Die KVG erhält den Zuschlag
Stader Verkehrsunternehmen ist weiterhin für den ÖPNV im Landkreis Harburg zuständig
(as). Die Ausschreibung des Busverkehrs im Landkreis Harburg ist beendet: Die KVG Stade, bisheriger Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Landkreis, wird ab Dezember 2019 für weitere 10 Jahre die Landkreisbewohner von A nach B bringen. Das Stader Unternehmen ist zukünftig für das Busnetz zuständig, das teilt der Landkreis Harburg mit.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Landkreises wurde das komplette Kreisbusnetz europaweit ausgeschrieben. Das sorgte im vergangenen Jahr für Unruhe bei den im Landkreis eingesetzten Busfahrern. Sie fürchteten den Verlust ihrer Arbeitsplätze und hatten Angst vor Dumping-Löhnen, sollte ein neuer Betreiber den Wettbewerb gewinnen, und demonstrierten vor dem Kreis-Wirtschaftsausschuss. "Wir sind froh, dass wir den Zuschlag erhalten haben und die Arbeitsplätze gesichert sind", sagt KVG-Pressesprecher Oliver Blau dem WOCHENBLATT jetzt auf Nachfrage. Die wichtigen Konditionen seien gleich geblieben, z.B. der Lohn der Beschäftigten.
Mehrere Verkehrsunternehmen konkurrierten um den Zuschlag für die drei Teilnetze mit insgesamt 159 Bussen. Die KVG überzeugte die Kreisverwaltung: Ihr Angebot deckt sich mit den Vorgaben und der Preis liegt knapp unter den gutachterlich erstellten Vorausberechnungen. Der Landkreis wendet für den Regional- und Schulbusverkehr jährlich einen unteren zweistelligen Millionenbetrag auf.
Auch der Schulverkehr, der bislang an die KVG und Unternehmen aus dem Landkreis vergeben war, ist Teil der Ausschreibung und wird zukünftig von der KVG übernommen. Laut Oliver Blau können hier aber auch weiterhin externe Unternehmen zum Einsatz kommen. "Wir werden uns bei unserer Planung am bewährten Modell orientieren und versuchen, die bisherigen Partner für die Schülerbeförderung einzubinden."
Der Landkreis Harburg erhofft sich vom neuen Verkehrsvertrag Verbesserungen in Qualität und Leistung sowie kurzfristige Reaktionsmöglichkeiten, z.B. bei Betriebsstörungen. Insbesondere die Qualität der Fahrzeuge soll deutlich steigen. Bis 2021 müssen 47 Neufahrzeuge im Einsatz sein, die mit W-LAN, Videoüberwachung, zwei Plätzen für Rollstuhlfahrer und einem Abbiegeassistenten ausgestattet sind und der neuesten Abgasnorm entsprechen. Weiterhin soll das Durchschnittsalter der Fahrzeuge schrittweise gesenkt werden.
Weitere Neuerungen: Auf den regionalen Hauptlinien sind die Fahrpläne ab 1. Dezember 2019 auf einen Stundentakt verdichtet. In der Schülerbeförderung sollen zusätzliche Gelenkbusse bei den An- und Abfahrten eingesetzt werden.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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