Abfuhr bei Bundeswettbewerb
Gesellenstück von Winsener nicht anerkannt

Mit seinem Gesellenstück: Metallbauer Niklas Haselhun fertigte ein Waschbecken mit Untertisch | Foto: ce
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ce. Winsen. "Ich kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen. Ich weiß, dass meine Arbeit gut war." Das sagt Niklas Haselhun (22), Metallbau-Geselle mit Fachrichtung Metallgestaltung aus Winsen. Er war zum Bundeswettbewerb "Die Gute Form - Gestaltung im Metallhandwerk" eingeladen - und wurde nach seiner Ankunft quasi wieder ausgeladen. "Die Jury hat mein Gesellenstück nicht verstanden und daher für den Wettbewerb nicht anerkannt", ärgert sich Haselhun.

Mit seinem in insgesamt 36 Arbeitsstunden gefertigten Gesellenstück, einem Waschbecken mit Untertisch, hatte der hochtalentierte Junghandwerker in 2019 eine wahre Erfolgsserie hingelegt: Bei Wettbewerben der Handwerkskammer auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene erreichte er vorderste Plätze. "Beim Bundesleistungswettstreit Ende vergangenen Jahres kam ich auf den 2. Platz - nur einen Punkt hinter dem Sieger", erzählt Niklas Haselhun dem WOCHENBLATT nicht ohne Stolz.

Nicht ausreichend für Wettbewerb?

Nach diesen hervorragenden Ergebnissen war er optimistisch, beim von der Bundesfachgruppe Metall in Garching bei München veranstalteten Wettbewerb "Die Gute Form" den Siegerpreis in Form eines Weiterbildungsstipendiums zu holen. "Die Wertungsgruppe kam jedoch nach der Begutachtung meiner Arbeit zu dem Ergebnis, dass zu viel Klempnerei und zu wenig Metallbau drinstecke und es für den Wettbewerb nicht ausreiche", schüttelt Haselhun den Kopf. Das Waschbecken hatte er aus hellem Chromnickelstahl, den Untertisch aus schwarzem Stahl gebaut. "Gefertigt habe ich mein Gesellenstück durch Kaltverformen, Schmieden und Schweißen, die Grundtechniken des Metallbaus", betont er. Gestört habe sich die Jury am installierten Geruchsverschluss und den Armaturen. "Die mussten ja sein, damit das gute Stück überhaupt Sinn macht. Zudem sollten diese Teile, die ich als für das Funktionieren erforderliche Zusatzausstattung gekauft habe, eigentlich gar nicht in die Wertung eingehen."

Bedauern über Jury-Entscheidung

"Ich finde es schade, dass die Jury nicht in der Lage war, die technischen und gestalterischen Raffinessen von Niklas' Arbeit zu erkennen und zu würdigen", bedauert Haselhuns Meister Jan Jürgens (49). Er ist Metallbaumeister und Obermeister der Innung der Metallhandwerke des Kreises Harburg. Jürgens hat schon viele Lehrlinge erfolgreich ausgebildet und findet - genau wie Haselhun - Initiativen wie "Die Gute Form" zur Nachwuchsförderung grundsätzlich gut. Meister und Geselle sind sich jedoch einig: "Der Wettbewerb hat sich auf die Fahnen geschrieben, dass die Gestaltung im Metallhandwerk unter anderem zweckmäßig, wahrhaftig und fantasievoll sein solle. Dann müssen die Verantwortlichen aber auch offen sein für kreative Köpfe, die Tradition und Moderne nachhaltig miteinander verbinden wollen."

Mit seinem Gesellenstück: Metallbauer Niklas Haselhun fertigte ein Waschbecken mit Untertisch | Foto: ce
"Raffinessen leider nicht erkannt": Haselhuns Meister Jan Jürgens | Foto: ce
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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