BUND kritisiert Pläne
Umweltschützer bleiben dabei: Kein LNG-Terminal in Stade

Mit solchen Spezialschiffen wird das verflüssigte Erdgas transportiert | Foto: Adobe Stock/Nicola
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jd. Stade. "Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und ich sind uns einig, dass uns der russische Angriffskrieg geradezu dazu zwingt, alles dafür zu tun, dass Deutschland gut durch die nächsten Winter kommt." Diese Erklärung gab Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) vor ein paar Tagen in Bezug auf die Pläne in der Politik ab, den Bau von LNG-Terminals zu forcieren - u.a. durch das geplante LNG-Beschleunigungsgesetz. Doch gegen dieses Gesetzesvorhaben rührt sich jetzt Kritik. Die Umweltschutzorganisation BUND stellt die Errichtung von LNG-Terminals zudem grundsätzlich in Frage.

LNG: Bekommt Stade 2023 ein schwimmendes Terminal?

Ohne eine sorgfältige Prüfung der Umweltverträglichkeit und eine Untersuchung möglicher negativer Auswirkungen bestünden erhebliche Risiken, mit einem Terminal-Bau gegen geltendes Arten- und Naturschutzrecht zu verstoßen, heißt es seitens des BUND. Dessen niedersächsischer Landesvorsitzender, der Stader Heiner Baumgarten, warnte davor, beim Thema LNG-Terminals Umweltbelange zu missachten und Beteiligungsrechte anerkannter Naturschutzverbände zu beschneiden.

Der BUND halte das Stader Terminal ohnehin "klimapolitisch für falsch und energiewirtschaftlich für unsinnig", so Baumgarten weiter. Denn: Die neu zu schaffenden Kapazitäten könnten die Versorgungslücke nicht schließen. Zudem seien die 36 LNG-Terminals in der EU im Jahr 2020 nur zu 40 Prozent ausgelastet gewesen. Deutschland könne daher auf diese bisher ungenutzten Kapazitäten zugreifen. Das sei wirtschaftlicher als der Neubau von Terminals.

BUND betrachtet geplantes LNG-Terminal in Stade als Klimakiller

Nordsee-Schützer warnen vor Gefahren durch Havarien

Ebenfalls skeptisch gegenüber den Plänen aus der Politik, in den kommenden Jahren verstärkt LNG für die Energieversorgung zu nutzen, zeigt sich die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste (SDN). Sie verweist auch auf die Folgen möglicher Zwischenfälle mit Flüssiggastankern, die auf der Elbe unterwegs sind.

Das Bestreben, sich unabhängig von russischem Erdgas zu machen, dürfe nicht Anlass für eine "erneute Umweltignoranz" sein, so der SDN-Vorsitzende Gerd-Christian Wagner. Er warnt: "LNG ist nicht die große Lösung. Schon gar nicht in Anbetracht der vielen Risiken und Gefahren, die damit einhergehen." LNG sei schließlich Erdgas und bestehe demnach zu 90 Prozent aus höchst klimaschädlichem Methan. Davon würde ein nicht unbeträchtlicher Teil beim Fracking und auch beim Verladeprozess in die Atmosphäre entweichen.

Ein hohes Risiko für die Umwelt würden aber vor allem die riesigen LNG-Tanker darstellen. Die oftmals mehr als 300 Meter langen Schiffe können bis zu 100.000 Tonnen Ladung fassen. Die Schutzgemeinschaft geht von einer erheblichen Zunahme des Schiffsverkehrs aus, damit die künftigen LNG-Terminals bedient werden. Ein Großteil der LNG-Tanker müsste in die schmale Elbe einlaufen, um das Stader Terminal anzusteuern. Eine Havarie auf der Elbe könnte sehr viel Schaden anrichten.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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