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75 Jahre Karl Kunze OHG in Stade
Erfolgsstory in drei Generationen

Corinna und Karl Kunze (hinten) mit ihrem Team (vorne, v.li.): Astrid Piechulla, Sandra Hink und Thorsten Päper  | Foto: Schattke
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  • Corinna und Karl Kunze (hinten) mit ihrem Team (vorne, v.li.): Astrid Piechulla, Sandra Hink und Thorsten Päper
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sb. Stade. Das 75-jährige Jubiläum ihres Unternehmens, der Karl Kunze OHG, hatte sich Familie Kunze etwas anders vorgestellt. "Der Termin kam schließlich nicht überraschend", sagt Karl Kunze junior, der den Betrieb in dritter Generation leitet. "Bereits lange vor dem Stichtag, dem 1. Januar 2021, haben wir die ersten Ideen gesammelt und Anfang 2020 mit der Detailplanung begonnen." Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie war dann jedoch an eine Feier nicht mehrzu denken - "und wird auf Sicht nicht zu denken sein", so Kunze.

Wie geht man also in der aktuellen Pandemie-Situation mit einem 75-jährigen Firmenjubiläum um, fragten sich die Firmeninhaber? Vielleicht, indem man sich einfach einmal zurückbesinnt auf andere schwierige Zeiten, beispielsweise die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, in der das Unternehmen gegründet wurde.

Gründung

Karl Kunze senior, Jahrgang 1907, befand sich am Kriegsende in der Lüneburger Heide in Kriegsgefangenschaft. Von dort aus tat er – so seine Worte – einen letzten militärischen Sprung durch einen Stacheldrahtzaun und büxte aus nach Hause, in das zu der Zeit von Engländern besetzte Stade, zu Ehefrau und den fünf Kindern. Stade war vom Krieg weitgehend verschont geblieben, die Verhältnisse trotzdem beengt, die Unterkunft nur sparsam beheizt, die Versorgung insgesamt kritisch und die Schwierigkeiten im Kampf um das tägliche Überleben aus heutiger Sicht schlicht nicht mehr vorstellbar. Eine Rückkehr in den bisherigen Beruf des Kaufmanns für Holz- und Baustoffe erschien Kunze in der damaligen Zeit wenig erfolgversprechend. So begann er noch 1945 für einen Hamburger Versicherungsmakler als Untervermittler zu arbeiten. Der Wunsch nach mehr Eigenständigkeit führte dazu, dass er schon bald mit der damaligen Albingia-Versicherung eine direkte Vermittlertätigkeit vereinbarte. Am 18. Dezember 1945 erteilte der Regierungspräsident die Genehmigung für das Versicherungsvermittlungsgewerbe. Zum 1. Januar 1946 erfolgte die Firmengründung als Einzelfirma durch Karl Kunze senior in Stade in der Wilhelm-Raabe-Straße 7, am 7. Januar 1946 dann der Eintrag ins Handelsregister.

Wachstum

Das Unternehmen entwickelte sich gut, so dass schon bald Mitarbeiter eingestellt werden konnten. Am 1. Oktober 1962 nahm auch Karl Kunzes Sohn Dieter nach Ausbildung und Tätigkeit bei der Albingia-Versicherung in Hamburg seine Arbeit im väterlichen Betrieb auf. Am 27. Juni 1968 erhielt er Prokura und am 1. Januar 1970 wurde er Mitinhaber der gleichzeitig zur offenen Handelsgesellschaft umfirmierten Karl Kunze OHG. Die folgenden Jahre sahen eine kontinuierliche Entwicklung des Unternehmens mit den üblichen Auf- und Ab-Bewegungen in einem ansonsten stabilen Marktumfeld. Das Unternehmen profitierte auch von der guten Entwicklung und dem Wachstum der Stadt Stade infolge der Industrieansiedlung an der Elbe.

Zum 1. Januar 1991 ging Karl Kunze senior in den wohlverdienten Ruhestand. Neuer Mitinhaber wurde sein Enkel Karl Kunze junior. Dieser nahm nach Studium zum Diplom-Betriebswirt in Mannheim und Außendienstpraktikum in Kaiserslautern am 1. April 1992 seine Tätigkeit in Stade auf.

