Politik in Winsen
Bürgermeisterwahl rückt näher

Am 13. September 2026 werden die Plätze im Stadtrat neu vergeben | Foto: Anika Werner
  • Am 13. September 2026 werden die Plätze im Stadtrat neu vergeben
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Die Bürgermeisterwahl in Winsen findet am Sonntag, 13. September 2026 statt. Das hat der Stadtrat einstimmig beschlossen. Sollte eine Stichwahl nötig sein, ist der 27. September als Ausweichtermin festgelegt. Gewählt wird in einem gemeinsamen Wahlbereich für das gesamte Stadtgebiet.

Der amtierende Bürgermeister André Wiese tritt erneut an. Unterstützung erhält er dabei von der FDP. Fraktionsvorsitzender Nino Ruschmeyer kündigte in der jüngsten Ratssitzung offiziell die Rückendeckung seiner Partei an. Er betonte, Wiese habe zugesagt, die städtischen Finanzen in der kommenden Amtszeit wieder unter Kontrolle zu bringen. „Lieber André, die Suppe darfst du gern selbst auslöffeln und wir helfen soweit wir können“, sagte Ruschmeyer mit einem Seitenhieb auf die angespannte Haushaltslage. Auch den bevorstehenden Personalwechsel in der Verwaltung sieht die FDP als Argument für Kontinuität an der Rathausspitze.

Für Schärfe sorgte in der Debatte die AfD-Fraktion. Ihr Vorsitzender Manuel Wittenburg kritisierte, dass Anträge seiner Partei systematisch abgelehnt würden – unabhängig vom Inhalt. „Entscheidend ist nicht der Inhalt, sondern der Absender“, sagte er. Mit Blick auf die Unterstützung der FDP für den Amtsinhaber zweifelte er am politischen Nutzen: „Ob der Bürgermeister [...] die Hilfe einer Partei im Niedergang braucht, wird man noch sehen.“

In einem Punkt aber zeigten sich die übrigen Fraktionen einig: Trotz Sparzwang und politischer Differenzen wollen sie die Zusammenarbeit in der sogenannten demokratischen Mitte stärken. SPD-Ratsfrau Christine Glawe betonte, Verantwortung heiße, die Stadt auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig zu halten. Grünen-Sprecherin Margot Schäfer warb für mehr Dialog: „Ich frage mich: Wollen wir so weitermachen – gereizt, misstrauisch, kompromisslos? Ich will das nicht, wir wollen das nicht.“ CDU-Vertreterin Anja Trominski rief zu Geschlossenheit auf und forderte, gemeinsam „die Weichen für eine positive Entwicklung“ zu stellen.

Ein zentrales Instrument dafür ist der Doppelhaushalt 2026/2027. Er wurde beschlossen, damit der neu gewählte Rat im Wahljahr nicht sofort einen neuen Etat aufstellen muss. Ratsvorsitzende Andrea Röhrs begründete diesen Schritt mit Blick auf die Handlungsfähigkeit der Stadt. Erfahrungsgemäß dauere es Monate, bis ein neuer Haushalt verabschiedet sei.

Mit der Festlegung der Wahltermine und der Debatte um die politische Ausrichtung nimmt das Wahljahr 2026 in Winsen frühzeitig Fahrt auf.

Redakteur:

Anika Werner aus Winsen

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