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Cannabis wird legal - Pro und Contra

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JOBS und KARRIERE

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(ts). Die Regierungsparteien SPD, FDP und Die Grünen/Bündnis90 haben sich in ihrem Koalitionsvertrag auf die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften geeinigt. "Dadurch wird die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet", heißt es in der Vereinbarung. Das Gesetz werde nach vier Jahren auf gesellschaftliche Auswirkungen geprüft. Modelle zum Drugchecking (die chemische Analyse von auf dem Schwarzmarkt gehandelten Rauschmitteln) will die Ampelkoalition ermöglichen und Maßnahmen der Schadensminderung ausbauen.

Bei der Alkohol- und Nikotinprävention will die Regierung auf verstärkte Aufklärung setzen mit besonderem Fokus auf Kinder, Jugendliche und schwangere Frauen. Geplant sind verschärfte Regelungen für Marketing und Sponsoring bei Alkohol, Nikotin und Cannabis.

Gründe für die Entkriminalisierung von Cannabis nennt WOCHENBLATT-Redakteur Thomas Sulzyc:

Der Joint ist längst Teil der Gesellschaft

"Mein Leben lang habe ich noch nicht eine einzige Zigarette geraucht. Gute Musik und gute Gesellschaft halte ich für die besten Rauschmittel. Das ausgerechnet ich einmal Cannabis das Wort reden würde, hätte ich mir bisher nicht vorstellen können. Aber: Die Gründe, die für eine Entkriminalisierung des Joints und seiner Konsumenten sprechen, scheinen mir zutiefst plausibel. Cannabis ist längst gesellschaftliche Realität. Das Zeug wachse wie Unkraut, sei kaum zu verbieten, schrieb "Die Zeit" zutreffend. Keine heruntergekommenen Gestalten in dunklen Ecken rauchen die "Tüten". Gestandene Leute erlauben sich die psychotrope Substanz: Geschäftsleute, Handwerker, Angestellte, Professoren, Künstler - Menschen, bei denen niemand auf die Idee käme, in ihnen Kriminelle zu sehen. Wenn Polizei und Justiz Cannabiskonsum nicht mehr strafrechtlich verfolgen müssen, könnte der Staat bis zu 1,4 Milliarden Euro sparen, heißt es in einer Studie. Den Drogenkartellen das Geschäft zu vermasseln, die aus Profitgier verunreinigtes Cannabis auf den Markt bringen, halte ich für einen ehrenwerten Versuch. Sie kaufen den Schnaps doch auch lieber bei Berentzen als bei Al Capone, oder?"
 
Vor der Legalisierung warnt WOCHENBLATT-Textchefin Christine Bollhorn:

Der Kriminalität Tür und Tor geöffnet

"Käse, Koks und Killer" titelte der "Spiegel" in seiner Ausgabe vom 16. Oktober und berichtete über die dramatischen Auswirkungen der laxen Drogenpolitik unseres Nachbarn Holland. Mit dem Cannabis kam das Kokain, mit dem Kokain die Waffen, mit den Waffen die Killer. Die Folge: Polizisten, Juristen und Journalisten, die gegen die inzwischen übermächtige Drogenmaffia ermitteln oder darüber berichten, benötigen Personenschutz, müssen in Zeugenschutzprogramme, oder werden auf offener Straße erschossen wie im Juli der Reporter Peter de Vries.
Die Niederlande werden die Geister nicht los, die sie riefen. Und jetzt also auch bei uns. Es ist doch naiv zu glauben, Cannabis wird künftig bei Edeka neben der Bio-Kresse stehen oder im Zeitungsladen mit der Bild gekauft werden. Nein. Es werden diejenigen die Droge - jetzt legal - verkaufen, die sie vorher illegal hergestellt und verkauft haben. Und die haben auch noch ganz andere Dinge im Repertoire. Wenn es jetzt schon nicht gelingt des Drogenhandels und der damit zusammen hängenden Kriminalität Herr zu werden, wie soll das erst werden, wenn der Verkauf von "weichen" Drogen legal ist?

Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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