Keine Rettungsleitstelle mehr in Winsen
Der Alarm kommt bald über Rotenburg
- Neue Technik gab's zuletzt 2017: die Einsatzleitzentrale im Winsener Kreishaus
- Foto: bim
- hochgeladen von Gabriele Poepleu
Die vier Landkreise Harburg, Heidekreis, Rotenburg (Wümme) und Lüneburg werden in Zukunft bei der Alarmierung von Rettungsdiensten zusammenarbeiten. Das steht seit Oktober 2024 fest. Jetzt wurde entschieden: Die neue virtuelle gemeinsame Leitstelle wird in Rotenburg (Wümme) beheimatet sein. Das ist das Ergebnis einer Standortanalyse.
Um Personal, Technik und Gebäude optimal zu nutzen, werden die bisherigen vier Leitstellen geschlossen. Stattdessen entsteht eine neue Leitstelle in einem neuen Gebäude, das noch geplant und gebaut werden muss. "Planung und Bau werden mehrere Jahre in Anspruch nehmen", kündigte Kreissprecherin Katja Bendig an.
Wo die gemeinsame Leitstelle angesiedelt werden könnte, ist nach verschiedenen Kriterien, z.B. benötigte Mindestfläche, Hochwassergefahr, Nähe zu Störfallbetrieben oder kerntechnischen Anlagen entschieden worden. Dazu kamen Kriterien wie Standortsicherheit, wirtschaftliche Faktoren, Standortattraktivität und Realisierungszeit. Am besten passte ein Grundstück in Rotenburg (Wümme) im Ortsteil Mulmshorn, für das man sich Ende November entschieden hat. Die Beschäftigten der Landkreise können an den neuen Arbeitsplatz wechseln.
Hintergrund: Die Landkreise Harburg, Rotenburg (Wümme) und Heidekreis arbeiten schon seit 2006 mit einem virtuellen Leitstellenverbund in Sachen Rettungsdienst und Brandschutz zusammen, allerdings noch mit eigenen Leitstellen, die sich virtuell gegenseitig unterstützten. So sollten Servicelevel und Ausfallsicherheit verbessert werden.
Im Oktober 2024 haben die drei Landkreise gemeinsam mit dem Landkreis Lüneburg die Gründung der gemeinsamen integrierten Leitstelle des Rettungsdienstes und Brandschutzes beschlossen. Wo sie entstehen sollte, wurde über eine Standortanalyse ermittelt. Durch die gemeinsame Leitstelle soll die Effektivität jetzt noch einmal erhöht werden.
Bisher hat jeder der drei Landkreise eine eigene Einsatzleitstelle für Rettungsdienst und Feuerwehr. Diese arbeiten im virtuellen Leitstellenverbund bereits eng zusammen. Der Landkreis Lüneburg betreibt aktuell gemeinsam mit dem Land Niedersachsen die Kooperative Leitstelle Lüneburg. Am Standort der gemeinsamen neuen integrierten Regionalleitstelle in Rotenburg (Wümme) werden alle vier Landkreise künftig unter einem Dach zusammenarbeiten.
Wie die Alarmierung der Rettungsdienste in Zukunft am besten funktionieren kann, hatten die Landkreise schon 2023 über ein externes Gutachten ermitteln lassen. Der Gutachter empfahl eine Intensivierung der Zusammenarbeit auch mit dem Landkreis Lüneburg und die Gründung einer integrierten Regionalleitstelle für alle vier Landkreise.
Diese Empfehlung wurde 2024 umgesetzt und von den vier Kreistagen bestätigt. Seit Februar 2025 gibt es eine gemeinsame Satzung für eine gemeinsame integrierten Leitstelle des Rettungsdienstes und Brandschutzes als kommunale Anstalt des öffentlichen Rechts.
Übrigens: Die zukünftig überflüssige Einsatzleitstelle in Winsen war zuletzt 2017 mit neuer Technik für über zwei Millionen Euro modernisiert worden.
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.