Buchholz muss sich auf die Zeit nach der Pensionierungswelle vorbereiten
"Wir sehen Potenzial, die Struktur zu verschlanken"

Ruhestand in Sicht: Rolf-Peter 
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JOBS und KARRIERE

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os. Buchholz. Buchholz teilt ein Problem mit vielen anderen Städten: Innerhalb der kommenden fünf Jahre werden zahlreiche Mitarbeiter der mittleren und gehobenen Führungsebene in den Ruhestand gehen. Dabei droht der Verlust von viel Wissen.
Viele Mitarbeiter im Rathaus haben die 60 überschritten. Dazu gehören die Fachbereichsleiter Rolf-Peter Kaufhold (Stadtentwicklung), Peter Loginowski (Leiter Fachdienst Stadtplanung), Jürgen Steinhage (Betriebe) und Dirk Schlüter (Finanzservice) sowie die Fachdienstleiter Birgit Diekhöner (Rats- und Öffentlichkeitsarbeit) und Heinrich Helms (Presse).
"Wir haben das Thema auf dem Zettel", erklärt Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Er habe bereits mit dem Verwaltungsvorstand mit dem Ersten Stadtrat, Finanz- und Sozialdezernent Dirk Hirsch, sowie Baudezernent Stefan Niemöller über Lösungen gesprochen. "Bislang sind das aber nur Gedankenspiele", betont Röhse. "Wir sehen grundsätzlich das Potenzial, die Struktur zu verschlanken." Demnach steht im Raum, die Dezernats- und Fachbereichsleiterebene auszudünnen und stattdessen die Ebene der Fachdienstleiter zu stärken.
Die Verschlankung in der Verwaltung ist notwendig, weil die Personalkosten in Buchholz davongaloppieren. Sie bilden nach der Kreisumlage, also die Abgabe der Stadt Buchholz an den Landkreis Harburg, den zweitgrößten Posten im Doppelhaushalt 2019/2020. In diesem Jahr gibt die Stadt für die Bediensteten rd. 16,06 Millionen Euro aus, im kommenden Jahr sind es bereits ca. 16,7 Millionen Euro - das entspricht 20 bzw. 21 Prozent des Gesamtetats.
In anderen Städten ist man bei dem Thema Wissenserhalt deutlich weiter. Wie berichtet, will die Stadt Buxtehude mit einem Wissensmanagement das Wissen der Mitarbeiter für die kommende Verwaltungsgeneration retten. Die Mitarbeiter sind aufgerufen, Verwaltungsprozesse in Stichworten niederzuschreiben, im kommenden Jahr soll eine Datenbankanalyse vorliegen.
Ist Buxtehude ein Vorbild für Buchholz? Offenbar nicht. Bürgermeister Röhse habe seinen Hinweis auf einen Vergleich mit Buxtehude mit den Worten: "Das geht nicht, weil die Strukturen völlig anders sind", quittiert, berichtet AfD-Ratsherr Hans-Wilhelm Stehnken. Er kritisiert, dass die Verwaltung in Buchholz stattdessen externe Experten mit der Analyse der Strukturen beauftragt. Für "Organisationsuntersuchungen" gibt Buchholz in diesem Jahr rd. 208.000 Euro aus. "Ich traue den Stadtangestellten in Buchholz zu, Selbstheilungskräfte zu mobilisieren", wirbt Stehnken dafür, dem Beispiel von Buxtehude zu folgen. Buxtehude und Buchholz haben ungefähr die gleiche Größe. Dass die Verwaltungsstrukturen so unterschiedlich sein sollen, mag ich nicht glauben. Buchholz' Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse tut gut daran, das Gespräch mit seiner Amtskollegin Katja Oldenburg-Schmidt zu suchen und eine gemeinsame Lösung zu finden. Das Problem ist in Buchholz und Buxtehude das Gleiche: Mittelfristig müssen viele Mitarbeiter ersetzt werden, auch in der Führungsriege.
Allzu häufig geht Buchholz einen Extraweg und holt sich stattdessen teure Experten ins Haus, um Dinge zu erledigen, die auch hausintern geregelt werden könnten. Muss die Überprüfung der Organisationsstrukturen für mehr als 200.000 Euro wirklich sein? Angesichts des engen Haushalts, der kaum Spielraum für eigene Ideen lässt, muss alles getan werden, um zusätzliche Mittel freizuschaufeln. Dazu gehört, dass die jährliche Steigerung der Personalkosten keine Selbstverständlichkeit sein darf. Dazu gehört auch, mehr Vertrauen in die Fähigkeiten der eigenen Mitarbeiter zu haben. Genug zu tun für Bürgermeister Röhse. Oliver Sander Gemeinsame Lösung suchen

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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