mehr Geld in die Kasse zu spülen und die Anteilseigner finanziell zu entlasten. So sollen Gespräche mit den Betreibern der Elblinien geführt werden, deren Fähre in der Sommersaison von Stadersand nach Hamburg unterwegs ist - mit mehreren Zwischenstopps, darunter auch am Lühe-Anleger. Denkbar wären ein aufeinander abgestimmter Fahrplan und ein Kombi-Ticket.

Zusätzliche Einnahmen sollen Ausflugsfahrten zu besonderen Anlässen wie beispielsweise den Hamburger Hafengeburtstag sowie ein Charterbetrieb bescheren. Bülau könnte sich vorstellen, dass die "Ole Land II" abends für Charterfahrten angemietet wird. "Auf dem Schiff könnten Geburtstagsfeiern, Firmenjubiläen oder andere Events stattfinden."

Am Montag ist die "Dat Ole Land II" zur Generalüberholung in die Werft gekommen. Dort soll die Fähre voraussichtlich bis Freitag bleiben - wenn kein weiterer Schaden entdeckt wird. Danach soll es wieder heißen: Leinen los für die Lühe-Schulau-Fähre. Und diesmal hoffentlich stets mit voller Kraft voraus.

Gute Nachricht: Die "Dat Ole Land II" kann auch in Zukunft zu Linien- und Ausflugsfahrten ablegen  | Foto: Landkreis Stade
Mit der Fähre "Dat Ole Land II" gab es im vergangenen Jahr große Probleme wegen eines defekten Antriebs  | Foto: Landkreis Stade
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