Hepatitis bei Flüchtlingen: In Harsefelder Unterkunft sind zwei Kinder erkrankt

Für die Notunterkunft in Harsefeld gelten derzeit besondere Sicherheitsregeln
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jd. Harsefeld. In der Harsefelder Notunterkunft für Flüchtlinge sind zwei Fälle von Hepatitis A aufgetreten: Nach Mitteilung der Malteser - die Hilfs-Organisation betreut die Einrichtung in der Sporthalle des Aue-Geest-Gymnasiums - erkrankten in der vergangenen Woche zwei zwölfjährige Kinder an der meldepflichtigen Virusinfektion der Leber. Eines der Kinder werde im Krankenhaus behandelt, das andere werde in der Unterkunft, isoliert von den Mitbewohnern, betreut, so Malteser-Sprecher Dr. Michael Lukas. Kurz nach Bekanntwerden der Diagnose wurde der Landkreis aktiv: Das Gesundheitsamt reagierte mit Vorsorgemaßnahmen. „Eine Ansteckungsgefahr für die Bevölkerung, auch für Schüler und Lehrer des benachbarten Gymnasiums, geht von den Hepatitis-Fällen praktisch nicht aus“, erklärt Dr. Gerd Pallasch, Leiter des Gesundheitsamtes.

Als erste Konsequenz wurden alle 113 Flüchtlinge in der Sporthalle geimpft. Außerdem desinfizierten Landkreis-Mitarbeiter die Sanitäranlagen. Pallasch geht davon aus, dass die Kinder sich in den Heimatländern oder unterwegs auf der Flucht infiziert haben. Die Inkubationszeit - der Zeitraum zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit - liegt zwischen 15 und 50 Tagen. Die Bewohner der Harsefelder Sporthalle seien belehrt worden, verstärkt auf Hygiene - besonders nach dem Toilettengang und bei den Mahlzeiten - zu achten, so Pallasch.

„Außerdem haben wir die Flüchtlinge darauf hingewiesen, dass sie derzeit keine Großveranstaltungen und oder andere Gemeinschaftseinrichtungen besuchen dürfen“, sagt Pallasch. Dieses Verbot gilt zunächst bis zum 20. Februar. In diesem Zeitraum werden in der Harsefelder Notunterkunft auch keine neuen Flüchtlinge aufgenommen. Außerdem erfolge bis dahin keine Umquartierung der derzeitigen Bewohner, so der Gesundheitsamts-Leiter: „Es ist nicht auszuschließen, das in den kommenden Tagen weitere Flüchtlinge erkranken, die sich lange vor der Impfung angesteckt haben.“

Eine rigorose Quarantäne gibt es aber nicht: Die Flüchtlinge dürfen weiterhin die Unterkunft verlassen und sich in Harsefeld frei bewegen. Laut Pallasch muss auch das unmittelbar angrenzende Gymnasium keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Schulleiter Johann Book hatte beim Gesundheitsamt nachgefragt und von dort die Information erhalten, dass bei normalen Kontakten keine Infektionsgefahr bestehe. Allerdings muss die von einigen Schülern organisierte Flüchtlings-Betreuung pausieren: Die Schüler dürfen die Sporthalle derzeit nicht betreten, um auch das kleinste Risiko auszuschließen.

Nach Auskunft von Malteser-Sprecher Lukas wurden die Schutzimpfungen auch bei den hauptamtlichen Mitarbeitern und den freiwilligen Helfern vorgenommen. Ob tatsächlich alle ehrenamtlichen Betreuer geimpft bzw. überhaupt in Kenntnis gesetzt worden sind, ist jedoch fraglich: Dem WOCHENBLATT ist zumindest ein Fall bekannt, bei dem eine Info unterblieb.

Erkrankung hat meist leichten Verlauf

Vom Krankheitsverlauf her ist die Variante A die harmloseste Form aller Hepatitis-Infektionen. Meist geht sie einher mit leichtem Fieber und Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Auch die typischen Symptome einer Gelbsucht wie die gelbe Verfärbung des Augapfels können auftreten.
Hepatitis A gilt als typische Reisekrankheit: Urlauber bringen sie oftmals aus den Mittelmeerländern mit. Ursache ist fast immer mangelnde Hygiene. Infizierte scheiden die Erreger über Fäkalien aus. Werden nach dem Gang zur Toilette nicht die Hände gewaschen, können sich die Erreger durch Schmierinfektionen an Gegenständen oder über enge Personenkontakte verbreiten.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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