Landkreis Harburg
Corona bringt Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehren in Verzug

Eine Feuerwehrfrau beim einer Belastungsübung vor drei Jahren in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Hittfeld | Foto: bim
  • Eine Feuerwehrfrau beim einer Belastungsübung vor drei Jahren in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Hittfeld
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JOBS und KARRIERE

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(ts). Die Schutzbestimmungen gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus haben den Ausbildungs- und Übungsbetrieb der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Harburg in Verzug gebracht. Bei rund 300 Feuerwehrleuten hat sich die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger, zum Maschinisten, zum Sprechfunker und in Fahrsicherheitslehrgängen an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Hittfeld verzögert. "Die Einsatzbereitschaft ist dennoch nie gefährdet gewesen", sagte Kreisbrandmeister Volker Bellmann in einem Gespräch mit dem WOCHENBLATT.
Wann die ehrenamtlichen Hilfsorganisationen wieder richtig trainieren dürften, fragten die FDP-Abgeordneten Marco Genthe und Thomas Brüninghoff im Niedersächsischen Landtag nach den Auswirkungen des Übungs- und Ausbildungsstaus im Land. Die Einschränkungen hätten bislang nicht zur Folge, dass die Einsatzbereitschaft nicht mehr gegeben wäre, antwortete ihnen vor kurzem das Niedersächsische Innenministerium.
Seit dem 1. Juni unterziehen sich die etwa 1.500 aktiven Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Harburg wieder den jährlichen Belastungsübungen, nachdem alle Übungen im März ausgesetzt worden waren. In einem Corona-Plan haben die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Harburg die Wiederaufnahme des Dienst- und Übungsbetriebs einheitlich geregelt. Die wichtigsten Maßnahmen sind wie überall im Leben: Mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Menschen halten. Wenn das nicht möglich ist: Mund- und Nasenschutz aufsetzen.
Wenn Atemschutztgeräteträger im Kriechgang ihre Belastungsfähigkeit testen, haben drei statt wie früher üblich zwei Aufsichtskräfte ein Auge auf die Gruppe mit rund 20 Teilnehmern. Die erhöhte Aufmerksamkeit gilt vor allem der Einhaltung der Abstandsregeln und der Hygieneregeln.
Noch ist nicht alles erlaubt, was im Ausbildungs- und Übungsbetrieb der Freiwilligen Feuerwehr üblich gewesen wäre: Großübungen mit 100 und mehr Teilnehmern, bei denen mehrere Feuerwehren aus dem Kreisgebiet zusammen trainieren, sind ausgesetzt. Das gilt zurzeit auch für die Übungen der Kreisbereitschaft. Dabei handelt es sich um Einheiten (zum Beispiel der Züge Spüren und Messen, Gefahrgut, Brandbekämpfung, Technische Hilfeleistung usw.), die zu Einsätzen innerhalb und außerhalb des Kreisgebiets angefordert werden können. Es gibt im Landkreis Harburg 18 Fachzüge mit besonderen Fähigkeiten und Aufgaben.
Ausgesetzt bis nach den Sommerferien ist der Dienst bei den Kinder- und Jugendfeuerwehren. Wegen erhöhter Ansteckungsgefahr dürfen zudem die sechs Musikzüge der Feuerwehrmusik nicht üben. Rund 180 Musiker sind betroffen.
Bis zum 11. Mai war die Ausbildung an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz in Celle und Loy zum Erliegen gekommen. Seitdem läuft sie eingeschränkt wieder an. Damit ist die Ausbildung der Feuerwehrführungskräfte in Verzug geraten. "Die Lehrgänge werden benötigt, um eine wichtige Führungsfunktion ausüben zu dürfen", sagt Volker Bellmann.
Dass die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Harburg nichts verlernt haben, hätten sie bei allen Einsätzen während der Corona-Pandemie unter Beweis gestellt, betont der Kreisbrandmeister. Ein Elektriker, der nach einem Arbeitsunfall ein Vierteljahr aussetzen musst, verlerne ja auch nicht, eine Steckdose zu montieren.
Ein ganzes Jahr lang sollten der Ausbildungs- und Übungsbetrieb aber nicht ausgesetzt sein, sagt Volker Bellmann. "Die Feuerwehren erhalten, auch in dieser Zeit, neue Gerätschaften und Fahrzeuge. Und damit muss geübt werden, damit die Arbeitsabläufe reibungslos funktionieren. Dank unseres kreisweiten, einheitlichen Konzeptes ist dieses auch gewährleistet."

Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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