Aral-Tankstellen schließen Erdgas-Zapfsäulen
Keine Säule für Erdgasautos

Nils Ullrich mit seinem Erdgasauto | Foto: pm
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Der Kauf eines Autos soll etwas Langfristiges sein, schließlich gibt man viel Geld aus. So auch der Gedanke der Familie Ullrich aus Buchholz, die vor einigen Jahren in zwei Autos investierte, die mit Erdgas (CNG, Compressed Natural Gas) betrieben werden. Bis vor einigen Monaten gab es auch keinerlei Probleme mit den Pkw, wäre da nicht die wegbrechende CNG-Tankstellen-Infrastruktur.

Kaum noch CNG an den Tankstellen

Sein erstes erdgasbetriebenes Auto schaffte sich Nils Ullrich vor etwa zehn Jahren an. Damals bewarben Autohändler in der Region die Anschaffung der Erdgasautos als eine umweltfreundlichere Variante zum Benziner - die Stadtwerke Buchholz, damals Gaslieferant der Aral-Tankstelle in Dibbersen, subventionierten zudem jeden Kauf mit einem 700-Euro-Tankgutschein. Das Angebot war verlockend. Vor ein paar Jahren folgte das zweite Fahrzeug, denn die Familie war mit ihrer Anschaffung sehr zufrieden. Doch ohne Kraftstoff läuft auch das beste Auto nicht, denn Zapfsäulen gibt es mittlerweile kaum noch in der Umgebung. Seit einigen Monaten ist auch die Erdgas-Tanksäule der Aral in Dibbersen außer Betrieb. Wie die Pressestelle der Aral auf WOCHENBLATT-Nachfrage bestätigt, wurde das CNG-Geschäft bis auf 120 Ausnahmen zum 1. Juli bundesweit eingestellt. Es habe keine vertragliche Einigung zwischen Aral und dem Lieferanten E.ON Gas Mobil gegeben.
Zum Tanken verblieben sind für die Ullrichs nun nur noch die privat betriebene Aral-Tankstelle in Maschen und die Freie Welle in Welle. Das sind für den Buchholzer jedoch mehr als 20 Kilometer Umweg für jeden Gang an die Zapfsäule. "Ich habe einen sechs Jahre alten VW Caddy vor der Tür stehen, der gerade abbezahlt, jetzt aber eigentlich nicht mehr zu gebrauchen ist", sagt Nils Ullrich. Noch dazu sei es fraglich, wie gut sich das Erdgasauto weiterverkaufen ließe, bedenke man die Schließung der CNG-Zapfsäulen im Umkreis.

Nils Ullrich ist eigentlich zufrieden mit seinem Erdgasauto | Foto: pm
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"Erst war es Diesel, dann Erdgas, jetzt ist es Elektro und in ein paar Jahren sollen dann alle auf Wasserstoff umsteigen", so Nils Ullrich, der sich im Stich gelassen fühlt. Auf Seiten von Aral hieß es: "Erdgas als Kraftstoff für Fahrzeuge ist aus Sicht von Aral neben anderen Alternativen eine Brückentechnologie zur Reduzierung der CO₂-Emissionen im Straßenverkehr. Die Nachfrage nach Erdgas ist in den vergangenen Jahren allerdings kontinuierlich zurückgegangen. Gleichzeitig steigen die Zulassungszahlen für Elektrofahrzeuge stetig und sehr dynamisch an. Daher treibt Aral die eigene Netzentwicklung voran und investiert in ganz Deutschland in die Verkehrswende und den Ausbau der Elektromobilität."
So wie ihm geht es Schätzungen des Landkreises zufolge etwa 200 weiteren Haushalten in Buchholz, die ein Erdgasauto fahren. Nils Ullrich sieht auch die Stadt Buchholz in der Verantwortung, da die Stadtwerke den Kauf der Erdgasautos maßgeblich befürwortet und beworben haben. Dass die Käufer jetzt, nur ein Jahrzehnt später, "sitzengelassen" werden und zusehen können, woher sie ihren Kraftstoff bekommen, empfindet Ullrich als ungerecht. Er würde sich wünschen, dass die Stadt Buchholz die Möglichkeit schafft, an einer der Tankstellen in Buchholz CNG tanken zu können. Ein Statement der Stadtwerke erreichte das WOCHENBLATT bis Redaktionsschluss nicht.
Andere Betroffene können sich per E-Mail an Nils Ullrich unter cng-tankstellefuerbuchholz@gmx.de wenden.

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Nils Ullrich mit seinem Erdgasauto | Foto: pm
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Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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