"Hoffe auf entspannten Dienst"
thl. Winsen. "Ich verbringe Heiligabend bei der Familie meines Mannes in Hamburg, da ist der Weg dann im Falle eines Falles nicht so weit", sagt Eva Ferner. Die 38-jährige Juristin ist seit Anfang Dezember neue planmäßige Richterin am Amtsgericht Winsen - und hat Heiligabend Rufbereitschaft.
Arbeiten wenn andere feiern. Auch die Justiz kennt keine Feiertage. Sowohl bei der Staatsanwaltschaft in Lüneburg als auch am Winsener Gericht gibt es über die Feiertage einen täglich wechselnden Notdienst, für alle, die meinen, sich nicht an die Gesetze halten zu müssen.
Eva Ferner hofft auf einen entspannten Dienst. Zuständig ist sie, wenn es um eine mögliche Inhaftierung von Ganoven geht oder um Zwangseinweisungen. Für ihren Mann und ihre beiden Kinder (fünf und sechs Jahre alt) sei es kein Problem, wenn sie Heiligabend zum Gericht müsse, so Ferner. "Da ich schon viele Jahre in der Justiz arbeite, kennen sie es nicht anders, als dass Mama manchmal weg muss."
Ihr Studium hat Eva Ferner "quer durch die Republik" absolviert. Die gebürtige Bremerin war u.a. in Trier und ein Jahr als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden. Anschließend hat Ferner zunächst bei der Staatsanwaltschaft in Braunschweig gearbeitet, ehe es sie der Liebe wegen 2008 nach Lübeck verschlug. "Ich hatte großes Glück, dass ich damals schnell eine Stelle am Landgericht Lüneburg bekommen habe. Denn beruflich wollte ich schon in Niedersachsen bleiben, aber eben nicht zwischen Braunschweig und Lübeck pendeln." Vor etwa eineinhalb Jahren kam Eva Ferner schließlich als Elternvertretung nach Winsen und bleibt dort jetzt auch. In der Luhestadt ist sie fortan für Zivil- und Betreuungssachen zuständig.
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