Stolpersteine für Minihäuser
Tiny-Häuser sind angesagt doch werden kaum gebaut

Klein und gemütlich: ein Minihaus  | Foto: djd/Laible Verlagsprojekte/Johannes Laible
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(sb). Sie sind ein Musterbeispiel für Minimalismus: Tiny-Häuser liegen im Trend. Die Einfamilienhäuser im Miniaturformat haben eine Wohnfläche zwischen 15 und 50 Quadratmetern – ideal für Singles, Puristen und Individualisten. Auch als Ferienunterkünfte erfreuen sich die kleinen Unterkünfte wachsender Beliebtheit. Das Besondere am Tiny-Haus im Vergleich zu einer Etagenwohnung gleicher Größe: Zum Tiny-Haus gehört praktisch immer eine Freifläche, die von Terrasse über Rasen bis zum Gemüsegarten reicht.

In Städten mit Platz- und Wohnungsmangel sowie sehr hohen Grundstückspreisen sind Tiny-Häuser bereits seit Jahren ein Thema. Inzwischen ist der Trend aber auch im ländlichen Raum angekommen.

Beispiele für Projekte im Landkreis Stade: So hat der Rat der Gemeinde Estorf in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten kürzlich einen Bebauungsplan für eine Tiny-Haus-Siedlung beschlossen. Ein ortsansässiger Investor möchte dort auf rund 4.000 Quadratmetern 17 Wohnhäuser mit einer jeweiligen Wohnfläche zwischen 25 und 42 Quadratmetern errichten. Geplant sind sowohl längerfristige Vermietungen als auch temporäre an Touristen und Monteure. Auch die Gemeinde Krummendeich in der Samtgemeinde Nordkehdingen setzt auf Tiny-Häuser. Direkt am Naturfreibad sollen neben Wohnmobilstellplätzen auch Parzellen für sechs Tiny-Häuser entstehen. Ein Hotel in Deinste in der Samtgemeinde Fredenbeck möchte sein Kontingent an Unterkünften ebenfalls mit dem Bau von sieben Tiny-Häusern aufstocken. Die Wohnungsgenossenschaft "Wohnstätte Stade" hat im Stader Stadtteil Hahle2022 vier Tiny-Häuser mit einer jeweiligen Wohnfläche von 23 Quadratmetern gebaut und vermietet.

"Die Nachfrage nach dieser Wohnform ist sehr groß"

(tk). Der Buxtehuder Immobilienexperte und FDP-Politiker André Grote sieht in den Minihäusern einen wichtigen Zukunftstrend. "Tiny-Häuser bieten ein selbstbestimmtes Leben mit Eigentum und viel weniger Flächenverbrauch." Die Nachfrage sei bedeutend größer als das Angebot. Die Buxtehuder FDP hatte in der Vergangenheit eine Idee für Tiny-Houses auf dem Pioneer-Gelände ins Spiel gebracht. "Prompt haben mich neun Menschen angerufen, die sofort kaufen oder mieten würden", sagt Grote. Dieser Vorstoß scheiterte, weil die Flächen planungsrechtlich für Gewerbe und nicht fürs Wohnen vorgesehen sind.

Enge Begrenzungen sind grundsätzlich das, was das nachhaltige Wohnen auf kleiner Fläche bremst, so Grote. Theoretisch könnten Minihäuser zwar vielerorts stehen, doch in den meisten Fällen unterbindet das ein Bebaungsplan (B-Plan). "Wenn Satteldächer vorgeschrieben sind, ist ein Tiny-House unmöglich", sagt er. Branchenverbände würden daher fordern, dass künftige B-Pläne die Errichtung der Minihäuser, egal, ob auf Rädern, in Modulbauweise oder als feststehendes Minihäuschen ermöglichen.

Was in naher Zukunft ebenfalls den Bau der kleinen Hütten fürs Dauerwohnen schwieriger macht: strengere gesetzliche Vorgaben zur Energieeffizienz, etwa bei der Dämmung. "Eine 36 Zentimeter dicke Dämmschicht lässt sich schlecht an einem Bauwagen als Tiny-House anbringen", so Grote.

In Buxtehude will die FDP das Thema der Minihäuser wieder stärker ins Gespräch bringen. Für André Grote ist das eine nachhaltige Form des Wohnens, die nicht ausgebremst werden darf.

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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