Diakonieverband übernimmt Kinderschutzzentrum
Kinder vor Gewalt schützen: Hier gibt es in Stade Hilfe

Die Tür von Helga Willmann und Michael Stüven steht immer offen, wenn Menschen Hilfe beim Thema Kinderschutz benötigen  | Foto: jd
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Gewalt gegen Kinder - egal, ob sexuell, psychisch oder physisch in Form von Schlägen - ist in weiten Teilen unserer Gesellschaft noch immer ein Thema, das am liebsten totgeschwiegen wird. Nicht selten aus purer Unsicherheit, weil viele nicht wissen, an wen sie sich wenden können, wenn sie von Vorfällen erfahren oder sogar selbst betroffen sind. Im Landkreis Stade gibt es mit dem Kinderschutzzentrum eine kompetente Stelle, bei der alle Rat und Hilfe suchen können, die in Sorge um ein Kind sind.

Das Kinderschutzzentrum befindet sich in der Stader Altstadt. Es ist damit auch für Kinder und Jugendliche gut erreichbar. Die müssen ihren Eltern gar nicht sagen, wo sie hinwollen - "und die Ausrede, man wolle sich mit Freunden in der Stadt treffen, zieht eigentlich immer", meint der Diplom-Pädagoge Michael Stüven. "Kinder haben einen Rechtsanspruch darauf, eine Beratung auch ohne Wissen der Eltern aufzusuchen." Stüven leitet bereits die Erziehungsberatung beim Diakonieverband Buxtehude-Stade und hat nun auch die Leitung des Kinderschutzzentrums übernommen, nachdem die Trägerschaft für das Zentrum zum Jahresbeginn an den Diakonieverband übergegangen ist.

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Vertrauensperson kann mitkommen

Den ratsuchenden Minderjährigen stehe es frei, eine Vertrauensperson zum Gespräch mitzunehmen, so Stüven. Dies könne jemand aus dem Verein oder auch aus der Familie wie beispielsweise eine Tante sein. Oft werde vorab ein Termin am Telefon vereinbart. "Meist dauert es zwei bis drei Wochen bis zum Erstgespräch", so Stüven. In dringenden Fällen, bei denen womöglich eine ernsthafte Gefährdung des Kindeswohls vorliege, werde natürlich sofort reagiert - und gegebenenfalls das Jugendamt eingeschaltet.

Damit es gar nicht so weit kommen muss, bestehe das niedrigschwellige Angebot des Kinderschutzzentrums, erklärt Kreis-Jugendamtsleiter Jens Schreiber. Seine Behörde müsse sich bei gemeldeten Fällen streng an die rechtlichen Vorgaben handeln. Das Zentrum habe hier wesentlich mehr Spielraum, ohne dass gleich der staatliche Apparat aktiv werde.

Dabei sei es nicht nur für die Betroffenen selbst hilfreich, sich im Kinderschutzzentrum Rat und Hilfe zu suchen, so Schreiber. Kinder würden sich manchmal auch einer Bezugsperson wie einem Lehrer oder der Trainerin im Verein anvertrauen. Diese Personen stünden dann vor der Frage: "Muss ich jetzt etwas unternehmen? Und was kann ich überhaupt machen?" Hier sei das Kinderschutzzentrum die passende Anlaufstelle. "Da muss man nicht gleich zum Jugendamt gehen", so Schreiber.

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Beratungsangebot auch für Fachkräfte

Das Kinderschutzzentrum Nord-Ost-Niedersachsen, so die offizielle Bezeichnung, verfügt bereits seit 2018 über einen Standort in Stade. Was jetzt neu ist: Mit dem Wechsel der Trägerschaft ist nun Stade statt Lüneburg Hauptstelle. Das vom Land Niedersachsen unterstützte Ziel bleibt das Gleiche: Das Thema Kinderschutz auch in ländlichen Regionen mit einem professionellen Beratungsangebot zu verankern und damit auch in der Fläche präsent zu sein, erläutert die Diplom-Pädagogin Helga Willmann, die jetzt als Fachberaterin im Stader Kinderschutzzentrum tätig ist.

Willmann weist auf eine weitere, nicht weniger wichtige Aufgabe des Zentrums hin: die fachliche Beratung und Fortbildung vor allem von Kräften, die in der Jugendhilfe arbeiten, aber auch von Lehrkräften oder Kita-Beschäftigten. Sie sieht sich als Ansprechpartnerin für alle Fachkräfte, die Fragen rund um das Thema Gewalt gegen Kinder haben und kompetenten Rat benötigen. Die Fachberatung ist kostenlos.

Das Kinderschutzzentrum in Stade hat folgende Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8.30 bis 16 Uhr, Freitag 8.30 bis 14 Uhr. Telefon: 04141 - 4199902; E-Mail: buero@kinderschutz-noni.de.

• Infos: www.kinderschutz-noni.de

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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