Fast 7.000 Menschen auf Jobsuche
Bilanz für 2023: Arbeitslosenquote im Kreis Stade bei 5,9 Prozent

Rund zwei Drittel der Arbeitslosen im Landkreis Stade erhalten keine Leistungen mehr aus der Arbeitslosenversicherung und beziehen daher Bürgergeld | Foto: Adobe Stock/studio v-zwoelf
  • Rund zwei Drittel der Arbeitslosen im Landkreis Stade erhalten keine Leistungen mehr aus der Arbeitslosenversicherung und beziehen daher Bürgergeld
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JOBS und KARRIERE

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Er tauchte sonst immer in jeder Arbeitsmarktstatistik auf: der berühmte Frühjahrsaufschwung. Doch im vergangenen Jahr blieb er aus. Auch im Landkreis Stade. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die Inflation und die damit verbundenen hohen Energiepreis sowie die Unsicherheit über die Fortdauer des Ukraine-Krieges wirkten sich negativ auf die Konjunktur aus. Die wirtschaftliche Lage verbesserte sich auch im Laufe des Jahres 2023 nicht wesentlich. "Aufgrund der bestehenden konjunkturellen Unsicherheiten gab es insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2023 weniger Neueinstellungen", so das Fazit von Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade, bei der Vorstellung der Arbeitsmarktbilanz für das Jahr 2023. Die Beschäftigungschancen für Arbeitslose seien daher gesunken.

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Deutlich mehr Bürgergeld-Bezieher

Ein Trostpflaster: Gemessen am Ausmaß der Belastungen und Unsicherheiten behauptete sich der lokale Arbeitsmarkt nach wie vor gut. "2023 zählt zu den Jahren mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit seit der Wiedervereinigung", betont Froelich. Bei den Arbeitslosen wiederum ist die Zahl der Bürgergeld-Empfänger (plus 17,5 Prozent) deutlich stärker gegenüber der Zahl derjenigen angestiegen, die Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung beziehen (plus 0,7 Prozent) - vor allem bedingt durch die Aufnahme ukrainischer Kriegsvertriebener, wie Dr. Anja Wode, Geschäftsführerin des Jobcenters im Landkreis Stade, erläutert. 
Grundsätzlich würden bei den Beziehern von Bürgergeld wesentlich mehr Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende und Geringqualifizierte betreut. Rund zwei Drittel der Arbeitslosen erhalten Bürgergeld.

Anstieg der Arbeitslosenquote

Im Jahresdurchschnitt für 2023 waren im Landkreis Stade 6.865 Personen arbeitslos gemeldet. Das ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 12,8 Prozent. (2022: 6.087). Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2023 kreisweit bei 5,9 Prozent; im Vorjahr betrug sie 5,3 Prozent. Die Werte liegen etwas über dem Bundes- und Landesdurchschnitt. Von den arbeitslos gemeldeten Menschen bezogen 2.175 Arbeitslosenhilfe und 4.690 Bürgergeld. Fast 36 Prozent gelten als Langzeitarbeitslose und rund 32 Prozent der Erwerbslosen sind 50 Jahre oder älter. Die Zahl der Ausländer unter den Arbeitslosen ist - vor allem wegen des Ukraine-Krieges - ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 37 Prozent gestiegen. In dieser Personengruppe lag der Zuwachs bei den Bürgergeld-Beziehern bei 46 Prozent.

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Immer weniger freie Stellen gemeldet

Gesunken ist die Zahl der gemeldeten freien Stellen. Im gesamten Bezirk der Stader Agentur für Arbeit (Landkreis Stade, Rotenburg und Cuxhaven) wurden im Jahr 2023 insgesamt 7.840 freie Arbeitsplätze gemeldet. Im Jahr 2022 waren es 9.785 und im Jahr 2021 sogar 10.292 freie Stellen. Der größte Anteil der gemeldeten freien Stellen entfiel auf das Gesundheits- und Sozialwesen. An zweiter und dritter Stelle folgten der Handel sowie der Öffentliche Dienst. Die stärksten Rückgänge gab es, neben dem Bereich Information und Kommunikation, im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung.

Ausblick gestaltet sich schwierig

"Konkrete Vorhersagen zur Arbeitsmarktentwicklung gestalten sich vor dem Hintergrund der Unsicherheiten,  die der Ukraine-Krieg und Gaza-Krieg weiter mit sich bringen, sowie der weiteren Inflationsentwicklung und einer eher gedämpften Konjunkturerwartung als schwierig", fasst Froelich ihren Ausblick auf dieses Jahr zusammen. Fest stehe aber, dass eine hohe Zahl an Beschäftigten jetzt in Rente gehe. Diese Mitarbeiter müssen von den Firmen ersetzt werden - ein Umstand, der den Fachkräftemangel noch weiter verschärfen werde, so Froelich. Um hier gegenzusteuern, würden die Agentur für Arbeit und die Jobcenter auch in diesem Jahr weiterhin massiv auf Qualifizierungsmaßnahmen setzen - sowohl während der Arbeitslosigkeit als auch durch die Förderung von nachträglichen Berufsabschlüssen während der Tätigkeit in einem Unternehmen.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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