Ein besonderer Abschluss
Nur wenige Schüler legten in diesem Jahr ihr Abitur in Stade ab
jab. Stade. Keine Motto-Woche, keine Abschlussfahrt und auch kein Abiball - so sieht dieses Jahr das Abitur an den Schulen in Deutschland aus. Doch die feierliche Abiturientenentlassung ließen sich sowohl Schüler als auch Lehrer in Stade nicht nehmen. Im Forum der IGS feierten die 53 Abiturienten gemeinsam mit ihren Eltern ihren Abschluss.
"Dieses Abitur wird in die Geschichte eingehen", sagt IGS-Schulleiter Jörg Moser-Kollenda am Samstag während der Abiturientenentlassung. Damit hat er wohl recht. Die Corona-Pandemie sowie der Wechsel von G8 zurück zu G9 machen den Abi-Jahrgang zu etwas ganz Besonderem. An der IGS soll der zweite Abschlussjahrgang überhaupt der letzte sein, der Mitschriften und Hausaufgaben mit Stift und Papier anfertigen musste, so Moser-Kollenda. Alle kommenden Jahrgänge sollen die Arbeit dann später digital erledigen.
Da in Niedersachsen das Schulsystem wieder von zwölf auf 13 Jahre umgestellt wurde, gebe es zudem weniger Konkurrenz bei Studienbewerbungen und auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Von ansonsten 36.000 Absolventen gebe es in diesem Jahr nur rund 16.000, so der Schulleiter. Das alles beherrschende Thema war am Schluss immer wieder Corona. Unterricht konnte an der Schule nicht stattfinden, der Stoff musste zuhause gepaukt werden - mit Erfolg. Die Abiturienten können durchaus stolz auf sich und ihre Leistung sein: 2,4 lautet der Notendurchschnitt in diesem Jahr. Moser-Kollenda: "Ich hoffe, ihr könnt euren Frieden mit Corona machen."
Die Schüler nahmen tatsächlich die Pandemie inzwischen mit Humor. Denn neun Jahre mussten sie bereits auf einer Baustelle lernen, da die IGS sich noch im Bau befand, als die Schüler ihre Räume bezogen. "Dann waren wir immer nur der 'zweite Jahrgang'", sagte Jahrgangssprecher Jerome Boldt. Und dann kam auch noch Corona. Doch am Ende waren sie froh, dass sie auch das letzte halbe Jahr gemeinsam gemeistert hatten.
• Auch am Vincent-Lübeck-Gymnasium wurde das Abitur gefeiert. Trotz des Wechsels von G8 zu G9 gab es einen sogenannten Sonderzug mit 27 Schülern, die sich für das Profil Sprachen oder Naturwissenschaften entscheiden konnten. 21 Schüler erlangten ihre Fachhochschul- bzw. allgemeine Hochschulreife. Zwar war es hier ebenfalls ein würdevoller Abschluss eines besonderen Schuljahres, dennoch gab es auch hier einen Wermutstropfen: "Wir konnten unseren Abiturientinnen und Abiturienten nicht mit einem Händedruck gratulieren. Das hat uns allen sehr gefehlt", so Schulleiterin Elfriede Schöning.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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