Gesamtkosten sind mit 5,5 Mio. Euro veranschlagt
Projekt "Camper Höhe": Stade findet neuen Fördertopf
Im Herbst 2019 wurde das öffentliche Werkstattverfahren für die Sportstätten auf der Camper Höhe abgeschlossen - mit einem großen Erfolg für die Bürgerinitiative "Pro Camper Höhe": Die BI konnte verhindern, dass dort - wie von der Stadt zunächst beabsichtigt - eine Wohnbebauung erfolgt. Stattdessen soll ein Teil des Geländes als grüne Oase inmitten von Wohngebieten dienen. Doch aus Geldmangel hat sich bisher nichts getan. Die Verwaltung setzte weitere Planungen bis 2025 aus. Vielleicht könnte das Projekt nun doch früher in Angriff genommen werden. Es gibt eine neue Quelle, aus der Fördergelder fließen könnten.
Dabei handelt es sich um das Förderprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. Bei Aufnahme in das Förderprogramm bietet sich die Chance, die Ideen zur Umgestaltung der Flächen zeitnah umzusetzen. Die Schaffung eines öffentlich zugänglichen Naherholungsbereiches, mit dem das Freizeitangebot und soziale Infrastruktur in diesem Stadtteil aufgewertet wird, entspricht auch den Zielsetzungen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes "Stade 2040" (ISEK).
Die maximale Förderquote liegt bei 85 Prozent, der städtische Eigenanteil würde demnach nur 15 Prozent betragen. Die Verwaltung geht von Gesamtkosten in Höhe von 5,5 Mio. Euro aus. Der städtische Eigenanteil würde 825.000 Euro betragen. Stade musste sich zunächst um die Gelder bewerben - in Form einer Projektskizze, die fristgerecht Mitte Oktober eingereicht wurde. Die Entscheidung über eine mögliche Aufnahme in das Programm erfolgt Anfang 2023. Zunächst ist die Verwaltung bei diesem Thema vorgeprescht, um die Fristen einzuhalten. Die Politik wird auf der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Klima und Umwelt am Donnerstag, 17. November, um 17 Uhr im Königsmarcksaal des historischen Rathauses darüber beraten.
Die BI dürfte das freuen. Denn im Frühjahr gab es von dort bereits Kritik, dass es auf der Camper Höhe nicht vorangeht. Die Behauptung der Stadt, es fehlten derzeit die finanziellen Mittel, sei unglaubwürdig, hieß es aus BI-Kreisen. Damals konterte Stadtbaurat Lars Kolk, dass die Stadt angesichts knapper Kassen Projekte mit nicht so hoher Priorität wie eben die Camper Höhe schieben müsse. Dort sei der Handlungsdruck nicht so groß wie beispielsweise bei der Straßensanierung.
Als Ergebnis des Werkstattverfahrens wird für die Camper Höhe ein Drei-Zonen-Modell favorisiert. In der Zone 1 (nördlicher Bereich) sollen die Fußballfelder wegfallen, um einen öffentlichen Park anzulegen. In Zone 2 (mittlerer Bereich) sollen die Sportplätze, darunter der Kunstrasenplatz, erhalten bleiben. Saniert werden sollen die 400-Meter-Bahn und der Rasenplatz. Unterschiedliche Meinungen gab es hinsichtlich der Zone 3, die den südlichen Bereich mit der Tribüne umfasst. Die einen wollen sie abreißen, die anderen erhalten - mit der Begründung, der Tribünenbereich gehöre zum historischen Ambiente der Camper Höhe. Einig waren sich alle, in dieser Zone einen Ort der Begegnung zu schaffen. Dies könnte in Form eines Stadtteiltreffs erfolgen.
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