Mehrfachagentur

Zu diesem Zeitpunkt war die Karl Kunze OHG bereits für mehrere Versicherungsunternehmen tätig. Aufgrund vertraglicher Besonderheiten mit der "Hausmarke" Albingia war die Vermittlungsfreiheit jedoch stark eingeschränkt. Das änderte sich nach einem zähen Ringen erst im Jahre 2000, als die Albingia-Versicherung durch die Axa-Versicherung übernommen worden war. Infolgedessen konnte die Karl Kunze OHG ab September 2000 auch offiziell als echte Mehrfachagentur tätig werden. Gerade rechtzeitig, denn es folgte im Rahmen der europäischen Harmonisierung ein massiver Umbau der Versicherungswirtschaft. Angestoßen durch den Fortfall der bis dahin üblichen Produktgenehmigungspflicht,setzte eine bis dahin nicht gekannte Dynamik bei der Produktentwicklung ein, dicht gefolgt von einem aus der Entwicklungsdynamik resultierenden erheblichen Kostendruck bei den Versicherungsunternehmen. Diese reagierten mit einer Konsolidierung des Marktes. Zahlreiche kleine und mittlere Versicherungsunternehmen wurden aufgekauft und verschwanden vom Markt. Die verbliebenen Gesellschaften entdeckten für sich die Vorteile von Größe und Industrialisierung der Versicherungsschutzproduktion. "Für die an nur ein Versicherungsunternehmen gebundenen Vermittler bedeutete dies ,Friss oder stirb'", erklärt Karl Kunze. "Für von den Versicherungsfabriken nicht gewollte Produkteigenschaften, Dienstleistungen oder Abläufe war kein Raum mehr."

Mit Kundenorientierung im Herzen sei vor diesem Hintergrund der Schritt hin zu einer echten Mehrfachagentur zwingend, die Loslösung aus den alten Beschränkungen ein echter Durchbruch gewesen, so Kunze weiter.

Seitdem sind in dem unabhängigen Stader Versicherungsunternehmen zahlreiche weitere Versicherungsunternehmen als Partner hinzugekommen - immer mit der Zielsetzung, den Kunden eine optimale Versicherungslösung zu bieten. Der Fokus liegt dabei nicht zwingend auf einem niedrigen Versicherungsbeitrag, sondern in der Gestaltung eines ausgewogenen Gesamtpakets. "Was nützt der niedrige Beitrag, wenn der Schutz lückenhaft ist und im Schadenfall keine Leistung erfolgt?", nennt Kunze ein Beispiel. "Und auch ein umfangreicher Versicherungsschutz hilft nicht, wenn ein Versicherungsunternehmen erst nach vielen Wochen auf eine Schadenmeldung reagiert." Das Gesamtpaket muss stimmen. In einer immer dynamischeren Welt den notwendigen Versicherungsschutz für Sie, unsere Kunden, zu beschaffen und wenn erforderlich, neuen Gegebenheiten anzupassen, die Erfüllung von Leistungsversprechen der Versicherungsunternehmen einzufordern und durchzusetzen, das Beste herauszuholen, das war und bleibt unser Bestreben.

Anfang 2003 ging mit Dieter Kunze die zweite Generation des Familienbetriebs in den Ruhestand. Neue Mitinhaberin ist seitdem seine Schwiegertochter und Ehefrau von Karl Kunze junior, Corinna Kunze.

Ausblick

Auch die Versicherungswirtschaft kann sich Themen wie Digitalisierung und Automatisierung nicht entziehen. "Auf diese Veränderungen sind wir sehr gut vorbereitet", sagen Karl und Corinna Kunze. "Mit unseren hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden wir die aktuellen und die zukünftigen Herausforderungen im Sinne unseres Firmengründers Karl Kunze senior und im Sinne von Dieter Kunze bewältigen, die sich stets für die Belange ihrer Mitmenschen eingesetzt haben."

Karl Kunze OHG 
Versicherungsvermittlung
Steile Straße 11 in Stade
Tel. 04141-2637
www.kunze-versicherungen.de

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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