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Krankenhaus Winsen
Auszubildende übernahmen für zwei Wochen das Kommando auf der Geriatrie

Für zwei Wochen lang hatten Auszubildende das Sagen auf der Station 3 im Krankenhaus Winsen | Foto: Krankenhäuser Buchholz und Winsen
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  • Für zwei Wochen lang hatten Auszubildende das Sagen auf der Station 3 im Krankenhaus Winsen
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Verantwortungsvolle Aufgabe auf Zeit

Vierzehn Tage lang leiteten 16 Auszubildende zur Pflegefachfrau / zum Pflegefachmann aus den Krankenhäusern Buchholz und Winsen, dem Seniorendomizil Heidehaus, dem Ambulanten Hauspflege Dienst (AHD), der Johanniter Unfallhilfe und der Waldklinik Jesteburg selbstständig die Station 3 im Krankenhaus Winsen.

Der Fokus liegt auf aktivierend-therapeutischer Pflege

Dieses Jahr fand das Projekt, das seit mehr als zehn Jahren fester Bestandteil des dritten Ausbildungslehrjahres ist, erstmalig auf der Geriatrischen Frührehabilitation im Krankenhaus Winsen statt. Dies ist eine Spezialabteilung für die Behandlung von Patientinnen und Patienten über 70 Jahre, die einen Unfall, eine Gelenkersatzoperation hatten oder an einer Erkrankung leiden, die eine intensive, interdisziplinäre Betreuung und multimodale Therapie von mindestens 14 Tagen erfordert. Das Ziel ist es, die Patientinnen und Patienten wieder zu mobilisieren, die Selbstständigkeit zu erhalten und ihnen die Rückkehr in die häusliche Umgebung oder eine anschließende Reha zu ermöglichen.
Dadurch, dass die Patientinnen und Patienten zwischen 14 und 21 Tagen auf der Station sind, ist der Stationsalltag ein anderer. Der Fokus liegt auf aktivierend-therapeutischer Pflege und der Förderung von kognitiven und motorischen Fähigkeiten.

Untereinander klare Anweisungen geben

Obwohl regelmäßige Arbeit mit Patientinnen und Patienten zu ihrer dreijährigen Ausbildung gehört, war die geriatrische Frührehabilitation für einige Lernende aus der Pflege Neuland. Trotz der damit verbundenen Anspannung: Der Stationsalltag musste auch während des Projekts weitergehen, Patienten versorgt und alle anfallenden Aufgaben selbstständig erledigt werden. Noch dazu mussten die Auszubildenden sich selbst strukturieren, Dienstpläne schreiben, Übergaben vorbereiten, Schmerzmedikation verteilen, mit Ärzten und dem Labor kommunizieren, dokumentieren und untereinander klare Anweisungen geben.
Unterstützung erhielten die Nachwuchskräfte dabei jederzeit von den insgesamt 16 Praxisanleitern der Krankenhäuser Buchholz und Winsen, den Stationsleitungen Anke Martens und Christof Meier und der Gesundheitsfachschule, vertreten durch die Projektleitungen Heike Winckelmann und Corinna Moltkau, die sehr zufrieden waren mit dem diesjährigen Ergebnis.

„Das Projekt ist eine win-win-Situation für alle Beteiligten. Die Praxisphase bereitet die Auszubildenden nicht nur aufs Berufsleben vor, sondern hilft ihnen auch, sich auf die Examensprüfung vorzubereiten und die Betriebe bekommen gut ausgebildete Pflegefachkräfte“, so Heike Winckelmann. Lehrkraft Corinna Moltkau ergänzt: „Der Kurs war aufgrund des zweimaligen Ausbildungsbeginns im Jahr kleiner als in den letzten Jahren - aber dadurch nicht minder engagiert. Vielmehr waren die Auszubildenden höchst organisiert und voller Tatendrang“.

Praxisphase hilft bei Berufswahl nach der Ausbildung

Dass alles reibungslos funktionierte, ist auch Amelie Hinz und Corinna Korthues zu verdanken. Die beiden sind von ihren Mitschülern zu Stationsleitungen gewählt worden. „Die Arbeit als Stationsleitungen war spannend, wir mussten stets einen kühlen Kopf bewahren und flexibel sein. Als Team haben wir gut funktioniert und uns schnell in alle Bereiche eingefunden“. Auch Dominik Schilling, der das Projekt als Praxisanleiter unterstützte, lobte die gute Gruppendynamik im Kurs und die Betreuung der Patientinnen und Patienten, die sich allesamt gut aufgehoben gefühlt haben. „Wir sind auch an schwierigen Situationen, wie einem Todesfall, gemeinsam gewachsen“, so Silja Levy, Auszubildende im Seniorendomizil Heidehaus. „Die Praxisphase hilft uns bei der Berufswahl nach der Ausbildung“, schildert Leona Morina. Für sie stehe fest, dass sie weiterhin im Krankenhaus, in ihrem Fall dem Krankenhaus Buchholz, arbeiten möchte.

Die Ausbildung zur Pflegefachfrau /zum Pflegefachmann

Der theoretische Teil der Pflegeausbildung erfolgt über die Gesundheitsfachschule Buchholz. Die schulische, theoretische Ausbildung und die praktische Ausbildung wechseln sich ab. Neben der Pflegediagnostik, die von vielen praktischen Übungen profitiert, werden im theoretischen Modul auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Fachenglisch, Politik und Religion unterrichtet. Darüber hinaus werden Grundkurse in Kinästhetik und Bobath angeboten sowie Lerncoachings, Seminare und Workshops.
An eine generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau / zum Pflegefachmann lässt sich beispielsweise eine Fachweiterbildung oder ein Studium der Pflegewissenschaft, der Pädagogik oder des Gesundheitsmanagements anschließen. In Kooperation mit der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften besteht auch die Möglichkeit, ausbildungsintegrierend zu studieren.
Infos unter www.gsbz-buchholz.de
Zum 1. August 2024 beginnt der nächste Kurs in der generalistischen Pflegeausbildung an der Gesundheitsfachschule Buchholz.

Für zwei Wochen lang hatten Auszubildende das Sagen auf der Station 3 im Krankenhaus Winsen | Foto: Krankenhäuser Buchholz und Winsen
Die beiden Stationsleitungen auf Zeit: Corinna Korthues und Amelie Hinz | Foto: Krankenhäuser Buchholz und Winsen
Redakteur:

Tamara Westphal aus Buchholz

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