Senioren klagen über neues HVV-Bezahlsystem
Busfahren schwer gemacht

Gehen die Senioren beim neuen HVV-Bezahlsystem unter? | Foto: VH S / pexels
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JOBS und KARRIERE

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Wer ein Smartphone hat und sich mit den Möglichkeiten des Internets gut auskennt, dem stehen heutzutage alle Türen offen. Doch nicht jeder kommt mit beim schnellen Takt der digitalen Welt und nicht jeder möchte das. Es gibt Bereiche, die ohne "digitale Kompetenz" nicht mehr auskommen. Wer etwa die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt, kann sich üblicherweise am Automaten oder direkt beim Busfahrer ein Ticket kaufen - ganz manuell: Ein paar Euro in den Schlitz geworfen oder mit der EC-Karte bezahlt und schon wird man an sein Ziel gebracht.

Senioren vergessen

Für Busreisende der Linie 340, die im Bereich des Kiekebergs unterwegs sind, ist es seit diesem Jahr nicht mehr möglich, eine Fahrkarte im Bus zu bezahlen. Der Ticketkauf ist nur noch via "hvv-switch-App" oder über eine Prepaid.Karte des HVV möglich. Ein großes Hindernis für viele Senioren, die kein Smartphone haben und den Weg zu den Verkaufsstellen der Prepaid-Karten nicht ohne Weiteres auf sich nehmen können bzw. diese laut Erfahrungsberichten nicht immer auf Lager sind. "Das sind alles Verkaufsstellen, die weit außerhalb des Kiekebergs liegen. Rewe in Klecken bedeutet eine Busfahrt von ca. 35 Minuten, eine Fahrt, dort einkaufen und wieder zurück mit dem Bus. In Summe ca. drei Stunden, um die Fahrt mit dem HVV antreten zu können", klagt Axel Krones, Ortsbürgermeister von Ehestorf-Alvesen. Er kritisiert das neu eingeführte System scharf.

Alvesen wird nicht mehr angefahren

Im Dezember 2019 hat der HVV die Buslinie 340 von der KVG übernommen, da diese größtenteils auf Hamburger Gebiet fährt. Für die Kiekeberg-Region habe das zunächst den Nachteil mit sich gebracht, dass der Ortsteil Alvesen, mit ca. 300 Anwohnern, aus dem Fahrplan gestrichen wurde und die Nutzer der Buslinie bis zu 600 Meter zu Fuß gehen müssen, um an eine Haltestelle zu gelangen, erklärt Krones. Die Proteste der Anwohner seien damals unbeantwortet geblieben.
Die Umstellung des Bezahlsystems zum 1. Januar ist nun für viele der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. "Wer sich so ein Bezahlsystem ausgedacht hat, dem kann man nicht mehr helfen", sagt Axel Krones, der findet, dass man hier nicht an die ältere Bevölkerung gedacht habe. Eine ältere Dame berichtete dem Ortsbürgermeister von einer regelrechten "Odyssee", um an eine Prepaid-Karte zu kommen.

Bargeldlos im Bus

Der HVV möchte den bargeldlosen Fahrkartenkauf im Bus in den kommenden Monaten auf das gesamte Gebiet des Hamburger Verkehrsverbunds ausweiten. Bislang war das nur in Hamburg umgesetzt. Grund dafür ist, die Pünktlichkeit und Sicherheit zu verbessern. "Nach einer Eingewöhnungsphase wird die Nutzung der Prepaid-Karte nach unseren Erfahrungen deutlich schneller sein als der Barverkauf. Dann geht es auch um das sehr aufwändige Bargeldhandling und um mehr Sicherheit, indem schlicht kein Bargeld mehr an Bord ist", sagt Christoph Kreienbaum, Pressesprecher der Hamburger Hochbahn, die das Gebiet bedient. Aktuell befinde sich das neue System noch in der Übergangsphase, spätestens im Sommer solle das Ganze dann einfacher werden. "Damit einher geht natürlich der Aufbau eines dichten Verkaufsstellen-Netzes in allen Kreisen und Landkreisen im Hamburger Umland und selbstverständlich auch eine erneute Kommunikation vor Ort", sagt Rainer Vohl, Pressesprecher des HVV.
Im Ergebnis könne die "hvv-Prepaid-Card" dann einheitlich in allen Bussen im HVV für den Kauf von Fahrkarten genutzt werden. Nebenbei, so Vohl, könne mit dieser Fahrtberechtigung auch die anderen Verkehrsmittel im HVV (Bahnen und Fähren) genutzt werden.
Christoph Kreienbaum versicherte zudem, dass die Prepaid-Karten seit Ende vergangener Woche in der Gemeinde Rosengarten wieder ausreichend vorhanden sein sollen. Die Verkaufsstellen finden sich online unter www.hvv.de.

Im Zweifel wird auf Strafe verzichtet

Wichtig sei es dem Unternehmen, dass es in der Übergangszeit bis Sommer im Zweifel Milde walten lasse. "Bei Kontrollen wird in dieser Phase niemand ohne Ticket zahlen müssen, wenn es glaubwürdig gemacht werden kann, dass ein Ticketverkauf im konkreten Fall nicht möglich war", verspricht Kreienbaum.

Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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