Streit um Schulstart
Stadtrat Winsen entscheidet über Abschaffung der Frühbetreuung

Ohne Frühbetreuung bleibt der Klassenraum morgens länger leer | Foto: Pixabay/falco
  • Ohne Frühbetreuung bleibt der Klassenraum morgens länger leer
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  • hochgeladen von Anika Werner

In Winsen steht eine Entscheidung an, die viele Familien direkt betrifft. Die Verwaltung schlägt dem Stadtrat vor, das Angebot der Frühbetreuung an Grundschulen ab dem Schuljahr 2026/27 einzustellen. Ob es tatsächlich dazu kommt, entscheidet der Stadtrat am Donnerstag, 18. Dezember, ab 19.15 Uhr in der Stadthalle.

Aktuell werden an vier Grundschulstandorten in Winsen insgesamt 24 Kinder zwischen 7 und 8 Uhr betreut. Die Zahlen sind überschaubar, die Auswirkungen aber groß. Vor allem Alleinerziehende und Eltern mit Schichtarbeit oder langen Arbeitswegen sind auf die Betreuung angewiesen. Viele pendeln früh nach Hamburg. Fällt das Angebot weg, drohen berufliche Einschränkungen bis hin zum Jobverlust. 

Im Schulausschuss hatten CDU, FDP und ein Lehrervertreter bereits für die Abschaffung gestimmt. SPD, Grüne und der Schülervertreter lehnten das Vorhaben ab. Die Verwaltung rechnet bei einer Einstellung mit jährlichen Einsparungen von bis zu 40.000 Euro. Hintergrund ist das freiwillige Haushaltssicherungskonzept der Stadt. Im Haushalt 2026/27 sind zudem keine Mittel mehr für die Fortführung der Frühbetreuung vorgesehen.

Genau hier setzt die Kritik an. Der Kreisverband Die Linke spricht von einer Kürzung durch die Hintertür. Künftig sollen sechs statt bisher fünf Kinder pro Standort angemeldet sein, damit die Frühbetreuung überhaupt angeboten wird. Das würde bedeuten, dass laut aktuellen Zahlen zwei der vier Standorte aus dem Raster fallen würden.

Die Linke fordert, nicht bei den Familien zu sparen. In einer Pressemitteilung erinnert sie CDU und FDP an ihren früheren Antrag, in dem sie betonten: „Kinder und Jugendliche sind die Zukunft unserer Stadt.“

Ob es bei der Ankündigung bleibt oder der Rat die Notbremse zieht, zeigt sich am Donnerstagabend. Die öffentliche Sitzung dürfte nicht nur wegen des Themas gut besucht sein. Die Debatte verspricht Spannung, und sie hat direkte Folgen für den Alltag vieler Winsener Familien.

Redakteur:

Anika Werner aus Winsen

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