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Rütgers-Gelände verkauft!
16-Hektar-Industriebrache in Buchholz soll saniert werden

Die Grafik zeigt die Dimensionen der Rütgers-Fläche. Bevor dort irgendetwas gebaut werden kann, muss das Areal aufwendig saniert werden   | Foto: Grafik: MSR
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  • Die Grafik zeigt die Dimensionen der Rütgers-Fläche. Bevor dort irgendetwas gebaut werden kann, muss das Areal aufwendig saniert werden
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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os. Buchholz. Seit Stilllegung des Imprägnierwerks der Firma Rütgers im Jahr 1986 liegt das zentral gelegene, insgesamt rund 16 Hektar große Areal am Buchholzer Bahnhof brach. Alle Pläne einer Nachnutzung scheiterten bislang, zum einen an der nicht geklärten Erschließungsfrage, zum anderen an dem durch Teeröl besonders stark belasteten, ca. zwei Hektar großen Teilgebiet der Rütgers-Fläche. Jetzt gibt es einen neuen Anlauf für die Entwicklung des Areals im Herzen von Buchholz: Die Rütgers GmbH hat das gesamte Grundstück an die WHM Lerchenpark Buchholz GmbH mit Sitz an der Rothenbaumchaussee in Hamburg verkauft. Nach WOCHENBLATT-Informationen beträgt der Kaufpreis 6,5 Millionen Euro. Zusätzlich sind offenbar 20 Millionen Euro für die Sanierung des Grundstücks eingeplant, die von beiden Firmen gemeinsam durchgeführt werden soll. Das Sanierungskonzept muss mit dem Landkreis Harburg abgesprochen und von diesem genehmigt werden.
"Wir stehen bis zum Abschluss der Grundwasserreinigung in der Verantwortung und freuen uns, dass mit der WHM Lerchenpark Buchholz GmbH jetzt auch ein Investor zur Verfügung steht, der gerne zeitnah mit der flächigen Bodensanierung beginnen möchte", erklärt Thomas Nalenz, Geschäftsführer der Rütgers GmbH. Wie berichtet, wird derzeit eine Halle errichtet, in der eine mehrstufige Reinigungsanlage installiert wird. Mit deren Hilfe wird in den kommenden Jahren das Grundwasser unter dem besonders kontaminierten Grundstücksteil gereinigt. Man sei froh, dass man das Gelände so sanieren könne, dass es "langfristig neue Gestaltungsmöglichkeiten gibt", erklärt Mike Hemmerich von der WHM Lerchenpark Buchholz GmbH. Nach WOCHENBLATT-Informationen gibt es erste Pläne für eine umfangreiche Wohnbebauung.
Buchholz' Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse informierte im letzten Verwaltungsausschuss die Politik über den Grundstücksverkauf. Er hält eine mögliche Entwicklung des Rütgers-Geländes für ein "positives Signal".
Der Verkauf des Rütgers-Areals hat bereits jetzt Auswirkungen auf die Stadtentwicklung. Die Buchholzer Liste hat beantragt, die Planungen für das Projekt "Buchholz 2025plus" bis auf Weiteres auszusetzen. Wie berichtet, sollen im Osten der Stadt bis zu 1.500 Wohneinheiten entstehen und gleichzeitig eine Umgehungsstraße geplant werden. Gerade um die Straße gibt es seit mehr als vier Jahrzehnten Diskussionen in Buchholz, die Buchholzer Liste ist ein erklärter Gegner der Umfahrung. Die Entwicklung der Rütgers-Fläche habe Auswirkungen auf Umfang und Ausmaß des Plangebietes "Buchholz 2025plus", erklärt Christoph Selke, Fraktionsvorsitzender der Buchholzer Liste. Es sei geboten, die Planung zu unterbrechen, um das Rütgers-Gelände wegen "der Lage und der Historie" vorrangig in alle weiteren Planungen einzubeziehen.
Diese Sicht stößt auf Widerstand des Buchholzer Jugendrates und auch von Bürgermeister Röhse. Der Jugendrat hat beantragt, dass das Projekt "Buchholz 2025plus" nicht unterbrochen wird, zumal der Rahmenplan kurz vor der Fertigstellung stehe. Auch Röhse möchte den Rahmenplan abschließen, auch weil danach zügig erste Flächen in der Nähe des Finanzamts für die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft freigegeben werden sollen. Der Bürgermeister will, anders als die Buchholzer Liste, "Buchholz 2025plus" vorrangig umsetzen, zumal bis zur Entwicklungsreife des Rütgers-Geländes wegen der aufwendigen Sanierung mehrere Jahre vergehen werden. Gerade die Frage der Umgehungsstraße müsse man "ernsthaft angehen", fordert Röhse. Die Ostumfahrung gewinne durch eine spätere Entwicklung der Rütgers-Fläche sogar an Bedeutung. "Die Rütgers-Fläche wird zusätzlichen Verkehr erzeugen, die Entwicklung dort wird man nicht autofrei lösen können", sagt Röhse.
Der Verkauf der Rütgers-Fläche reaktiviert auch die jahrzehntelange Überlegung, den Baubetriebshof, der direkt an den südlichen Grundstücksabschnitt grenzt, auf das Areal an der Bendestorfer Straße zu verlegen, auf dem derzeit die Haupt-Feuerwehrwache steht. Das Feuerwehrhaus müsse dann im Stadtgebiet neu gebaut werden. "Auch für diese Pläne ist eine Ostumfahrung von großer Wichtigkeit", betont Röhse.

AUF EIN WORT

Buchholzer Liste ist auf dem Holzweg

Dass die Buchholzer Liste keine Gelegenheit auslässt, gegen die Umfahrungsstraße zu opponieren, hat sie in der ablaufenden Ratsperiode fortlaufend dokumentiert. Dass sie den Verkauf des Rütgers-Fläche als Steilvorlage versteht, das Projekt "Buchholz 2025plus" auszubremsen, ist folgerichtig. Ich denke aber, die Ratsmitglieder um ihren Fraktionsvorsitzenden Christoph Selke sind auf dem Holzweg.
Das Projekt "Buchholz 2025plus" ist ein gehöriges Stück vorangeschritten. Es jetzt abzubrechen, hieße, unnütz Planungsgeld zum Fenster hinauszuwerfen. Und: Bis die Rütgers-Fläche entwicklungsreif ist, werden viele Jahre vergehen. Jahre, in denen die Verkehrsprobleme in Buchholz zunehmen werden. Hier soll und kann die Ostumfahrung Abhilfe schaffen. Den Dauerstau mag die Buchholzer Liste hinnehmen, eine Mehrheit der Buchholzer tut das nicht und ist nur noch genervt - auch davon, dass die Ostumfahrung schon wieder zum Wahlkampfthema zu werden droht. Oliver Sander 

Rütgersfläche in Buchholz: Sanierung bis 2023

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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