Bürgermeisterwahl in Stade: Kein Kandidat holt die absolute Mehrheit
Nieber und Hartlef treten in der Stichwahl gegeneinander an

Gegen 22.45 Uhr stand am Sonntagabend endgültig fest, dass es in Stade zur Stichwahl kommt: Wahlleiter Dirk Kraska (li.) verkündete das vorläufige amtliche Endergebnis  Fotos: jd
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jd. Stade. Es ist eingetreten, was viele geahnt oder auch befürchtet haben: Bei der Bürgermeisterwahl in Stade ist ein zweiter Wahlgang erforderlich. Weder Amtsinhaberin Silvia Nieber (SPD) noch ihr Haupt-Herausforderer Sönke Hartlef (CDU) konnten am Sonntag mehr als 50 Prozent der Stimmen für sich verbuchen. Nieber holt nur knapp 42 Prozent und landet damit sogar hinter Hartlef, der auf 44,3 Prozent kommt. Nun müssen die Stader bei einer Stichwahl am Sonntag, 16. Juni, entscheiden, wer von beiden bis Herbst 2026 im Rathaus das Sagen haben soll.
Nach ihrem grandiosen Wahlerfolg von 2011 dürfte das Wahlergebnis für Nieber eine herbe Enttäuschung sein. Damals triumphierte sie mit 60 Prozent der Stimmen deutlich über ihre Widersacherin, die jetzige CDU-Fraktionsvorsitzende Kristina Kilian-Klinge. Im Vergleich zu ihrem Wahlerfolg vor acht Jahren büßte die amtierende Bürgermeisterin 18 Prozentpunkte ein.

Ob Nieber in den Sog des bundesweiten Abwärtstrends bei der Sozialdemokratie geraten ist oder viele Stader Bürger einfach nur unzufrieden mit ihrer Amtsführung sind, bedarf noch einer genaueren Analyse. Ihren Bonus als Amtsinhaberin konnte Nieber jedenfalls nicht nutzen. Offenbar fiel Nieber auch das leidige alte Thema STRABS auf die Füße. Sollte sie gedacht haben, das Thema erfolgreich ad acta gelegt zu haben, um es aus dem Wahlkampf herauszuhalten, wurde sie jetzt eines Besseren belehrt: Gerade in Schölisch, der Hochburg der STRABS-Gegner, wurde Nieber abgestraft. Dort kam sie gerade mal auf 26 Prozent, während Hartlef 58,4 Prozent erhielt.

Am Wahlabend ließ sich Nieber nichts anmerken. Sie lächelte das schlechte Ergebnis weg und ging nach Verkündung des vorläufigen amtlichen Endergebnisses sogar zu ihrem Konkurrenten Hartlef, um diesem zu seinem Sieg in der ersten Runde und dem Einzug in die Stichwahl zu gratulieren. "Ich mache jetzt weiter Wahlkampf von Haus zu Haus", erklärte Nieber noch am Abend im "Wahlstudio" im historischen Rathaus. Die eigene Wahlparty hatten die Genossen abgeblasen. Hartlefs Anhänger feierten unterdessen im Ratskeller.

Nieber sollte sich beeilen, den Wahlschock zu verdauen. Sie muss sich jetzt offensiv verkaufen und den Wählern erklären, dass sie mit Kompetenz punkten kann. Glücklicherweise habe sie sich noch Urlaub aufgespart, den sie jetzt für den weiteren Wahlkampf einsetze, so Nieber. Ihre Ausgangssituation ist allerdings nicht die Allerbeste: Nieber gelang es im Gegensatz zu Hartlef in keinem der 27 Stader Wahlbezirke, auf 50 Prozent oder mehr zu kommen. Ihre besten Resultate erzielte sie mit 48 Prozent auf der Camper Höhe und in Riensförde.

Hartlef, der mit seinem Gesamtergebnis Nieber eine Nasenlänge voraus ist, kann vor allem auf ein Ergebnis stolz sein: In seinem "Heimatdorf" Bützfleth holte er 69,6 bzw. 65,2 Prozent der Stimmen. "Diese enorme Unterstützung aus der Ortschaft, in der ich Ortsbürgermeister bin, gibt mir Rückenwind für den verlängerten Wahlkampf", sagt der CDU-Politiker. Damit werde seine gute Arbeit vor Ort bestätigt.

Dass er mit einem Vorsprung in die Stichwahl gehe, sei ein positives Signal und gebe ihm berechtigte Hoffnung, am Ende vorn zu liegen, so Hartlef. Sein gutes Abschneiden betrachtet er auch als Anerkennung seitens der Bürger, sich innerparteilich beim Thema STRABS durchgesetzt zu haben: "Wäre ich nicht der Kandidat der CDU geworden, wäre auch die STRABS nicht abgeschafft worden."

Der CDU-Politiker muss in den kommenden drei Wochen aber Gas geben, um am Ende auf dem Bürgermeistersessel Platz nehmen zu können. Es gilt nun vo allem , die eigenen Anhänger für den zweiten Urnengang zu mobilisieren.

Gegen 22.45 Uhr stand am Sonntagabend endgültig fest, dass es in Stade zur Stichwahl kommt: Wahlleiter Dirk Kraska (li.) verkündete das vorläufige amtliche Endergebnis  Fotos: jd
Lächeln als Fassade oder Zweckoptimismus? Silvia Nieber
inmitten der Genossen
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Jörg Dammann aus Stade

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