Solibeitrag in der Corona-Krise
WOCHENBLATT-Leser Rudolf Abrams fordert mehr Solidarität

Rudolf Abrams möchte mit einem Solidarbeitrag nachfolgende Generationen finanziell entlasten
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as. Sottorf. Solidarität nicht nur für diejenigen, die derzeit unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise leiden, sondern auch für die nachfolgenden Generationen: WOCHENBLATT-Leser Rudolf Abrams spricht sich für einen zeitlich befristeten Solidarbeitrag aus. Sein Anliegen hat er bereits als offenen Brief an die regionalen Bundestagsabgeordneten Michael Grosse-Brömer (CDU) und Svenja Stadler (SPD) sowie an Fabio Demasi (Linke) aus dem Haushaltsausschuss des Bundestags geschickt.

"Es wird viel von Solidarität gesprochen, aber was ist solidarisch?", möchte der 73-jährige Sottorfer zum Nachdenken anregen. "Eine - wie ich denke - Minderheit wird durch gesetzliche Einschränkung ihrer Verdienstmöglichkeit belastet zum Wohle der Gemeinschaft. Ich gehe mal undiskutiert davon aus, dass die Einschränkungen z.B. für Kultur und Restaurants insgesamt sinnvoll sind", sagt der Pensionär, der sich unter anderem im Präventionsrat der Gemeinde Rosengarten engagiert. "Dann ist es doch gerecht, wenn der Teil der Gemeinschaft, der vom Einsatz der Minderheit gesundheitlich profitiert, ohne selbst etwas dazu beitragen zu müssen, dann etwas abzugeben hat an die bis dato übermäßig finanziell beanspruchten Lastenträger. Lastenausgleich. Oder?" Die Grundidee hinter seinem Solibeitrag: Nicht den nachfolgenden Generationen zusätzlich zur Klimakrise auch noch einen Schuldenberg hinterlassen.

"Momentan haben wir einen Längsschnitt in der Solidarität: Um denjenigen zu helfen, bei denen es während der Corona-Krise zu einer wirtschaftlichen Schieflage kommt, häufen wir Schulden an, die wir unseren nachfolgenden Generationen aufbürden. Das ist nicht fair!", betont Abrams. "Dann lieber Querschnittssolidarität: Wir untereinander helfen uns. Zum Beispiel mit einem zeitlich befristeten Solibeitrag."

Dabei gehe es nicht nur, wie von Sänger Herbert Grönemeyer jüngst gefordert, um die Millionäre. Sondern das Gefühl von Solidarität, das aus der gesamten Gesellschaft kommt.

Konkret stellt er sich das so vor: Es müssen gesetzliche Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass diejenigen, deren Einkommen in einer zu definierenden und vom Parlament festgestellten Krisenzeit unvermindert weiterläuft, mit einem Solidarbeitrag belastet werden. "Es gibt den Soli Ost-West, es gab nach dem 2. Weltkrieg Einquartierungen (zeitlich befristete Abgabe von Wohnraum) für Flüchtlinge aus dem Osten. Das waren zwei besondere Lagen. Die gegenwärtige ist auch eine 'besondere Lage'."

Rudolf Abrams war 40 Jahre lang als Schulspychologe in Hamburg tätig, erhält als Beamter auch in diesen Zeiten ein weiterhin gesichertes monatliches Einkommen. Er verwirkliche seinen Vorschlag gegenwärtig privat in seinem Umfeld. "Aber ich würde mich in diesem Tun lieber politisch eingebunden in einem größeren Zusammenhang erleben denn als nur privaten Täter", sagt Abrams.

Ihm sei bewusst, dass das in der Umsetzung kompliziert werden kann. Aber bevor man diesen Vorschlag gleich abwehre, solle man erst mal überlegen, wie ein Solidarbeitrag machbar sein könnte. "Wir müssen uns klar machen, dass wir alle, die wir Pension und Rente oder ein volles Gehalt ohne Kurzarbeit kriegen, privilegiert sind. Denn Künstler, Schausteller, Gastronomen und viele andere müssen in dieser Krisensituation zu unseren Gunsten auf Gagen und Einnahmen verzichten."

• Ein Solidarbeitrag in der Corona-Krise - was halten Sie davon, liebe Leser? Würden Sie diesen Vorstoß unterstützen oder halten Sie die Idee für utopisch? Schreiben Sie uns Ihre Meinung per E-Mail an red-buch@kreiszeitung.net, Stichtwort: Solibeitrag. Name und Wohnort nicht vergessen!

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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