Falsche Impfpässe für 150 Euro verkauft
Anklage gegen Impfpassfälscher bei der Stader Polizei

Drei Stader Polizisten sollen Impfpässe gefälscht haben | Foto: adobe stock/senadesign
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Sie wollte sich offenbar nicht gegen Corona impfen lassen. Daher soll eine Frau (33) einen Impfpass sowie Testzertifikate gefälscht haben. Weil auch andere Menschen ohne Impfung am eingeschränkten öffentlichen Leben in Corona-Zeiten teilnehmen wollten oder im Job den Nachweis des Impfschutzes brauchten, soll die 33-Jährige weitere Impfpässe gefälscht und verkauft haben. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Stade gegen diese Frau, die als Haupttäterin gilt, und zwei Männer Anklage wegen Urkundenfälschung erhoben.

Was diese drei Anklagen zu einer besonders heiklen Angelegenheit macht: Alle Beschuldigten sind bzw. waren Polizisten der Polizeiinspektion Stade. Gleich zu Beginn der Ermittlungen sind sie vom Dienst suspendiert worden. Die 33-Jährige, die noch Beamtin auf Probe war, ist nach Angaben der Polizeidirektion Lüneburg bereits aus dem Polizeidienst entlassen worden

Es sind mehr als 50 Impfpässe, die die Frau gefälscht haben soll. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Stade soll sie die Fake-Dokumente für bis zu 150 Euro pro Stück verkauft haben. "Das ist gewerbsmäßig", sagt Oberstaatsanwalt Kai Thomas Breas, Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade. Was letztendlich das Motiv der Polizistin war, ob sie nur die Impfung abgelehnt hat oder ins Lager der Corona-Leugner gehöre, sei eine Frage, die in der Hauptverhandlung vor dem Landgericht Stade geklärt werden müsse. Dass es auch darum ging, Geld mit den falschen Impfpässen zu verdienen, sei für die Staatsanwaltschaft aber eindeutig.

Neben der Ex-Polizistin sind zwei Kollegen angeklagt, denen ebenfalls das Fälschen der Dokumente - allerdings in geringerer Stückzahl - vorgeworfen wird. Wobei die 33-Jährige nach Erkenntnissen der Ermittlungsbehörde die Einzige gewesen sein soll, die auch Testzertifikate gefälscht haben soll.

Kai Thomas Breas erwartet, dass mit den drei Anklagen noch nicht Schluss sein wird. Am Ende könnten sechs bis sieben Anklagen stehen, so der Oberstaatsanwalt.

Wohnung der Polizistin wurde durchsucht

Der Skandal um die Impfpassfälscher bei der Polizei flogt auf, weil ein Vorgesetzter bei einem Testzertifikat der 33-Jährigen misstrauisch geworden war. Ihre Wohnung wurde durchsucht. Dabei fanden sich konkrete Hinweise auf die übrigen Beschuldigten, bei denen ebenfalls Hausdurchsuchungen stattfanden.

Sind Stader Polizisten Impfassfälscher?

Für die beiden Kollegen der Ex-Polizistin steht sehr viel auf dem Spiel: Die Disziplinarverfahren gegen sie ruhen derzeit nur, bis der Prozess beendet worden ist. Werden die Beschuldigten zu einer Haftstrafe von mehr als einem Jahr verurteilt, ist ihre Karriere bei der Polizei unwiderruflich vorbei. Insider gehen davon aus, dass dies der Fall sein wird.

Oberstaatsanwalt Kai Thomas Breas geht davon aus, dass diese Verfahren auf großes öffentliches Interesse stoßen. "Die Gesellschaft muss sich auf die Integrität der Polizei verlassen können."

Sechs Polizisten und weitere 33 Beschuldigte im Visier
Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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