Winsen
Heimat- und Museumsverein feiert 60-jähriges Bestehen

Präsentierten den Rück- und Ausblick (v. li.): Dorothea Lepper, Giesela und Prof. Dr. Rolf Wiese sowie Ilona Johannsen | Foto: thl
  • Präsentierten den Rück- und Ausblick (v. li.): Dorothea Lepper, Giesela und Prof. Dr. Rolf Wiese sowie Ilona Johannsen
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Das Museum im Marstall in Winsen geht mit viel Elan ins neue Jahr 2024. Das Jahr, in dem der Museumsträger, der Heimat- und Museumsverein, sein 60-jähriges Bestehen feiert.

Aus diesem Anlass gab Vorsitzender Prof. Dr. Rolf Wiese zusammen mit der Geschäftsführerin Giesela Wiese, der Pressesprecherin Dorothea Lepper und Museumsleiterin Ilona Johannsen jetzt einen kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr sowie einen Ausblick auf das Jubiläum.

"Viele erfolgreiche Veranstaltungen, Aktionen und Ausstellungen brachten dem Museum im Marstall im vergangenen Jahr einen Zuspruch von rund 12.600 Besuchern", so Wiese. "Damit blickt das Museum auf das wahrscheinlich erfolgreichste Jahr seiner Vereinsgeschichte zurück." Neben diesem messbaren Erfolg brachte das Museum auch einige zukunftsweisende Entscheidungen auf den Weg, die wichtige Investitionen des Museums für die Zukunft darstellen.

So erwarb der Heimat- und Museumsverein erstmalig zwei Grundstücke. Nach über fünf Jahren Verhandlungen ging das regional- und bauhistorisch wertvolle Haus Luhestraße 19 auf der Luheinsel in das Eigentum des Vereins über. Mithilfe der Stadt wurde das Häuschen erworben und soll nun durch den Verein restauriert werden. "Wir rechnen mit rund 200.000 Euro an Kosten", so Wiese. Das Geld soll hauptsächlich über Spenden aufgebracht werden. Im Hintergrund laufen bereits intensive Forschungen zur Baugeschichte und zu den Bewohnern des Gebäudes. Später soll dort eine Ausstellung zum kleinstädtischen Wohnen um 1900 eingerichtet werden.

Der Erwerb des zweiten Grundstücks in unmittelbarer Nähe des Marstalls ist ein wahrer Glücksgriff für den Museumsverein, der dort einen dringend erforderlichen Lagerplatz für Museumsequipment einrichten kann.

Viele Forschungen, die das Museum im Marstall angestoßen hat, sind im vergangenen Jahr ganz oder in Teilen zur Veröffentlichung gekommen. Die Museumsinseln, die im Mai 2023 in der Elbmarsch installiert wurden, sowie eine wissenschaftliche Tagung, die ebenfalls 2023 im Museum stattfand, basieren auf einem noch laufenden Forschungsprojekt zur Erforschung der Winsener Marsch. Mit Prof. Dr. Norbert Fischer wurde ein ausgewiesener Experte für das vom Museum initiierte Projekt gewonnen. Bis 2025 werden aus diesen Forschungen und der Tagung zwei Publikationen entstehen.

Drei Publikationen brachte das Museum 2023 heraus. Ein Buch von Hartmut Blecken zu „Gemüse. Obst und Blumen aus Marsch und Heide“, ein Buch von Dr. Nils Kagel zur „Elbfischerei im Landkreis Harburg“ und mit dem „Historischen Jahrbuch für den Landkreis Harburg“ die Erstausgabe eines neuen Periodikums, das künftig jährlich erscheinen wird. Parallel dazu konnte das Museum den Stadthistoriker Dr. Jürgen Klahn gewinnen, eine neue Stadtgeschichte von den Ursprüngen der Stadt bis um 1700 zu schreiben.

