Stelle: Weg für Aldi ist (fast) frei

Über 140 Sitzplätze standen den Zuschauern zur Verfügung. Doch nur gut 30 Bürger kamen.
Im Laufe der Sitzung leerten sich weitere Plätze   Fotos: thl
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Steller Ausschuss empfiehlt Bau des Zentrallagers / Rat entscheidet im Januar endgültig

thl. Stelle. Der Weg für den Bau des Aldi-Zentrallagers im Gewerbegebiet Fachenfelde-Süd in Stelle ist (fast) frei. Die Mitglieder des Ortsentwicklungsausschusses gaben den Plänen in ihrer Sitzung am Montagabend in der Schulsporthalle mehrheitlich grünes Licht. Das letzte Wort in dieser Sache hat in der kommenden Woche der nichtöffentliche Verwaltungsausschuss und am Mittwoch, 13. Januar 2021, der Gemeinderat, der dann zu einer Sondersitzung zusammentritt.
Vor der Beschlussempfehlung der Politiker gab es zu Beginn der Sitzung den üblichen verbalen Schlagabtausch zwischen den Aldi-Gegnern, die allerdings deutlich weniger waren als erwartet, und den Gremiumsmitgliedern. Besonders im Visier der Bürger standen CDU-Chef Wolfgang Spaude und Bürgermeister Robert Isernhagen. Spaude wurden u.a. von einem Lager-Gegner rechtliche Konsequenzen angedroht, weil er dessen Wohnanschrift in öffentlicher Sitzung "ausgeplaudert" hatte. Die Bürger sahen darin einen Verstoß gegen den Datenschutz. Spaude konterte jedoch, dass dieser Bürger selbst mehrfach seinen Wohnort genannt hatte, z.B. auch an den öffentliche Infoständen der CDU. Das brachte die Lager-Gegner letztlich zum Verstummen.
Auch Isernhagen nahm den Bürgern in der Fragestunde schnell den Wind aus den Segeln. "Wir haben Ihre Fragen alle schon so oft durchgekaut. Sie bekommen jetzt keine Antwort mehr von mir", so das Gemeindeoberhaupt.
Bei den Abwägungen der Eingaben, die im Rahmen der dritten eingeschränkten Auslegung der Planunterlagen bei der Gemeinde eingegangen waren, ging es um die Themen Lärm, Artenschutz und Verkehr. Bei Letzterem war vor allem die Autobahnanschlussstelle Maschen im Fokus. Der Gutachter machte aber deutlich, dass der zusätzliche Lkw-Verkehr, den das Aldi-Zentrallager mit sich bringt (rund 30 Lkw-Fahrten pro Stunde in jede Fahrtrichtung) kein Problem ist, da die Ampelschaltung optimiert werden kann. Ein weiterer Knackpunkt war der geplante Kreisel an der Einfahrt zum Aldi-Lager. Harald Kottsieper (BIGS) fand diesen überdimensioniert und wollte lediglich einen Kreisverkehr mit bis zu 40 Metern statt der geplanten 45 Meter dort verwirklicht wissen. "Dadurch können wir einige Bäume erhalten", so sein Argument. Zudem wollte er, dass der Kreisel so konzipiert wird, dass keine Lkw vom Aldi-Areal direkt in Richtung Stelle fahren können. Dies erhob er zum Antrag. Da er aber keine Mehrheit fand, lehnte er das Zentrallager gänzlich ab. Dies sei aber seine persönliche Meinung und nicht die Meinung der BIGS, unterstrich Kottsieper.
Keine Mehrheit für ihren Antrag fand auch Helga Schenk (Grüne). Sie wollte die gesamte Tagesordnung kippen. "Mit Werner Tasche und Jürgen Neubauer fehlen zwei wichtige Ausschussmitglieder, die gegen das Lager sind. Sie nehmen aus Angst vor Corona nicht an der Sitzung teil, ebenso wie viele Bürger. Von daher muss die Entscheidung auf die Zeit nach der Pandemie verschoben werden", forderte sie - Antrag mehrheitlich abgelehnt. "Wir haben viel versucht und es wurde dank des Engagements der Bürger auch viel erreicht, was in die Planung mit eingeflossen ist. Deshalb geben wir uns als faire Verlierer", resümierte sie.

Rats-Spruch des Tages

"Ich finde es eine Frechheit, was Sie hier von sich geben. Seit Monaten machen Sie nichts anderes, als sämtlichen Gutachtern und meinen Kollegen in der Verwaltung Fehler zu unterstellen und sie als unfähig hinzustellen."
Bürgermeister Robert Isernhagen im Rahmen der Einwohnerfragestunde für Aldi-Gegner Eckhard Wendt, der sich (zum wiederholten Male) mit verschiedenen Fragen an das Gremium gewandt hatte.

Über 140 Sitzplätze standen den Zuschauern zur Verfügung. Doch nur gut 30 Bürger kamen.
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Vor dem Eingang der Sporthalle hatte sich ein Mahnwache
aufgestellt
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Thomas Lipinski aus Winsen

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