Freisprechung der Schornsteinfeger
Fünf neue Glücksbringer für den Elbe-Weser-Raum

Die Absolventen und Absolventinnen mit (v.li.): Obermeister Heinrich Brand, Mitarbeitervertreterin Susann Radczewske, Lehrlingswart Frank Burmester (re.) und Lehrer Klaus Langer (li. daneben) | Foto: Die Medienfrau
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JOBS und KARRIERE

Seid ihr Schülerinnen oder Schüler und steckt noch mitten in der Phase der beruflichen Orientierung? Oder seid ihr bereits mittendrin in eurer Ausbildung? Egal, in welcher Phase ihr euch befindet, eines ist sicher: In Deutschland gibt es über 300 anerkannte Ausbildungsberufe, die nur darauf warten, von euch entdeckt zu werden! Egal, welchen Schulabschluss ihr habt, es gibt garantiert einen passenden Beruf für euch. Eine Ausbildung bietet nicht nur die Möglichkeit, frühzeitig Geld zu verdienen,...

Im Elbe-Weser-Raum sorgen ab sofort fünf neue Schornsteinfeger und -fegerinnen für Sicherheit rund um die Feuerstätte. Im Rahmen einer stimmungsvollen Feier mit Kerzenlicht erfolgte kürzlich die Freisprechung der Schornsteinfeger-Innung in Stade. Obermeister Heinrich Brand machte in seiner Ansprache deutlich,  wie wichtig die neuen Gesellen und Gesellinnen für sein Handwerk sind. „Heute stehen wir Schornsteinfeger vor großen Herausforderungen. Wir müssen wir uns an die Gegebenheiten der aktuellen Stunde immer schneller anpassen, fortbilden und weiterbilden, um unseren Kunden ein guter und verantwortungsvoller Handwerker und Dienstleister zu sein.“ Denn Schornsteinfeger sorgen in allererster Linie dafür, dass es den Menschen gut geht und sie in Sicherheit leben können. Voller Freude sah Brand anschließend zu,  wie die neuen Gesellen von ihren Liebsten oder Betrieben als Anerkennung der Leistung ihren „Zylinder“ überreicht bekamen. In einer Welt der sich ständig verändernden Moderne täte das Alte, das Bleibende doch auch mal ganz gut. 

Drei Absolventen erzählen ihre Geschichte

Für Nils Boote (28) aus Achim ist es bereits die zweite Freisprechung in seinemLeben: „Ich bin gelernter Klempner (Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Kimatechnik) und habe auch drei Jahre als Geselle gearbeitet.“ Kein Wunder, denn aufgewachsen ist Nils mit dem passenden Betrieb im Gepäck: „Meine Familie hat einen eigenen SHK-Betrieb, in dem auch mein kleiner Bruder tätig ist.“ Warum er dann den „Verein“ wechselte, erklärt er so: „Der Gedanke reifte schon eine Weile, dann kamen Herr Zufall und Frau Schnapsidee zur richtigen Zeit an dem richtigen Ort zusammen.“ Und so startete Nils in die verkürzte Ausbildung, geht nächstes Jahr in die Meisterschule und findet: „Das war die beste Entscheidung meines Lebens.“ In zehn Jahren wünscht er sich weiterhin diesen „schönen, freien und dreckigen Job ausführen zu dürfen, in einem entspannten Arbeitsverhältnis und mit Eigenheim mit allem pipapo.“

Lea Tillmann (27) aus Osterholz-Scharmbeck wollte eigentlich Lehramt studieren: „Ich habe schnellgemerkt, dass das nicht mein Ding ist. Handwerk – das klingt schon sehr cool,“ so ihr damaliges Resümee. Daraufhin setzte ihr Vater ihr einen Floh ins Ohr. „In einem Gespräch sagte er so nebenbei, er wollte früher immer Schornsteinfeger werden, daraufhin hab ich mich mal schlau gemacht.“ Auf die Frage "warum nicht?" fand sie bei ihrem Ausbildungsbetrieb schnell eine Antwort. Dort startete sie ohne Schnupperzeit direkt ins Berufsleben. Als Handwerksgesellin geht es jetzt weiter im Alltag und nächstes Jahr „soll dann der Meisterkurs starten,“ sagt sie hoffnungsvoll. Ihr Beruf ist für sie in erster Linie: „Sicherheit gebend und zuverlässig.“ Wichtig sei ihr zudem: „Glücklich und gesund sein,“ und dafür hat sie mit ihrem Gesellenbrief eine gute Grundlage geschaffen.

Swantje Dahls (20, Wurster Nordseeküste) erste Vision vom Berufseben war eine ganz andere als heute. „Tischlerin wollte ich ursprünglich werden, da habe ich aber selbst schnell gemerkt, das ist irgendwie doch nichts für mich.“ Gut für die Schonsteinfeger – denn mit der richtigen Überzeugungsarbeit eines befreundeten Schornsteinfegers wechselte sie das Handwerksufer zu den Glücksbringern.
Swantje dachte: „Ich habe nichts zu verlieren. Und nach einem zweiwöchigen Praktikum war ich so begeistert, dass es direkt in die Ausbildung ging.“ In ihrer Familie gibt es zahlreiche Handwerker, die ihr ein gutes Vorbild waren, ob Zimmerer, Dachdecker oder Tischler. Nach drei Jahren Ausbildung resümiert sie: „Mein Beruf ist hoch hinaus, vielfältig und gemeinschaftlich.“ Im Berufsalltag ist für sie alles dabei, was sie braucht: „Man macht etwas Sinnvolles, man hat nette Gespräche mit Kunden und fährt mit einem guten Gefühl abends heim.“ Jetzt guckt Swantje erstmal: „Wie so das Leben spielt,“ und freut sich auf ihre Zukunft als Schornsteinfegergesellin.

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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