Es sind aber nicht nur wissenschaftliche Forschungen, die dem Museum am Herzen liegen. Auch der Auftrag als Bildungsstätte, in der die Geschichte der Region inhaltlich und mit viel Freude vermittelt wird, ist dem Museum ein großes Anliegen. Ein wichtiger Schwerpunkt ist dabei die Medien- und Museumspädagogik mit Tammo Hinrichs. Beispiele dafür sind die überaus beliebte Kinderbauhütte, das „Museum vor der Tür“, bei dem das Museum in soziale Brennpunkte der Stadt geht, und nach Fortfall der Coronabeschränkungen erstmalig auch der Besuch von Altersheimen.

Ein wöchentliches Angebot mit Vorträgen, Führungen und größeren Aktionstagen zeichnet das Museum zudem aus. Mit rund sechzig Veranstaltungen im Jahr bietet das Museum für nahezu jede Alters- und Interessengruppe etwas an und vermittelt ein breitgefächertes Angebot zu Themen rund um Winsen und die Elbmarsch. Mit spannenden Informationen warten auch die zwei Sonderausstellungen pro Jahr auf, die das Museum bietet. 2023 waren dies die große, kultursommerpreisgekrönte Sonderausstellung mit dem Titel „Gartenlust und Ernteglück“ sowie die aktuell noch laufende Ausstellung „Ein Winsener Silberschatz kehrt zurück“.

Das Jahr 2024 steht für das Museum unter dem Eindruck des 60-jährigen Jubiläums des Heimat- und Museumsvereins, der im Jahr 1964 gegründet wurde und damit den Grundstein für das Museum im Marstall legte. Eine große Sonderausstellung widmet sich der Zeit „Winsen in den Sechzigern - Zwischen ersten Fernseherlebnissen und italienischer Eisdiele“. Thematisch an das Jubiläum angelehnt sind auch einzelne Veranstaltungen in 2024, welche die 1960er Jahre oder die Geschichte Winsens thematisieren. Neu ist zum Beispiel das Format „Winsen durch die Jahrhunderte - Familien erleben Geschichte“. An fünf Terminen, die sich jeweils einer Zeitphase widmen – vom Mittelalter bis in die 1960er Jahre –, gibt es parallele Angebote für Kinder und für Erwachsene.

Weiterhin neu ist, dass das Museum mit Museumspartnern in der Region zusammenarbeitet, die ebenfalls Überraschendes aus der Geschichte rund um Elbe, Elbmarsch und den angrenzenden Regionen erzählen. So sind im letzten Jahr Kooperationen mit dem Dorfmuseum Behr in Stelle, dem Elbschifffahrtsmuseum Lauenburg und den Winsener Heimatstuben der Schloßberger und Ebenroder gestartet.

Die Besucher des Museums dürfen auch gespannt sein auf neue Elemente in der Ausstellung, die derzeit im Entstehen sind. Ein digitales Stadtmodell wird im Foyer des Marstalls die Entwicklung der Stadt darstellen und ein neuer Bereich zum Zimmer- und Bauhandwerk wird in der Dauerausstellung installiert.

Die intensive und erfolgreiche Arbeit des Museums nimmt 2024 ihren weiteren Lauf und viele Ideen sind noch in der Entwicklung, wie eine Kinderbauhüttenstadt, die im Rahmen der Resilienten Innenstadt im Schlosspark entstehen soll. Viele der Projekte konnten dank vieler Unterstützer, Förderer, Sponsoren und natürlich den Mitgliedern des Vereins umgesetzt werden. In den Planungen und Umsetzungen ist die Arbeit der Ehrenamtlichen für das Museum wesentlich. Sie waren im letzten Jahr mit fast 10.000 Arbeitsstunden für das Museum im Marstall im Einsatz. Eine unvorstellbare Leistung, die von den Aufräumarbeiten im Magazin über Archiv- und Inventarisationsarbeiten, Hilfe bei Veranstaltungen, Kuchenspenden und Kassendiensten bis hin zur Buchhaltung und Geschäftsführung ging.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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