Nur 466 E-Autos im Kreis Harburg und 333 im Kreis Stade
E-Mobilität fristet noch immer ein Nischendasein

Strom statt Sprit: Für das Klima das Beste | Foto: EWE
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tk. Landkreis. Der "Autogipfel" in Kanzleramt in Berlin soll die E-Mobilität in Deutschland endlich voran bringen. Die Kaufprämie steigt von 4.000 auf 6.000 Euro (für Fahrzeuge mit einem Listenpreis unter 40.000 Euro) und wird bis 2025 verlängert. In den kommenden zwei Jahren soll es deutschlandweit zudem 50.000 neue Ladesäulen geben. Experten bezweifeln, dass das reicht. Warum, wird deutlich, wenn man auf die Zahlen zur E-Mobilität in den Landkreisen Stade und Harburg blickt. Nur ein Beispiel: In Buxtehude, immerhin eine Stadt mit knapp 42.000 Einwohnern, nutzen gerade mal 26 Menschen privat ein E-Auto.

Wieso die E-Mobilität bislang nur ein Nischendasein fristet, wird auch beim Blick auf die Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur (Stand Oktober 2019) sofort klar: In den Landkreisen Harburg und Stade muss der E-Pilot schon genau wissen, wo er Strom tanken kann. Für Buxtehude sind vier Ladesäulen verzeichnet, für Buchholz drei, in Stade zwei und in Winsen ebenfalls zwei. Es gibt gerade in den Städten vermutlich noch ein paar Säulen, die nicht verzeichnet sind. So werden allein in Stade acht Säulen unter der Regie der Stadtwerke betrieben. Von einer guten Infrastruktur kann jedoch nicht die Rede sein.

Für den Landkreis Harburg sind insgesamt 30 Ladesäulen und den Kreis Stade 16 kartiert. Zum Vergleich: Der Blick nach Hamburg zeigt, dass dort das E-Tankstellen-Netz sehr dicht ist. In den ländlich geprägten Regionen dagegen gibt es nur in sehr wenigen Dörfern überhaupt eine Ladesäule. Zum Beispiel in Tostedt, Horneburg oder Harsefeld.

Wer nicht Strom tanken kann, der wird lange darüber nachdenken, ob das nächste Auto ein E-Fahrzeug wird. Das machen die Zulassungszahlen deutlich: Im Landkreis Harburg sind aktuell nur 466 Elektrofahrzeuge unterwegs. Bei den Nachbarn in Stade sind von insgesamt 185.136 zugelassenen Autos 333 reine E-Autos. Hinzu kommen 1.014 Plug-in-Hybridfahrzeuge. Das sind Autos, die sowohl über einen Verbrennungs- als auch E-Motor verfügen. (tk). Als Alternative zum dünnen Netz der Ladesäulen, besonders auf dem flachen Land, bietet sich die Selbstversorgung mittels einer Wallbox (Wandladestation) an. Laut ADAC kosten diese Geräte zwischen 500 und 2.500 Euro. Vorteil: Der Ladevorgang geht wesentlich schneller und ist sicherer. Normale Haushaltssteckdosen sind laut ADAC nicht für langes Laden unter hoher Last ausgelegt. So bietet etwa die EWE eine Wallbox für knapp unter 1.000 Euro an. Wallbox für zuhause

Das sagen die Autohäuser
(ah). Die Geschäftsführer der Autohäuser in den Landkreisen Stade und Harburg blicken positiv in Bezug auf die E-Mobilität in die Zukunft. Oliver Bohn, Geschäftsführer des Autohauses "Kuhn+Witte" im Landkreis Harburg: "Die Elektromobilität wird sich durchsetzen. Nicht weil Hersteller, Handel und Kunde heutzutage ein großes Verlangen nach neuen Antrieben haben, sondern weil die Kohlendioxidvorgaben in allererster Linie die Hersteller zwingen, auf Elektromobilität zu setzen. Volkswagen ist dafür schon heute gut aufgestellt. Mit dem vollelektrischen ID.3 bringen Handel und Hersteller ab Frühjahr 2020 ein Fahrzeug auf den Markt, das so handlich ist wie ein VW up!, den Platz von innen wie ein Passat hat und den Fahrspaß eines Golf GTI. Insgesamt investiert Volkswagen in den nächsten fünf Jahren mehr als 30 Milliarden Euro in die Elektromobilität und neue Fahrzeuge. Kuhn+Witte hat für die Elektromobilität an seinen drei Standorten eine komplette Infrastuktur geschaffen, die es seinen Kunden ermöglicht, innerhalb von 30 Minuten ihr Fahrzeug zu 80 Prozent aufzuladen. Wir freuen uns auf das, was kommt, und sind vorbereitet." Mathias Süchting, Geschäftsführer des Autohauses S+K (Landkreis Stade und Harburg): „Mit unserem Hersteller Toyota haben wir den Pionier der Hybridtechnologie im Angebot und können mit mittlerweile 10 Modellen nahezu alle Anforderungen bedienen. Das stetig steigende Interesse an alternativen Antrieben bedienen wir daher schon seit Jahren. Das entscheidende Kriterium für den Erfolg der vollelektrischen Fahrzeuge ist und bleibt der Ausbau der Infrastruktur. Nur so werden Angebote auch für den gewerblichen Bereich attraktiv. Hinsichtlich der Fahrzeuge sind wir bestens gewappnet. Mit dem ZOE haben wir Deutschlands meistverkauftes E-Auto im Programm und bieten mit Renault Kangoo und Master Z.E. auch erste E-Fahrzeuge für das Handwerk an."
Pendler aus dem Hamburger Umland profitieren aktuell von besonderen Konditionen für Elektroneuwagen. Im Rahmen des regionalen Förderprogramms „Pendlerströme unter Strom“ fördert die Bundesregierung das private Leasing von E-Autos für in Hamburg Beschäftigte, die aus den Kreisen mit den höchsten PKW-Einpendlerzahlen kommen. Dazu gehören unter anderem die Landkreise Harburg und Stade. Das sagen die Autohäuser.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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