Schüler wollen Outdoor-Projekt umsetzen
Geplanter Dirt-Park in Stade: Viel Lob, aber auch Kritik

Jacob Grundmann (16, li.) und Tristan Lührs (15) setzen sich für ihr Herzensprojekt ein | Foto: jul
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jul/jd. Stade. Neben dem Surfpark gibt es in Stade nun ein weiteres Outdoor-Projekt, das umstritten ist. Junge Fun-Biker stellten kürzlich ihre Pläne eines "Dirt-Bike-Parks" im Ausschuss für Kinder, Jugendliche und Soziales vor. Dabei wurde deutlich, dass nicht - anders als beim Surfpark - das Vorhaben an sich kritisch gesehen wird, sondern der dafür ausgewählte Standort am Cheruskerweg im Stadtteil Campe. Die Anwohner sorgen sich um nächtliche Ruhestörungen, zu viel Verkehr und grelles Licht, das in ihre Häuser strahlt.

Die Schüler Jacob und Tristan (siehe unten) stellten - stellvertretend für die Stader Dirt-Jump-Szene - ihr Herzensprojekt im Ausschuss vor. Ihnen zur Seite standen Stadtjugendpfleger Marc Olszewski und Umweltamt-Mitarbeiter Sebastian Herzog. Für die Verwaltung sei es wichtig gewesen, eine Fläche für den Park auszuwählen, die zum einen nicht unter Natur-, Arten- oder Umweltschutz stehe und zum anderen bereits Eigentum der Stadt sei, berichtet Herzog. Die Wahl sei schließlich auf eine Grünfläche am Cheruskerweg gefallen, weil diese alle Kriterien erfülle.

Das Engagement der Jugendlichen und deren gelungener Vortrag wurden von der Politik durchweg gelobt. Kritische Fragen gab es seitens der Ausschussmitglieder nicht. Dass der Bikepark nicht auf ungeteilte Zustimmung treffen würde, war vorab schon klar. Bei einer Info-Veranstaltung im Januar hagelte es Kritik aus den Reihen der Anwohner.

Kritische Fragen kamen auch in der Bürgerfragerunde auf. Es ging u.a. um die Höhe der Rampen, die Einzäunung des Geländes, sanitäre Anlagen vor Ort oder den Schutz von spielenden Kindern und Senioren. Anfangs ging es bei der Fragerunde noch sachlich zu, doch sie endete schließlich in emotionalen Meinungsbekundungen der betroffenen Bürger. Für Unmut bei den Anwohnern sorgte die Mitteilung, dass der bestehende Bolzplatz dem Bikepark weichen müsse. Bürgermeister Sönke Hartlef (CDU) griff mit dem Hinweis in die Diskussion ein, dass die Fläche ohnehin von Hundebesitzern zum Gassigehen und als Spielwiese für ihre Vierbeiner genutzt werde. Der Ausschussvorsitzende Oliver Kellmer (SPD) erinnerte die aufgebrachten Anwohner mehrfach daran, dass eine Entscheidung noch nicht gefallen sei und die Politik erst jetzt in die Diskussion einsteige.

Aus der Runde der Zuhörer begrüßte lediglich DRK-Chef Uwe Lütjen die Idee der Jugendlichen. Er wies aber darauf hin, dass die Zuwegung zum Bikepark geklärt werden müsse. Das DRK würde sozusagen Nachbar sein: In der Nähe befindet sich ein ein vom Roten Kreuz betriebenes Alten- und Pflegeheim. Lütjen möchte sichergestellt haben, dass die Bewohner trotz Bikepark weiter sicher ihre Spaziergänge unternehmen können.

Der ultimative "Dirt Jump": Zwei Jugendliche und ihr Traum von einem Bikepark

Begeisterte Fun-Biker: Jacob (li.) und Tristan mit ihren Dirt-Bikes auf dem Schwarzen Berg   | Foto: jul
  • Begeisterte Fun-Biker: Jacob (li.) und Tristan mit ihren Dirt-Bikes auf dem Schwarzen Berg
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Die beiden Freunde Jacob (16) und Tristan (15) aus Stade sind begeisterte Fun-Biker. In ihrer Freizeit rauschen sie mit ihren Dirtbikes über Erdhügel und Rampen. Mit ihren Tricks, bei denen sie oft meterhoch durch die Luft fliegen, beweisen sie geradezu akrobatisches Geschick. Beide kamen vor Jahren über Freunde zur Sportart "Dirt Jump" und sind seitdem begeisterte Mitglieder der Szene. Sie sind sich einig: Ein "Dirt-Bike-Park" ist genau das, was den jungen Leuten in Stade noch fehlt. Wenn die beiden Jugendlichen ihrem Hobby nachgehen möchten, sind sie meist darauf angewiesen, von den Eltern kutschiert zu werden, oder sie müssen öffentliche Verkehrsmittel nehmen, was mit den Rädern auch nicht gerade einfach ist. Sich spontan mal aufs Dirtbike zu setzen und sich draußen im Gelände auszutoben, ist in Stade so gut wie gar nicht möglich.

Das Wochenblatt begleitete die beiden Jungs zum Schwarzen Berg, dem inoffiziellen Ort, an dem die Jugendlichen aktuell dem Trendsport nachgehen. Dort nutzen die Fun-Biker das hügelige und unebene Gelände für ihre Sprünge. Aber die Möglichkeiten sind begrenzt - gerade im Herbst und Winter: Laub macht die Oberfläche rutschig, erst recht bei feuchter Witterung oder gar bei Regen. Bei einer professionellen Parcoursanlage hätten sie solche Probleme nicht, denn das Wasser würde versickern und der Park wäre auch an regnerischen Tagen befahrbar.

Sprung an einer Rampe: Tristan hebt ab | Foto: jul
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"Bei dem Sport geht es um den Spaß, Adrenalin und das Miteinander und weniger um das Gewinnen oder Verlieren", erzählt Jacob. Das Alter spiele dabei keine Rolle. Ob jung oder alt, Kind oder Erwachsener - alle wäre willkommen. Mit ihrem eigenen Bikepark könnte ein Treffpunkt für alle begeisterten Fun-Biker geschaffen werden.

Redakteur:

WOCHENBLATT Praktikant aus Nordheide Wochenblatt

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