Im Rollstuhl durch den Matsch
"Inklusion muss laut sein": Kulturbegleitung für Menschen mit Einschränkungen

Die Begleiter von "Inklusion muss laut sein" versuchen, jedem einen uneingeschränkten und unvergesslichen Festivalbesuch zu bereiten  | Foto: IMLS
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  • Die Begleiter von "Inklusion muss laut sein" versuchen, jedem einen uneingeschränkten und unvergesslichen Festivalbesuch zu bereiten
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(lm). Der Besuch eines Festivals oder eines Konzerts ist für viele einfach und unkompliziert. Das gilt jedoch nicht für alle: Menschen mit Behinderung werden bei Kulturveranstaltungen oft mit Hindernissen konfrontiert. Um einen Festivalbesuch zu ermöglichen, hat Ron Paustian im Jahr 2009 die Grundidee für "Inklusion muss laut sein" (IMLS) gehabt. Dabei werden Ehrenamtliche "Buddies" vermittelt, die Menschen mit Behinderung auf Kulturveranstaltungen begleiten.
Paustian selber leidet unter Schizophrenie und hat Probleme mit großen Menschenmassen. Die Idee der "Buddies" kam ihm 2009, als er sich bei einem Konzertveranstalter nach den Notausgängen der Halle erkundigte und dabei wenig Verständnis vom Veranstalter erfuhr. Durch die ehrenamtlichen Begleiter sollten Konzertbesuche in Zukunft erleichtert werden.
Mehr als 3.800 Ehrenamtliche haben seitdem dabei mitgeholfen, Konzerte für Menschen mit Einschränkungen erlebbar zu machen. Dabei sind nicht nur Freundschaften entstanden, die bis heute halten, es wurden auch Kontakte in andere Länder geknüpft. Über die Arbeit auf dem "Wacken Open Air" in Schleswig-Holstein, dem größten Heavy-Metal-Festival der Welt, wurde die Arbeit der Organisation bis nach Südamerika hin bekannt.

Mittlerweile gibt es sogar in Brasilien ehrenamtliche "Buddies". Durch die Corona-Pandemie wurden solche Konzert- und Festivalbegleitungen auf null heruntergefahren. Mittlerweile bietet die Organisation auch andere Begleitungen, zum Beispiel Behördengänge, an. In den vergangenen Monaten kamen gerade einmal knapp 20 Begleitungen zusammen.
So wurde die Idee für ein neues Projekt geboren: Unter dem Motto "Du bist wertvoll" kümmern sich die Ehrenamtlichen seit geraumer Zeit verstärkt um Senioren. Geplant ist für die Zukunft auch eine Kooperation mit einer Kindertagesstätte, in der die Kinder gemeinsam mit den Senioren Zeit verbringen sollen, das Ganze angelehnt an das TV-Format "Wir sind jung, ihr seid alt" auf dem Fernsehsender VOX.
Da das gemeinnützige Projekt ausschließlich durch Spenden finanziert ist, haben sich die Verantwortlichen hierfür mit Sponsoren zusammengesetzt und hier ein großes Elektronik-System zur Verfügung gestellt bekommen, mit dem Videokonferenzen durchgeführt werden können. Das erleichtert die Arbeit mit den Senioren während der Corona-Pandemie erheblich, wenn auch der direkte Kontakt mit den Menschen dadurch nicht ersetzt werden kann.
"Buddie" werden kann übrigens jeder. Einzige Voraussetzung dabei ist, dass sich an den "Buddie"-Kodex der Initiative gehalten wird. Darin ist festgelegt, unter welchen Regeln die Begleitung zu Konzerten und Festivals stattfindet. Wer Interesse hat, sich bei "Inklusion muss laut sein" zu engagieren, kann sich bei Marcel Tippmann per E-Mail an tippi@i-m-l-s.com melden. Er ist Ansprechpartner für die Region und kann weitere Auskünfte zu den angebotenen Dienstleistungen und Projekten der Initiative geben.

Mehr Informationen über die Organisation gibt es im hier.

Die Begleiter von "Inklusion muss laut sein" versuchen, jedem einen uneingeschränkten und unvergesslichen Festivalbesuch zu bereiten  | Foto: IMLS
Der Mann hinter der Inititiative: Ron Paustian  | Foto: IMLS
Redakteur:

Lennart Möller aus Rosengarten

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