Zack, ist der Wagen weg - Abschlepp-Ärger auf Discounter-Parkplatz
thl. Winsen. Dauerparker, verärgerte Kunden und ein augenscheinlich zu fleißiges Abschleppunternehmen sorgen für jede Menge Zündstoff in der Winsener Innenstadt. Schauplatz ist der Parkplatz des Discounters "Netto", der seinen Kunden für jeweils zwei Stunden zahlreiche kostenlose Parkplätze zur Verfügung stellt. Darauf weisen auch große Schilder auf dem Gelände hin.
Manche Autofahrer scheren sich allerdings überhaupt nicht um den Zusatz "Nur für Kunden", stellen ihren Wagen einfach dort ab und verschwinden zum Einkaufsbummel in der Stadt oder gar zur Arbeit. Die Folge: Die Dauerparker blockieren die Plätze.
Deshalb hat "Netto" das Hamburger Abschleppunternehmen "Aktiv Transport GmbH" mit der Überwachung des Parkplatzes beauftragt. Der Auftrag: Alle Autos, die dort länger als zwei Stunden parken, sollen rigoros abgeschleppt werden. Dokumentiert wird die Parkzeit mittels Fotos und eines Tablet-PC der Parkplatzwache. Verständlich, denn die wirklichen Kunden finden sonst keinen Parkplatz.
Allerdings nimmt das Abschleppunternehmen seine Aufgabe nach Aussage einiger WOCHENBLATT-Leser offenbar manchmal zu genau. "Wir waren erst in der Stadt und wollten danach noch bei Netto einkaufen, doch als wir auf dem Parkplatz ankamen, war der Wagen meiner Freundin bereits abgeschleppt. Nach nur gut 1,5 Stunden", beklagt sich z.B. Birgit Wreide aus Tönnhausen. Nach Aussage der Parkplatzwächterin hätten die Frauen erst einkaufen und dann in die Stadt gehen müssen, dann wäre es in Ordnung. Andere berichten, dass ihre Fahrzeuge schon nach weniger als einer halben Stunde Parkzeit am Haken hingen.
Gegenüber dem WOCHENBLATT will weder die Parkplatzaufseherin noch die Firma selbst Stellung zu den Aktionen nehmen. Vielleicht aus gutem Grund? Bereits im vergangenen Jahr berichteten mehrere große Hamburger Tageszeitungen über die "Machenschaften" der Firma "Aktiv Transport GmbH". Dort heißt es: Der Firmen-Name stehe für Abschleppen, Abzocken und Geldscheffeln. Immer wieder gebe es massive Vorwürfe gegen das Unternehmen bis hin zu Nötigung und Erpressung, weil die Mitarbeiter "wilde Sau" spielen und gegenüber Falschparkern nicht gerade zimperlich vorgehen sollen. Hinzu sollen überhöhte Gebühren kommen - von bis 120 Euro für das Falschparken bis zu 280 Euro für das Abschleppen.
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