Schlagabtausch um eine Straße: Grüner Ratsherr liegt weiter mit Harsefelder Gemeindedirektor im Clinch
jd. Harsefeld. Der Streit um den für das kommende Jahr vorgesehenen Ausbau der Harsefelder Herrenstraße geht weiter: Zwischen Gemeindedirektor Rainer Schlichtmann und dem grünen Ratsherrn und Radler-Aktivisten Ralf Poppe ist es erneut zu einem schriftlichen Schlagabtausch gekommen: Im Vorfeld der Ratssitzung am morgigen Donnerstag, in der auf Antrag der Grüne/Linke-Gruppe das Thema noch einmal beraten werden soll, werfen sich Schlichtmann und Poppe gegenseitig vor, nicht korrekt zu informieren und Behauptungen aufzustellen, die nicht den Tatsachen entsprechen.
In seinem Antrag fordert Poppe, den vor einem Jahr gefassten Ratsbeschluss zur Neugestaltung der Herrenstraße aufzuheben. Der Beschluss sieht vor, beiderseits der Fahrbahn einen jeweils 2,50 Meter breiten, kombinierten Rad- und Fußweg zu schaffen. Poppe hingegen will erreichen, dass die Planungen neu aufgerollt werden. Sein Wunsch ist es, dass die Radfahrer die Straße nutzen dürfen und durch einen Sicherheitsstreifen geschützt werden (das WOCHENBLATT berichtete). Poppe kündigte an, die jetzigen Planungen gerichtlich anzufechten, falls keine erneute Prüfung durch Fachleute erfolgt.
Das Ansinnen, nochmals Experten zu Rate zu ziehen, weist Schlichtmann zurück: Die Maßnahme sei einvernehmlich mit allen Beteiligten beschlossen worden. "Gründe für ein erneutes Einsteigen in den Vorgang sind von Seiten der Verwaltung nicht erkennbar", heißt es in der vom Gemeindedirektor verfassten Sitzungsvorlage. Zudem wirft Schlichtmann Poppe vor, ein Gespräch mit der für die Straßensanierung zuständige Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr - die Herrenstraße ist als Landesstraße eingestuft - falsch wiedergegeben zu haben. Poppes Aussage, das Planverfahren sei laut Angaben der Behörde noch nicht abgeschlossen, widerspricht Schlichtmann energisch.
Poppe wiederum kontert jetzt mit einer Stellungnahme, in der er die Angaben Schlichtmanns zur Verkehrsbelastung in der Herrenstraße anzweifelt und erneut den Gang vor das Verwaltungsgericht androht. Schlichtmann versuche den Eindruck zu erwecken, dass Rat und Verwaltung alles getan hätten, um eine gute Lösung hinzubekommen. Das sei aber nicht der Fall, so Poppe: Schlichtmanns "Darstellung entspricht in keinem Punkt den Tatsachen."
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