Neuer Bildband von Martin Elsen
Einfach atemberaubend: Stader Luftbildfotograf porträtiert Hamburg aus der Vogelperspektive
- Mal die Füße über Hamburg baumeln lassen: Der Stader Luftbildfotograf hat die Hansestadt von hoch oben abgelichtet
- Foto: Martin Elsen
- hochgeladen von Jörg Dammann
Der Stader Luftbildfotograf Martin Elsen ist in der Region längst kein Unbekannter mehr. Aufnahmen von ihm sind regelmäßig im WOCHENBLATT zu sehen und er hat bereits zahlreiche Bildbände und Kalender veröffentlicht. Für seinen neuen Bildband „Hamburg – einfach atemberaubend“ hat sich Elsen erneut in die Lüfte begeben, um die Hansestadt aus außergewöhnlichen Blickwinkeln zu porträtieren. Auf 230 Seiten entfaltet sich eine visuelle Liebeserklärung an die Elbmetropole – ergänzt durch unterhaltsame und informative Texte von Ulrike Fischer, die seit rund 40 Jahren in Hamburg lebt.
- Der "Michel" ist eines der Hamburger Wahrzeichen
- Foto: Martin Elsen
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Alles aktuelle Aufnahmen aus diesem Jahr
Die beeindruckenden Aufnahmen stammen fast ausschließlich aus dem Jahr 2025. Elsen plante im Vorfeld akribisch: „Natürlich gehören Michel, Elphi und Köhlbrandbrücke dazu – aber ich wollte noch mehr zeigen“, erklärt er. Neben solchen Hamburger Wahrzeichen setzt der Bildband Schwerpunkte auf die sieben Bezirke, die Elbe, den Hafen sowie Sport-, Freizeit- und Veranstaltungsstätten. Die Elbe zieht sich dabei wie ein roter Faden - oder besser ausgedrückt: wie ein blaues Band - durch viele Seiten. Ein besonderes Kapitel bildet „Magisches Licht“ mit stimmungsvollen Dämmerungs- und Nachtaufnahmen.
Blick in den Kalender für das perfekte Timing
Der Fotograf wusste im Vorfeld genau, wann er wo sein musste: beim Hafengeburtstag, während eines Fußballspiels im Millerntorstadion, zum Start des Läuferpulks beim Hamburg-Marathon oder an einem Sonntagmorgen, wenn die Frühaufsteher und letzten Nachtschwärmer zum Fischmarkt auf St. Pauli strömten. „Ich habe die Veranstaltungskalender durchforstet und danach die Flüge geplant", erläutert Elsen. Lebendige Szenen sorgen für Tiefe – wie ein Wimmelbild aus der Luft. Was Elsen nicht so gerne ablichtet, sind Baukräne. Solche Aufnahmen seien schnell veraltet. Bei der Hamburger Hafencity wartete er, bis dort die letzten Kräne abgebaut wurden. Eine Ausnahme gab es: Der Kran am Elbtower - bei den Hamburgern hat die Quasi-Bauruine längst den Spitznamen „Kurzer Olaf“ weg - durfte ins Buch. Das sei schon fast ein Zeitdokument - und ein Symbol für gescheiterten Größenwahn.
- Ein Containerschiff der Reederei Maersk vor Blankenese
- Foto: Martin Elsen
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Abendliches Lichtermeer
Rund ein Dutzend Mal ist Elsen mit seinem Piloten vom Stader Flugplatz aus aufgebrochen, um Hamburg aus luftiger Höhe zu knipsen. "Im Sommer waren wir meist schon um 3 Uhr morgens am Flieger, damit wir mit dem ersten Licht des Tages starten konnten." Gerade diese frühen Stunden verleihen den Bildern eine besondere Stimmung. Auch die Nachtaufnahmen sind spektakulär – abends aufgenommen zu einer Uhrzeit, in der Bürohäuser bereits beleuchtet sind und auf den Straßen noch Leben herrscht „Licht ist alles“, sagt Elsen. „Wenn man um 19 Uhr über die Hamburger City fliegt und die Gebäudereiniger aktiv sind, dann leuchtet jedes Büro – das bringt diese besondere Stimmung. Eine Stunde später ist es schon zu dunkel.“
- Lichter der Großstadt: Die Elbphilharmonie und Teile des Hafens zu nächtlicher Stunde
- Foto: Martin Elsen
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Nachts muss der Flieger in Hamburg bleiben
Die Bilder von der Großstadt bei Nacht sind aber mit einem zusätzlichen Aufwand verbunden. Da in Stade mangels Landespisten-Beleuchtung ein Nachtlandeverbot besteht, musste die Maschine für die nach den späten Flügen in Fuhlsbüttel landen und über Nacht bleiben. Bei den Hamburger Fluglotsen ist Elsen längst kein Unbekannter mehr. " Bei den Hamburger Fluglotsen ist Elsen inzwischen bestens bekannt: „Wenn auf dem Monitor ein Sportflugzeug zu sehen ist, das enge Kreise über der Hamburg City zieht, wissen die im Tower: Das ist dieser Luftbildfotograf aus Stade.“
Kreise ziehen bis zum perfekten Foto
Nicht selten muss der Pilot immer wieder ein von Elsen anvisiertes Motiv umkreisen, bis Licht und Perspektive so passen, dass das perfekte Foto entsteht. Für die Bilder aus dem Kapitel "Hamburg senkrecht" hat sich Elsen - im wahrsten Sinne des Wortes - besonders weit hinausgelehnt. "Wir haben dafür in einem Ultraleichtflugzeug auf meiner Seite die Tür ausgebaut", berichtet der Stader Fotograf. Um die Bilder zu schießen, hing er dann - gut fixiert - halb draußen, die Kamera mit beiden Händen fest im Griff. Doch bei rund 200 km/h in luftiger Höhe ist das eine recht wackelige Angelegenheit. Alles vibriert und durch den Propellerwirbel flattern die Hände. Im Schnitt gelingt höchstens eine von 30 Aufnahmen.
- Martin Elsen ist in diesem Jahr mehrfach mit dem Flieger nach Hamburg aufgebrochen
- Foto: Martin Elsen
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Für Elsen endet die Arbeit nicht mit dem letzten Foto. Er besucht Buchhandlungen, stellt sich vor und signiert Bücher. „Die meisten Buchhändler freuen sich, wenn der Fotograf mal persönlich vorbeischaut“, berichtet Elsen. Wer den Bildband einmal durchgeblättert hat, wird sicher zustimmen: Elsen hat mit dem Titel nicht übertrieben. Die Aufnahmen sind "einfach atemberaubend". Der Bildband ist viel mehr als ein Buch – er ist ein Erlebnis. Wer durch die Seiten blättert, wird Hamburg mit neuen Augen sehen.
Wer den Kamera-Künstler persönlich erleben möchte, hat dazu am Samstag, 13. Dezember, Gelegenheit. Von 15 bis 17 Uhr signiert Elsen bei der Thalia Buchhandlung in Stade (Breite Straße 2) seine Bücher.
- Der neue Hamburg-Bildband kostet 34 Euro
- Foto: Martin Elsen
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Hamburg – Einfach atemberaubend
Fotografiert von Martin Elsen, Texte von Ulrike Fischer
Koehler im Maximilian Verlag, 230 Seiten
ISBN: 978-3-7822-1569-5
34 Euro
Redakteur:Jörg Dammann aus Stade |
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