Winsen
Traditionschor Singzirkel löst sich auf
Es hat sich bereits in den vergangenen Jahren abgezeichnet, jetzt ist es endgültig: Der traditionsreiche Männergesangsverein Singzirkel Winsen löst sich auf - 132 Jahre nach seiner Gründung. Das wurde jetzt auf der Mitgliederversammlung des eingetragenen Vereins beschlossen. Am 30. Juni wird der Singzirkel Geschichte. Bereits am 30. März findet der letzte Übungsabend statt.
Die Gründe für das Aus sind vielschichtig. Vor allem ist es aber die Überalterung des Chores. "Der Nachwuchs fehlt", sagen Vorsitzender Hans-Georg Drews und Chronist Hans-Peter Beuster im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. Und das schon länger. "In den 1960er und 1970er Jahren wurde das klassische Chorsingen an den Schulen eingestellt. Und spätestens in den 1980er Jahren hat man versäumt, die Nachwuchsarbeit anzufeuern", so Drews weiter. Er unterstreicht aber, dass das alle Chöre betreffe und nicht nur den Singzirkel. "Heute stehen Gospel- oder Popchöre hoch im Kurs", so Beuster.
Der Singzirkel wurde aus der singenden Turnerriege des 1850 gegründeten Sportvereins MTV Winsen (heute TSV) gegründet. Generationen von Sängern haben der Formation angehört, die bis zum Schluss fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Winsen war. Nicht nur Auftritte und Konzerte gehörten zum Chorleben, auch zahlreiche Ausfahrten, die u.a. auch in die USA und nach Kanada führten.
Und wie geht es für die Mitglieder weiter? "Der ein oder andere wird sich wohl anderen Chören anschließen, während andere in den 'Chor-Ruhestand' gehen", so Drews.
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