Architekturstudenten präsentierten Entwürfe
Stade-Riensförde: Futuristische Brückenschläge

Sebastian Herzog hat die Idee gehabt, dass sich Studenten mit einer Verbindung zwischen den Neubaugebieten in Stade-Riensförde beschäftigen | Foto: Hansestadt Stade
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Stades Zukunft liegt im Süden - genauer gesagt in Riensförde. Dort entsteht neben dem Neubaugebiet gerade der Bildungscampus Riensförde (BCR) mit Grund- und Oberschule, Kindergarten sowie Sporthalle. Jenseits der Harsefelder Landstraße (L124) ist bereits die Heidesiedlung 2.0 in Planung. Dazu passen die zukunftsweisenden Entwürfe, die kürzlich Architekturstudenten für eine Brückenkonstruktion in diesem Stadtteil zu Papier gebracht haben. 

Einige dieser Skizzen wirken sehr futuristisch. Wie etwa das Wirrwarr von fast freischwebenden Auf- und Übergängen, bei dem sich der Student vom Verlauf eines Magnetfeldes inspirieren ließ. Dass sich solch ein Gebilde tatsächlich bautechnisch umsetzen ließe: kaum denkbar. Doch das sei auch gar nicht gefordert gewesen, so Stades Stadtbaurat Lars Kolk. Die Architekturstudenten sollten ihre Ideen einfach weiterspinnen - ohne Rücksicht nehmen zu müssen auf die Einschränkungen, die sie in ihrem späteren Berufsleben ohnehin gesetzt bekommen.

Beim sehr futuristisch anmutenden Entwurf "Magneton" wurde der Student durch ein Magnetfeld inspiriert | Foto: jd
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Die Aufgabe bestand darin, einen Brückenschlag zu schaffen, der die Heidesiedlung 2.0 mit dem bestehenden Neubaugebiet verbindet. Denn das neue Riensförde ist durch die Landesstraße und die Bahntrasse des Moorexpress quasi in zwei Teile geteilt. Die Studenten sollten sich Gedanken darüber, wie sich beide Wohnbereiche für Fußgänger und Radfahrer auf originelle Weise miteinander verbinden lassen - und zwar genau dort, wo sich Straße und Schienen kreuzen.

Initiator dieses studentischen Ideenwettbewerbs ist Sebastian Herzog von der Abteilung Umwelt und Freiraumplanung der Hansestadt Stade. Er hat noch gute Kontakte zu der Universität Cottbus-Senftenberg, wo er einst studiert hat. Dort fragte er an, ob nicht Interesse bestehe, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Es gehe darum, den trennenden Kreuzungspunkt von Straße und Schiene zu überwinden, so Herzog. "Uns ist vor allen daran gelegen, kreative Ideen zu sammeln." Soll heißen: Ziel ist nicht, am Ende einen Entwurf in den Händen zu halten, der tatsächlich umgesetzt werden kann, sondern von den Studenten unkonventionelle Vorschläge präsentiert und neue Perspektiven aufgezeigt zu bekommen.

Beim Entwurf "Slide and Go" verfügt der Übergang über Straße und Schiene über zwei Rutschen | Foto: jd
  • Beim Entwurf "Slide and Go" verfügt der Übergang über Straße und Schiene über zwei Rutschen
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Neben Stehgreif-Entwürfen, die eine 13-köpfige Studentengruppe im Rahmen einer Exkursion nach Hamburg und Stade innerhalb von drei Stunden anfertigte, hatten einige höhere Semester zwei Wochen Zeit, etwas anspruchsvollere Skizzen zu zeichnen. Diese Architekturstudenten, die bereits ihren Masterstudiengang absolvieren, präsentierten anschließend ihre Entwürfe den Dozenten und Vertretern der Stadt. 

Stadtbaurat Kolk zeigt sich mit den Ergebnissen der studentischen Arbeiten durchaus zufrieden: Es sei alles vertreten, von klassisch bis experimentell - wie die oben erwähnte vielarmige Brücke, die an ein Magnetfeld erinnert und daher auch passenderweise den Namen "Magneton" erhalten hat. Die dünnen Metallarme, die an fünf Säulen aufgehängt sind, haben unterschiedliche Funktionen: Einige können zum Überqueren von Eisenbahn und Fahrbahn genutzt werden, andere enden abrupt oder dienen als Rutsche. 

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Eine Rutschen-Funktion ist auch in dem Entwurf "Slide an Go" integriert: Darüber würden sich nicht nur Kinder freuen, sondern alle, die schnell von der einen Seite auf die andere gelangen wollen. Das wäre von dieser Brückenkonstruktion aus mit einem Rutsch erledigt. Wer es bedächtiger mag, für den wäre die "Sonnenbrücke" etwas. Sie bietet neben dem eigentlichen Übergang eine zweite, untere Ebene, die sich breit auffächert. Diese große Plattform soll mit Bänken versehen werden und kann als öffentliche Sonnenterrasse genutzt werden. Auch die Entwürfe "Ein Stern für Stade" und "Green Mile" klingen spannenden, verfolgen aber vom Konzept nicht so kreative Ansätze wie die anderen Skizzen. 

Dass sich junge Studenten Gedanken über ein Projekt in Stade machen, habe auch einen willkommenen Nebenaspekt so Kolk: Sie würden die Hansestadt als einen Ort kennenlernen, in dem es für Architekten interessante Aufgaben gibt. Vielleicht könnten sich einige Stade als spätere berufliche Wirkungsstätte vorstellen.  

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Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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